Besuch der Ulrichswerkstätten in Aichach

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Bei einer informativen Führung in der Tagesstätte für psychische Gesundheit, erfuhr der CSU Stammtisch Friedberg vom vielfältigen Angebote zur Kräftigung und Hilfe der Menschen mit einer chronisch psychischen Erkrankung. Werkstatt- und Einrichtungsleiter Wolfgang Harter übernahm die Führung und erklärte das Konzept dieses Projektes. So hat die Caritas den staatlichen Auftrag eine Werkstätte für behinderte Menschen im Einzugsbereich des Landkreises Aichach-Friedberg zu übernehmen. Damit bleibt der Lebensmittelpunkt der Behinderten im Landkreis mit einem Arbeitsplatz, der ihren Fähigkeiten gerecht wird. Erbracht werden die notwendigen Dienste und Dienstleistungen unter denselben Bedingungen wie erwerbstätige Gliederungen, doch als gemeinnützige Organisation gibt es kein privates Gewinnstreben
Wie bei normalen Betrieben beginnt ein Arbeitstag pünktlich mit Mittagspause, ersehnter Feierabend, Betreuungszeit, eine 40 Stunden Woche und Freude über jede Lohnerhöhung. Ein ganz normaler Arbeitnehmeralltag. Und wie jeder Arbeitnehmer in den Werkstätten sind sie in der Sozialversicherung pflichtversichert. Auf die Frage zur Arbeitsmoral und Motivation, wurde diese von H. Harter als sehr gut befunden. So kommt es öfters vor, dass zum Urlaub gedrängt werden muss - Trotzdem umgibt den Arbeitswilligen ein sogenannter Schutzraum. Viele werden von der Ulrichswerkstätte andere von Angehörigen zur Arbeit gebracht und wieder heimgeholt. Einige erreichen auch selbständig ihren Arbeitsplatz. Für diese Hilfe werden im Jahr 1,5 Mil. €uro bereitgestellt. Stolz berichteten Harten, mit 250 Beschäftigten 3 größter Arbeitgeber in Aichach und zuverlässiger Zulieferer und Partner für viele Unternehmen in der Region zu sein. 70% der Einnahmen des Betriebs werden als Lohn wieder ausgezahlt und in deren Lebensumfeld auch wieder ausgegeben, und damit im Landkreis. Eine der wichtigsten Aufgabe dieser Einrichtung ist die harmonische Entfaltung und Förderung der körperlichen und geistigen Anlagen jedes Einzelnen. Schön für die Gäste zu sehen, war die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Betreuten und den Sorgeberechtigten. Die Besucher erfuhren, dass ein Bewerber in der Regel drei Monate überprüft wird, seine Neigungen und Fähigkeiten getestet, um dann einen Förderplan zu erstellen. Dieser wird individuell angemessen, die verschiedenen Kenntnisse vermittelt und Fähigkeiten trainiert; zugleich wird das Selbstwertgefühl gestärkt und das Sozialverhalten weiterentwickelt. Ziel ist entweder die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt oder eine Übernahme in den Arbeitsbereich der Werkstätten. Es gibt keine Lehrstelle, jedoch einen individuellen Förderplan, der entsprechend der persönlichen Entwicklung immer wieder angepasst wird. Bewerber für einen Arbeitsplatz sind behinderte Schulabgänger, jedoch auch immer mehr Quereinsteiger von Unfälle oder Erkrankungen in jedem Alter. Schwerstbehinderte, die nicht, nicht mehr oder noch nicht in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten können finden dauerhaft Pflege, Betreuung und Beschäftigung in Fördergruppen oder Förderstätten, einer der Hauptschwerpunkte, neben dem beruflichen und sozialen Rahmen der Werkstätte. Hier lernen, üben und arbeiten erwachsene Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen während des Tages. Diese arbeitstherapeutischen Maßnahmen sind neben der Pflege die Ernährung und die Bewegung, z.B. individuell abgestimmte Therapieangebote und heilpädagogische Maßnahmen und soll für die Betreuten ein Wechsel in eine Werkstatt ermöglichen.
Alle Betreuer, jeder Meister legt eine Zusatzausbildung ab. Viele der Betreuten arbeiten bis zum Rentenalter in der Einrichtung, wodurch die Betreuung durch Fachpersonal fast alle Lebensbereiche der behinderten Mitarbeiter einschließt. Ein geregelter und vertrauter Tagesablauf gibt hier Sicherheit und unabhängig von der Schwere ihrer Behinderung, einen zweiten Lebensraum, in dem sie selbstbestimmt an der Gemeinschaft teilhaben können.
Soziale Kontakte werden zur Gruppe, zu Betreuern und zur Gesellschaft aufgebaut. Unternehmungen außerhalb der Förderstätte unterstützen die Integration und vermitteln Umwelterfahrungen. Gespräche über das tägliche Miteinander, über Probleme und Bedürfnisse schaffen Vertrauen und fördern die Persönlichkeitsentwicklung und die individuelle Lebensbewältigung.
Bei dieser sehr anschaulichen Führung erlebten die CSUler die verschiedensten Arbeitsbereiche der Werkstätten. Ein Spektrum von einfacheren Montage- und Verpackungsarbeiten, über handwerkliche Tätigkeiten bis hin zu komplexen Industrieaufträgen und Dienstleistungen, die dem Anforderungsprofil auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt durchaus sehr nahe kommen. Ein leistungsfähiger und zuverlässiger Partner der Wirtschaft, der Maßarbeit für alle Branchen bietet und als Rehabilitationseinrichtung, die die Ansprüche der beschäftigten Menschen mit einer Behinderung in den Mittelpunkt aller Bemühungen stellt. Die Friedberger kamen zu der Erkenntnis, dass Arbeit trotz schwerster Behinderung und das "miteinander leben am Arbeitsplatz" mithilft, Sinn im Leben zu erfahren und wünschen sich, dass sich noch viele Besucher über diese Behindertenarbeit informieren

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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