8 Pauken, 4 Trompeten, Orgel und eine Runde Schafkopf: Kirchenkonzert zum Dreifaltigkeitsfest in Herrgottsruh

15. Juni 2014
19:00 Uhr
Wallfahrtskirche Herrgottsruh, 86316 Friedberg
Der Pauker Alexander Schröder in seinem Domizil in Karlsruhe
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  • Der Pauker Alexander Schröder in seinem Domizil in Karlsruhe
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Festliche Barockmusik für Trompeten, Pauken und Orgel steht beim Festkonzert am Sonntag, den 15. Juni um 19.00 Uhr in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh, Friedberg auf dem Programm. Acht große Kesselpauken (von einem Pauker gespielt), vier Trompeten und die Kirchenorgel vereinen sich zum großen Lob Gottes! Es erklingen Werke von G. Fr. Händel, Johann Endlin und Fischer. Orgelliteratur von C. Franck u.a. rundet das Programm ab. Auch dem Gottesdienst um 10.00 Uhr werden die Musiker mit mehreren Stücken einen festlichen Rahmen verleihen.

Dem Leiter von Vocalissimo, Roland Plomer, ist es gelungen, drei an großen Opernhäusern spielende Künstler nach Friedberg zu holen.

Was eine Runde Schafkopf alles bewirken kann!

Andreas Spannbauer und Thomas Fink lernten sich vor ca. 25 Jahren im Schwäbischen Jugendsinfonieorchester kennen. Aus dieser Zeit ging eine feste Kammermusikbesetzung hervor, das „Schwäbische Blechbläserensemble“, zu dem später Mathias Haslach stieß. Nach 17 Jahren löste sich das Ensemble aus familienpolitischen Gründen auf, die tiefen Freundschaften aber blieben bestehen. So pflegen die drei eine regelmäßige Schafkopfrunde, die Konzertabende wie den in Friedberg durchaus abzurunden vermögen.

Große Orgel im Altarraum und auf der Orgelempore

Aus räumlichen Gründen wird das Konzert auf zwei verschiedenen Ebenen stattfinden. G. Fr. Händels Suite in D-Dur und Johann Samuel Endlers Ouverture in D-Dur sehen eine Besetzung von 3 Trompeten, 2 Pauken und Orgel vor. Sie werden von der Orgelempore aus gespielt, begleitet von Plomer an der Kirchenorgel.

Das Werke des Abends aber, das Konzert für 8 Pauken und Orchester von Fischer wird aus Platzgründen im Altarraum gespielt werden. Dieses Werk verlangt vom Pauker sowohl rhythmisch als auch organisatorisch Enormes. Am Piano liegen 8 Töne nahe beisammen – 8 Töne hingegen auf 8 Pauken verteilt, mit einem Durchmesser von jeweils ca. 1 Meter, stellen nicht nur eine musikalische Herausforderung dar. Dabei wird der Pauker, ähnlich einem Vibraphon-Spieler, auch melodische Abfolgen spielen. Das ursprünglich für Pauken und Orchester entstandene Werk wurde von A. Mehl für die Besetzung Orgel, 2 Naturtrompeten und 2 Bach-Trompeten als Orchester umgearbeitet.

Die Orgel – aus Platzgründen bedient sich das Ensemble einer großen elektronischen Orgel, die im Altarraum stehen wird – hat dabei die Funktion des Generalbasses, bildet also die Grundlage des Ganzen. Trompeten und Pauker werfen sich gegenseitig die Melodien zu.

Von der Schwierigkeit des Studiums eines Paukisten

Wenn ein Kind Schlagzeug spielen lernen will, gibt es häufig Probleme mit den Nachbarn, da die Geräuschkulisse eigentlich nur für Leute mit eigenem Wohnhaus erträglich ist. Beim Studium der Pauke ist dies noch viel dramatischer. 2 Pauken sind das Mindestmaß, 8 Pauken aber bei einem Solokonzert wie dem von Fischer erfordern größere bauliche Maßnahmen oder am besten, wie bei unserem Solisten auf dem Foto zu sehen, ein Haus auf dem Land. Hier kann man noch relativ ungestört im Freien spielen.

Die Interpreten:

Andreas Spannbauer, Bobingen
* 1974 in Bobingen bei Augsburg.
Er studierte nach dem Abitur an der Musikhochschule Würzburg bei Prof. Helmut Erb und
Prof. Werner Heckmann. Seit 1998 ist er festes Mitglied im Staatsorchester der Staatsoper Stuttgart.

Matthias Haslach, Kempten
* 1976 in Kempten im Allgäu, erhielt seinen ersten Trompetenunterricht im Alter von zwölf Jahren. Er war Jungstudent bei Wolfgang Guggenberger am Richard-Strauss-Konservatorium in München und beschloss 2001 an der Musikhochschule München sein Studium mit der „Orchesterreife mit Auszeichnung“. Seit Januar 2008 hat er eine Festanstellung bei den Stuttgarter Philharmonikern als stellv. Solotrompeter.

Thomas Fink, Augsburg
*1976 in Mering, erhielt seinen Trompetenunterricht bei Wolfgang Guggenberger an der Musikhochschule Nürnberg – Augsburg. Er studierte das Lehramt für Hauptschulen und ist seit Herbst 2004 als Hauptschullehrer angestellt. An der Universität Augsburg bekam er einen Lehrauftrag für Trompete und wurde im Jahr 2003 als Dozent der Big Band der Universität beauftragt.

Alexander Schröder, Karlsruhe
studierte klassisches Schlagzeug in Hannover und Karlsruhe. Nach Engagements an den Opernhäusern in Essen und Karlsruhe ist er heute vorwiegend als Pauker in verschiedenen Ensembles für Alte Musik und Kammerorchestern wie l'arte del mondo und der Bayerischen Kammerphilharmonie tätig. Dieser vielschichtige Wirkungskreis ermöglichte ihm die Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten wie Fabio Luisi, Gidon Kremer, Mstislaw Rostropowitsch, Kent Nagano und anderen Musikgrößen.

Karten

Karten zum Preis von EUR 12,-. sind im Vorverkauf bei der Friedberger Allgemeine erhältlich. Postalische Zustellung erfolgt über Plomer, Tel. 0821/607761. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

Text: Roland Plomer, Bilder: privat

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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