Die AWO in Eichenau

AWO
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(Eichenau) Im Jahr 2010 wurde die AWO in Eichenau 40 Jahre alt. Heute steht sie auf „zwei Beinen“, der Mittagsbetreuung für die Grundschulkinder sowie dem Altenclub, der monatlich am letzten Dienstag in der Friesenhalle stattfindet.
Die Wurzeln des Sozialverbandes gehen auf die sozialdemokratische Arbeiterbewegung zurück, aber heute engagieren sich Mitarbeiterinnen aus einem breiten politischen Spektrum.

Die Leiterin des Altenclubs ist Gertraud Sirch. Vorsitzender war Richard Schwarz.
Die monatliche Veranstaltung in der Friesenhalle ist nicht nur für Mitglieder offen, sondern für die ganze Bevölkerung. Es gibt kostenlos gespendeten Kuchen und Getränke und "live - Musik" von einer bewährten one-man-band. Zu den Jahresfesten Fasching, Ostern, Oktoberfest und Weihnachten gibt es besondere Veranstaltungen.
1996 wurde auf Anregung von Bürgermeister Sebastian Niedermeier, damals Ortsvorsitzender AWO, aus der Not heraus der Mittagstisch für Grundschüler gegründet.
Heute ist die CSU Schulpolitik ohne die ehrenamtlichen Hilfen für den Mittagstisch nicht mehr wegzudenken. Es werden über 100 Kinder aus beiden Grundschulen betreut und Hausfrauen und Mütter kochen frisch für die Kinder. Sie werden nur geringfügig bezahlt (400.- Euro im Monat). Die Organisation im Hintergrund erolgt ehrenamtlich, bis auf die Buchhaltung, aber da die Ehrenamtlichen auch immer älter werden, ist noch nicht abzusehen, wie sich der Generationswechsel gestalten wird.

Dies betrifft jedoch zahlreiche soziale Vereine am Ort und die Kommunalpolitik wird versuchen müssen, Antworten auf diese Herausforderung zu finden.

Mehr zur Eichenauer Mittagsbetreuung hier: http://www.myheimat.de/eichenau/beitrag/21318/mitt...

Ehrenamt in der AWO: http://www.awo.org/pub/verbd_einr/ehrenamt/ve_be/
Ausführliche Information über die Hintergründe der geschichtlichen Entwicklung der AWO: http://www.awo-essen.de/awo/geschichte.html
Satzung AWO Bayern: http://awo-obb.de/servlets/protomsql/gliederungen/...

Die AWO verfügt heute im gesamten Bundesgebiet über ca. 1800 Einrichtungen und stellt sich als modernes Dienstleistungsunternehmen für alle Teile der Bevölkerung dar. Dabei wird der historische Bezug zu ihren Wurzeln nicht vernachlässigt.
Die Arbeit der Kindertageseinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt ist aber immer auch abhängig von der jeweiligen fachpolitischen Situation dieses Feldes. Diese ist zur Zeit z.B. gekennzeichnet durch Kürzungen der öffentlichen Zuschüsse und durch Marktöffnung. Das bedeutet, dass von einer gesicherten Finanzierung der Kindertageseinrichtungen nur noch partiell gesprochen werden kann. Vielmehr stehen Tageseinrichtungen für Kinder vor der Herausforderung, ihre Kunden, in erster Linie Kinder, Eltern und als Zuschussgeber der öffentliche Träger ein auf sie individuell angepasstes Angebot zu präsentieren. Immer mehr geht die Entwicklung auch im Kindertageseinrichtungsbereich dahin, dass finanzielle Forderungen sich auf belegbare Qualität bezieht Dies gilt für alle drei im Kinder und Jugendwohlfahrtsgesetz genannten Bereiche Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder in den Tageseinrichtungen.
Obgleich die Arbeiterwohlfahrt den Kürzungen ablehnend gegenüber steht, sieht sie in der Marktöffnung aber auch Chancen. Verstärkter Wettbewerb unter den Trägern und unter den Kindertageseinrichtungen selbst führt auch zur Berücksichtigung jüngerer und älterer Altersgruppen in der Planung. Gleichzeitig erfordert Wettbewerb eine noch stärkere Orientierung der Arbeit an den Bedürfnissen der Familien und an fachlich legitimierten Standards. Die Arbeiterwohlfahrt begegnet dieser Entwicklung mit einem umfassenden Qualitätsmanagementsystem. Gleichzeitig versucht sie, Nutzen aus ihrem umfassenden Angebot an Dienstleistungen vor Ort zu ziehen und diese miteinander zu vernetzen. Gemeinwesenorientierte Kinderhäuser in denen Familien und ihren Kindern Betreuungs-, Bildungs-, Freizeit- und Hilfsangebote ebenso zur Verfügung stehen wie Räume zur selbstorganisierten Freizeitgestaltung, sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Die Arbeiterwohlfahrt wird diesen Weg gehen.

Die Geschichte:
1919 - Gründung der Arbeiterwohlfahrt
Die Gründung der Arbeiterwohlfahrt erfolgte mit Zustimmung des Parteivorstandes und Ausschusses der Sozial-Demokratischen-Partei Deutschlands am 13. Dezember 1919 in Berlin durch Marie Juchacz.
Marie Juchacz, Reichstagsabgeordnete und Frauensekretärin im Vorstand der SPD, setzte sich unermüdlich für ein modernes Fürsorgerecht ein, weg von der damals praktizierten bürgerlichen Armenpflege, die die Arbeiterschaft lediglich als Objekt der Armenpflege ansah.
Deshalb lag der Schwerpunkt der neugegründeten Wohlfahrtsorganisation zunächst auf der Mitwirkung an der gesetzlichen Regelung der öffentlichen Wohlfahrtpflege. Schon bald wurde dieses Selbstverständnis der praktischen, sozialen Arbeit ergänzt durch die Ideen der Selbsthilfe und Solidarität.
Mit der Bildung des Hauptausschusses der Arbeiterwohlfahrt hatte Marie Juchacz ihr Ziel erreicht, innerhalb der Parteiorganisation eine sozialdemokratische Wohlfahrtspflege zu konstituieren. Am Anfang stand gegenseitige Hilfe im Mittelpunkt der Arbeit, denn nach dem verlorenen Krieg litten große Teile der Bevölkerung unter Hunger und Arbeitslosigkeit.
Die Hilfeleistungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter (1924 waren es bereits 24.000) erstreckten sich vor allem auf den Schutz von Kindern, (Kinderarbeit war damals sehr verbreitet) Erholungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, Unterstützung bei Arbeitslosigkeit und es wurden Notstandsküchen und Nähstuben eingerichtet.
In den Jahren 1924 bis 1929 konnte sich die Arbeiterwohlfahrt kontinuierlich weiterentwickeln und so entstanden die ersten Heime, Dienste und Einrichtungen. Diese Entwicklung wurde jäh unterbrochen mit der Machtergreifung durch Adolf Hitler.
1933 wurde die Arbeiterwohlfahrt zerschlagen, sämtliche Einrichtungen und das Vermögen beschlagnahmt, die führenden Personen verfolgt.
Soweit es möglich war, wurden unter den Bedingungen der Illegalität noch Hilfsmaßnahmen der verschiedensten Art fortgeführt. Dies war jedoch bald nur noch auf der Ebene des persönlichen Kontaktes als unmittelbare Hilfe von Mensch zu Mensch möglich.

Geschichte des Kindergartens in Bayern : http://www.stmas.bayern.de/kinderbetreuung/ausstel...

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Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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