Post vom Kraftfahrt-Bundesamt

Nicht nur das Schmuddelwetter dieser Tage will einem das Autofahren vermiesen. Heute habe ich Post aus Flensburg erhalten. Nein, zum Idiotentest hat mich das Kraftfahrt-Bundesamt nicht eingeladen. Aber offenbar ist man in deren Amtsstuben der Meinung, alle Diesel-Fahrer seien Idioten, weil sie sich immer noch mit relativ jungen aber kurzerhand zu Dreckschleudern degradierten Fahrzeugen auf die Straße wagen. Daher macht man mir ein Angebot in der Hoffnung, dass ich es nicht ablehnen kann.

Man bietet mir vermeintlich lukrative, letztlich aber lächerliche Umtausch-Prämien und Rabatte an, damit ich meine Ersparnisse endlich ein neues Auto investiere, das mich künftig vor Fahrverboten schützen soll. Um mir die Entscheidung leichter zu machen, hat man mir zugleich wärmstens empfohlen, telefonisch oder via E-Mail Kontakt mit Daimler, BMW und VW aufzunehmen. Natürlich dürfe ich mich auch bei anderen Herstellern informieren. 

Hallo, geht's noch? Ich soll mir ausgerechnet von den Hauptakteuren des Diesel-Betrugs ein neues Auto kaufen? Einen Neuwagen auch noch, der mich womöglich überleben wird oder zuvor von Feinstaub-Fetischisten ebenfalls als Dreckschleuder verteufelt wird? Nein meine Herren Bauernfänger im Kraftfahrt-Bundesamt, in Industrie und Politik, verarschen tut und lasst Ihr euch bitte selbst. Ich bin durch die Waschanlage gefahren und behalte meinen Stinker. Denn als Wenigfahrer verursacht der übers Jahr weniger Stickoxide und Feinstaub als die Fahrzeuge, die Ihr mir aufschwatzen wollt. Und eine gelbe Weste liegt bereis unter dem Sitz.