A Gift to La Crosse

Die Skulptur „Pocket Watch“ des Friedberger Künstlers Wolfgang Auer enthüllt
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Am Tag nach der Ankunft der Friedberger Delegation bei strömendem Regen in der Partnerstadt La Crosse und nach einer schönen Willkommensparty mit über 60 Gästen war es so weit.

Nach zehn Jahren wurde aus einer ersten Idee ein beeindruckendes Geschenk für den deutschen Gartenteil der „Riverside International Friendship Gardens“, das ohne die großzügige finanzielle Unterstützung der Stadt Friedberg nicht möglich gewesen wäre. Passend zum Anlass wurde bei sonnigem Wetter am Folgetag die Skulptur „Pocket Watch“ des Friedberger Künstlers Wolfgang Auer enthüllt.

Alle amerikanischen Freunde waren gekommen, ebenso der Bürgermeister von La Crosse, Tim Kabat – und natürlich Chuck Hanson, Präsident des Freundschaftsgarten-Komitees. Zusammen mit Wolfgang Auer, Bürgermeister Roland Eichmann und der mitgereisten Delegation wurde das Geschenk enthüllt. Abends berichtete das lokale Fernsehen gleich auf zwei Kanälen.

Die Skulptur symbolisiert eine Taschenuhr aus der Hochzeit Friedbergs als damals weltbekannter Uhrmacherstadt. Das Ziffernblatt zeigt mit 7 Uhr die Zeitdifferenz zwischen Friedberg und La Crosse. Die Inschrift „connecting cultures and people – a living friendship“ steht symbolisch für die enge Beziehung zwischen beiden Städten und ihren Menschen. Die Rückseite des Uhrdeckels verbindet auf einer skizzierten Karte von Nordamerika und Europa mit einem symbolisierten Regenbogen die geografische Lage von La Crosse und Friedberg. Auf der Innenseite des Uhrdeckels lassen unterschiedliche Lichtverhältnisse die Silhouette Friedbergs und das Kunstwerk in immer anderem Licht erscheinen, Wolken spiegeln sich in der Silhouette der Stadt.
Alle – die amerikanischen Freunde während des Festaktes und alle Besucher danach – waren begeistert.

Am Abend fand im nahegelegenen Riverside-Park ein über die Grenzen von Wisconsin bekanntes Folkfestival statt, zu dem die Delegation eingeladen war. Ein weiteres Highlight mit wunderbarer Musik, gutem Essen, Kunstgewerbe- und Handwerksständen.

Der Sonntag wurde durch den obligatorischen „family day“, ein gemeinsames Mittagessen und den Besuch des „Shrine“ und der dazugehörigen Kathedrale, eines bei der mexikanischen Bevölkerung beliebten Heiligenschreins, ausgefüllt. Der Schrein erinnert an die Erscheinung der Jungfrau Maria in Guadalupe im Jahr 1531. Die Erscheinung spielte eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Katholizismus in Lateinamerika.

Montags stand der Besuch der „Gundersen – Lutheran Clinic“ auf dem Programm, einer in Wisconsin sehr bekannten und mittlerweile in der 4. Generation von der Gründerfamilie geführten Privatklinik. Der Enkel des Gründers, Dr. Eric Gundersen, erzählte mit lebhaften Worten und vielen alten Fotos die Geschichte der Gründerfamilie, die untrennbar mit der Geschichte der Klinik verbunden ist und beispielhaft für viele Erfolgsbiographien von Immigranten aus Europa steht.

Ein weiterer Höhepunkt war am Nachmittag die Werksführung bei „Dynamic Recycling“, bei der auf spannende Weise zu sehen war, wie Elektronikschrott fachgerecht auseinander genommen und sortenrein entsorgt wird. Nicht mehr verwendbare Teile, z.B. von Computern, werden getrennt, um die wertvollen Edelmetalle zu extrahieren. Noch verwendbare Geräte werden geprüft und funktionierende Laptops, Computerbildschirme usw. als Gebrauchtware verkauft. Auch die Firma Hilti lässt hier Altgeräte verwerten.

Am Abend konnte ein Teil der Delegation den wunderbaren Ausblick auf den Mississippi und La Crosse von der Terrasse des Hauses von Glenn und Lila Seager genießen, während der andere Teil eine wunderschöne Kajak-Tour auf den „Mississippi-Backwaters“, vergleichbar den stillgelegten Altrheinauen, unternahm. Abgerundet wurde dieser wunderbare Abend mit einem gemeinsamen Dinner im Hause Seager.

Der Dienstag war mit dem Besuch des „Effigy Mounds National Monument“, einer Begräbnisstätte uralter Indianerzivilisationen, mehr als ausgefüllt. Der Park Ranger führte durch den Park und erläuterte die Bedeutung der Grabstätten, die von den ersten Siedlern aus Unkenntnis für „Erdhügel“ gehalten und fast vollständig zerstört wurden. Die einzelnen „mounds“ haben verschiedene Formen (Bären, Elche, Adler usw.), die immer als Symbol für die verschiedenen Grundelemente der Welt (Erde, Wasser, Himmel und Weltraum) kombiniert und auch miteinander verbunden wurden. Ein Picknick im nahegelegenen Pike’s Peak State-Park ermöglichte bei Salat und Sandwiches einen grandiosen Ausblick auf das Mississippi-Tal. Der Tag fand mit Tapas und einem mexikanischen Buffet auf der Farm von Ray und Joyce Wichelt einen schönen Ausklang.

Trotz des dichtgepackten Programms nutzte Bürgermeister Roland Eichmann die Zeit, um bei einem offiziellen Termin mit Vertretern der Stadt La Crosse eine engere Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Kultur zu vereinbaren. Das Einkaufsteam nutzte die wenigen Lücken im Programm für die Beschaffung der Waren für den Stand der Partnerstädte auf dem Adventsmarkt.

Der letzte Tag des Besuches beinhaltete eine Besichtigung der Firma „Kwik Trip“, deren Geschichte mit der Gründung einer Tankstelle begann. Heute ist „Kwik Trip“ eine Gruppe von 500 Tankstellen mit angeschlossenen kleinen Einkaufsmärkten. Das Sortiment reicht von selbst hergestellten Milchprodukten über selbstproduzierte Säfte bis hin zu hausgemachten Sandwiches und Obst von eigenen Vertragslandwirten. Die meisten Produkte stammen aus biologischem Anbau.

Der letzter Abend wurde mit dem festlichen „Farewell Dinner“, bei dem alte und neue Freundschaften vertieft wurden, gefeiert. Bürgermeister Eichmann betonte in seiner Abschiedsrede die, trotz der großen Entfernung, tiefgreifende und enge Freundschaft der beiden Städte und der Mitglieder der beiden Parnterschaftskomitees. Der sonnige und heiße Abfahrtstag beendete mit einem letzten Besuch der Skulptur zum Gruppenfoto eine vollgepackte, ereignisreiche und wie immer viel zu kurze Woche.

Danke für die großartige und herzliche Gastfreundschaft der Familien und Freunde, bei denen die 14 Mitglieder der Friedberger Delegation untergebracht waren! Wir freuen uns schon auf den – möglichst zahlreichen – Gegenbesuch im nächsten Jahr zum Altstadtfest und auf ein Wiedersehen mit den neuen und alten Freunden.

Text: Bernd Sevenich, Bilder: privat

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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