Bekämpfung Riesenbärenklau abgeschlossen

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In den vergangenen zwei Wochen hat die NABU/Naturschutzjugend Frankenberg in allen Gemarkungen der Stadt Frankenberg insgesamt 2164 Riesenbärenklaupflanzen geköpft, um eine Samenbildung und weitere Ausbreitung der Pflanzen zu verhindern.

Eigenschaften der Pflanze

Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) wird auch Herkulesstaude genannt. Diese Pflanze wird zwischen zwei und fünf Meter hoch. Ihr Stamm hat einen Durchmesser von vier bis zehn Zentimetern. Sie hat drei- bis fünfteilige Blätter und ihre Blütendolden sind meist größer als ein normaler Teller. Der Stamm ist mehrstufig und innen hohl. Die äußere Schicht hat einen Durchmesser von einem bis drei Zentimeter, dadurch hat die Pflanze einen guten Wasserspeicher. Dieses "Wasser", besser gesagt der Pflanzensaft besteht aus ätherischen Ölen und Furocumarinen, welche sehr giftig sind und mit UV-Licht zu Verbrennungen auf der Haut führen.

Geschichte des Einwanderers

Bereits um 1890 wurde der Riesenbärenklau aus dem Kaukasus nach Mitteleuropa gebracht. Anfangs war er eine begehrte Gartenstaude und breitete sich auch in der freien Natur sehr schnell aus. In unserer Gegend wurde er von Imkern und Förstern ausgesät. Schon viel früher wanderten die bei uns heute bekannte Kanadische Goldrute, die Roßkastanie, der Japanische Staudenknöterich und die Kanadische Wasserpest ein.

Problematik des Riesenbärenklaus

Der Riesenbärenklau ist einer der gefährlichsten Neophyten (Neubürger) der Pflanzenwelt in Deutschland. Er ist besonders aggressiv in seiner Vermehrung und kann bis zu fünf Meter hoch werden. Er dringt in Wiesen-, Bach- und Flusstäler sowie in Waldlichtungen ein.
Sein bedrohlicher Vormarsch ist kaum noch zu stoppen. Da die Pflanze eine mehrjährige Lebensdauer hat, genügt es nicht, ihre Blütenstände zur Verhinderung der Samenbildung abzuschlagen. Der gekappte Strang treibt einfach wieder aus, aber wenn man dies auf mehrer Jahre macht kann man auf Herbizide (Unkrautvernichter) verzichten.
Da der Riesenbärenklau riesige Blätter hat, bedecken diese den Boden. Folge: Die sich darunter befindliche Vegetation erhält nicht mehr genug Sonnenlicht und stirbt ab. Dadurch werden heimische und eventuell bedrohte Pflanzen vernichtet. Sie verrotten und dienen somit auch als Dünger für den Riesenbärenklau.
Es ist aber auch möglich, dass der Riesenbärenklau, ähnlich wie das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera), dessen ursprüngliche Heimat das Himalaya ist, nach anfänglichem Massenauftreten mit der Zeit seinen Platz in der heimischen Natur finden wird.

Achtung Hautverbrennung !

Ein weiteres Problem stellt der Saft der Pflanze, der Furocumarine enthält, dar. Wenn er von Menschen und Tieren in größeren Mengen zu sich genommen wird, führt er zu Nervenschäden und Lähmungen bei vollem Bewusstsein. Auf der Haut des Menschen führt er in Verbindung mit Sonnenlicht (UV) zu Verbrennungen 2.-3. Grades.

Warum köpfen wir den Riesenbärenklau ?

Für viele ist es unverständlich: Naturschützer ziehen mit Äxten und Macheten los, um ganze Pflanzenbestände niederzumachen. In der Öffentlichkeit ruft unser Vorgehen meist Verwunderung oder auch Kritik hervor.
Wie können wir der Pflanze zu Leibe rücken ? Chemieeinsatz ? Nein, das schädigt nicht nur die Pflanze, sondern auch Boden und Grundwasser. So bleibt uns nur die mechanische Bekämpfung.

Bürgerreporter:in:

Frank Seumer aus Frankenberg (Eder)

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