„Napoleon und Bayern“

Heimatvereinsvorsitzende begrüßt die Gäste im Ratskeller von Friedberg
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Viel Epochemachendes konnte man am Heimatkundlichen Stammtisch im Ratskeller der Stadt Friedberg hören. Dort führte Prof. Dr. Wilhelm Liebhart mit Vortrag: "Bayern zwischen Österreich und Frankreich (1799-1815)" in das Thema der diesjährigen Landesausstellung in Ingolstadt „Napoleon und Bayern“, ein.
Nach der Begrüßung durch die Heimatvereinsvorsitzende Regine Nägele begann der Professor mit Kurfürst Max I. Josef, einem tüchtigen Soldat, der schon früh in den französischen Kriegsdienst eingetreten war. Nach dem Erlöschen verschiedener Linien beim Tod des ungeliebten Karl IV. Theodor, waren die Wittelsbacher unter Max I. Joseph, wieder unter einem Herrscher vereint.
Doch welches Bayern hatten der neue Kurfürst und sein Minister Montgelas zu übernehmen? Er fand in seinem neuen pfalz-bayerischen Kurstaat nur düstere Verhältnisse vor, überall Schulden und leere Kassen und etliche tausend zerlumpte Soldaten. Eine schwer zu lösende Aufgabe, dazu die Erschütterungen einer Zeit, Bayern nicht zur unbedeutenden Provinz Heruntersinken zu lassen. Es galt auch aus dem Bündnis mit Österreich los zu kommen und die bewaffnete Neutralität zu bekommen.
Montgelas übernahm die gesamte bayerische Politik, als die zweite Koalition gegen Frankreich schlagbereit in der Flur stand. Widerwillig musste Bayern mitmarschieren, denn nicht nur die Russen rückten an, auch die Österreicher kamen. Schon im Sommer 1800 gaben die Österreicher ganz Südbayern den Franzosen preis.
Das neue Jahr brachte den Friede von Luneville (9.2. 1801) und beendete den 2. Koalitionskrieg und den endgültigen Verlust des linken Rheinufers. Alle Reichsfürsten die dadurch keinen Besitz mehr hatten, bekamen Ersatz. Dem Kurfürsten wurde weiterhin der Besitz seiner rechtsrheinischen Gebiete verbürgt und reichlich Ersatz für die Pfalz versprochen.
Im diplomatischen Ringen gab es eine allmähliche Annäherung an Frankreich. Bayern, das noch vor kurzem durch österreichische Ansprüche gefährdet war, erhielt die Hochstifte Augsburg und Freising, Bamberg und-Würzburg, einen Teil der Hochstifte Eichstätt und Passau, sowie dreizehn Reichsabteien und fünfzehn Reichsstädte in Franken und Schwaben.
Bayerns halbwegs freie Stellung wurde zur Unmöglichkeit als sich die dritte Koalition herausbildete, diesmal gegen das Kaiserreich Napoleons. Zur 3. Koalition haben sich neben England und Russland die Schweden und auch Österreich zusammengeschlossen. Doch Napoleon trat diesem Plan durch einen Blitzfeldzug nördlich der Donau entgegen. 1805 marschierten österreichische Truppen in Bayern ein. Napoleon erklärte darauf Österreich den Krieg und schon zwei Tage später überschritt die französische Armee den Rhein. Die österreichische Armee wurde eingeschlossen und musste kapitulieren. Der Weg nach Wien war für Napoleon frei.
In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz zum Ende 1805, festigte Napoleon seine Vorherrschaft in Mitteleuropa. Der österreichische Einfluss in Süddeutschland wurde pariert. Kaiser Franz L musste den bayerisch-französischen Vertrag von Brünn, anerkennen.
Im Anschluss diskutierten die Besucher im Ratskeller noch eifrig mit dem Referenten zu den damaligen Truppendurchzügen durch Friedberg. Auch zur Übernachtung des Napoleons in Friedberg, den Belagerungen und Beschießungen wurde diskutiert.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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