Mythos oder Wahrheit - Leben Vegetarier wirklich gesünder?

"Cibi innocentes, unschuldige Speisen, sind Speisen, die ohne Blutvergießen gewonnen werden." Dies sagte der Kirchenvater Hieronymus von Bethlehem (331-420) schon vor langer Zeit - eine Einstellung, die die meisten Vegetarier teilen.

Es gibt mehrere Gründe aus denen Menschen den Fleischgenuss einstellen.

* Die einen sagen, dass ihnen Fleisch einfach nicht mehr schmeckt,
* Die anderen können den Konsum mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren
* Andere sagen, dass Fleisch auf Dauer ungesund ist.

Die Frage, die sich nun stellt ist, ob Vegetarier wirklich gesünder leben?

Um der Frage nachzugehen müssen wir uns mit einigen Nährstoffen und deren Wichtigkeit für einen gesunden Körper auseinandrsetzen:

Nährstoffe im Fleisch und in Milchprodukten
Fleisch und Fleischwaren gelten als wichtige Nährstofflieferanten für Eisen, Zink und Vitaminen B. Dies ist besonders wichtig im Wachstum bis zum 25. Lebensjahr: Werden diese Lebensmittel vermieden, so müssen die darin enthaltenen Nährstoffe aus anderen Lebensmitteln zugeführt werden. Daher stehen Ernährungswissenschaftler der strengen veganen Nahrungsaufnahme, bei der tierisches Einweiß völlig fehlt, kritisch gegenüber. Auch Kalzium, Vitamin B12, Eisen und Jod werden nicht in ausreichendem Maße aufgenommen. Vegetarier hingegen, die Milch, Milchprodukte und Eier essen und sich ansonsten mit Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen vollwertig ernähren, erhalten genügend Eiweiß. Auch die Versorgung mit Vitamin B12 ist gewährleistet, da es in Milch, Joghurt und weiteren Milchprodukten enthalten ist.

Auch in Pflanzen kommt Eisen vor. Tierisches Eisen wird vom Menschen aber besser aufgenommen. Eine bessere Aufnahme kann jedoch erreicht werden, indem man genügend Vitamin C zu sich nimmt, etwa als Obstsaft oder als Multivitaminkomplex. Dann wird bis zur siebenfachen der normalen Menge Eisen vom Körper reabsorbiert. Meiden sollten Vegetarier hingegen Produkte, die die Eisenaufnahme hemmen, etwa schwarzen Tee, Kaffee, Kakao, Knoblauch und Zwiebeln.
Jod schließlich ist außer in Meeresprodukten in Milch und Milchprodukten enthalten.

Pflanzliches Eiweiß
Grundsätzlich befürworten mehr und mehr Mediziner eine ausgewogene, vollwertige Ernährung, bei der Fleisch ohnehin einen sehr geringen Stellenwert hat. Wer sich jedoch völlig vegan ernähren möchte, sollte dies mit seinem Arzt besprechen und sich gründlich informieren. Ein völliger Verzicht auf tierisches Eiweiß muss nicht zu Mangelerscheinungen führen. Zu empfehlen ist eine abwechslungsreiche und ausgeglichene pflanzliche Kost, die möglichst roh genossen werden sollte, um die pflanzlichen Eiweiße aufnehmen zu können. Pro Kilo Körpergewicht sollte man 1,5 Gramm Eiweiss zu siche nehmen pro Tag.

Eisen, Eiweiß, Jod, Kalzium, Zink und die Vitamine D, B2 und B12 sollten unbedingt abgedeckt werden. Wie schon erwähnt spielt Eisen in der Wachstumsphase eine besonders wichtige Rolle. Blattgemüse, Rote Beete, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch, Eier und Vollkornprodukte bieten Eisen auf natürlicher Basis. Zusammen mit Vitamin C findet sich Eisen auch in Brokkoli, Blumenkohl, Orangensaft oder Paprika.

Zink findet sich schnell und einfach in Käse und Fisch. Ebenso kann Jod durch den regelmäßigen Konsum von Meeresfischen und Jodsalz leicht aufgenommen werden. Vitamin D kann man auf verschiedenen Wegen zu sich nehmen. Einerseits über die Nahrung, speziell über Fisch und Milch, andererseits kann der Körper mit Hilfe von UV-Licht Vitamin D selber herstellen. Dementsprechend sind lange Spaziergänge an der frischen Luft besonders in den wärmeren Jahreszeiten sehr zu empfehlen.

Vegetarier, die auch auf Milchprodukte verzichten, haben es schwer, für genügend Calcium und B12 im Körper zu sorgen. Calcium spielt im menschlichen Körper eine besonders wichtige Rolle bei den Zähnen und Knochen. Wer auf viele Produkte verzichtet, für den wird es schwieriger, eine für den Körper ausgewogene Ernährung zu gestalten. Menschen, die sich vegan ernähren, verzichten auf alle Produkte, die von Tieren stammen. Dementsprechend schließen sie neben Fisch und Fleisch auch Milch, Eier und Honig aus. Bei diesem sehr strengen Vegetarismus ist eine ausgewogene Ernährung ohne Nahrungsergänzungsmittel äußerst schwierig.

Fleisch
Fleisch enthält Fett und Cholesterin, dafür aber keine Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Menschen, die täglich tierische Produkte verzehren, tragen ein 2 mal höheres Risiko, an einem Herzleiden zu erkranken, und ein um 20% höheres Krebsrisiko als Menschen, die nur 3 bis 4 Mal pro Woche tierische Produkte verzehren. Ein Blick auf die Ernährungspyramide ist immer wieder sinnvoll.

Eine Langzeitstudie mit über 500 000 Teilnehmern zeigt, dass der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch wie Schweine-, Rind-, Kalb-, oder Lammfleisch das Darmkrebsrisiko erhöhen. Die European Prospective Investigation into Cancer (EPIC) fand heraus, dass täglich 100 Gramm rotes Fleisch das Risiko für Darmkrebs um 49 Prozent erhöht. Amerikanische Forscher bestätigen das Ergebnis anhand von Daten von etwa einer halben Million US-Bürger. Außerdem steigt das Lungenkrebsrisiko um 20 Prozent. Auch Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs treten bei Fleischfans häufiger auf. Vermutlich ist der hohe Eisengehalt für die Bildung schädlicher Nitroso-Verbindungen verantwortlich, die Zellteilung und DNA-Synthese ankurbeln und so Schäden durch freie Radikale fördern. (Quelle: Focus)

Bei Kinder und Jugendliche, die vegetarisch essen, ist eine regelmäßige Kontrolle des Vitamin-D- und Eisenspiegels im Blut sinnvoll. Eltern sollten bei diesen Kindern Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, brüchige Fingernägel oder Haare als Anzeichen für eine Unterversorgung sein.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) weist darauf hin, dass "Jugendliche, die nur vegetarisch essen, ihre Ernährung bewusst auswählen sollten. Eine vegetarische Ernährung ist vielmehr als der bloße Verzicht auf Fleisch. Daher ist zu empfehlen, dass, wer sich gesund vegetarisch ernähren will, sich genauestens informieren sollte. Letztlich muss jeder Mensch selbst entscheiden, ob er sich vegetarisch ernährt und sollte auch nicht versuchen, daraus eine Glaubenslehre zu machen und andere zu bekehren - das gilt aber auch für die Nichtvegetarier.

Schöne Grüsse - Alejandra und Matthias Holzmann
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Bürgerreporter:in:

Matthias Holzmann aus Traben-Trarbach

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