Burg Falkenstein im Harz

Burg Falkenstein
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Am nördlichen Harzrand liegt zwischen Ballenstedt und Ermsleben der kleine Ort Meisdorf, heute ein Ortsteil der Stadt Falkenstein. Hier verlässt die Selke den Harz und fließt weiter in Richtung Bode.

Hier direkt am Rande des Harzes steht auf einem Felsen hoch über der Selke die Burg Falkenstein.

Um 1120 gründete Burchard von Conradsburg nach Übergabe seiner alten Stammburg an die Benediktinermönche zur Gründung eines Klosters die Burg Falkenstein auf einem Felsen 135 m hoch über dem Selketal.

Die Verlagerung der Feudalsitze aus dem Vorland in den Harz hinein war eine Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen, die Heinrich V. (1106 - 1125) mit dem erstarkenden Feudaladel zur Festigung der kaiserlichen Zentralgewalt führte.
Der Sieg des sächsischen Adels in der Schlacht bei Welfesholz (1114) und die Schwächung der kaiserlichen Macht im Harz könnte der Anlass für die Gründung der Burg gewesen sein.

Schon um 1200 wurden die Herren von Falkenstein mit der Vogtei des Reichsstifts Quedlinburg belehnt, in dem mehrere Gräfinnen als Äbtissinnen wirkten.

Graf Hoyer IV. veranlasste den mit ihm befreundeten Ritter und Schöffen Eike von Repkow (Eike von Reppichau) zum Verfassen des "Sachsenspiegels" und dessen Übersetzung in die niederdeutsche Sprache. Der "Sachsenspiegel" wurde zum bedeutendsten Rechtsbuch des Mittelalters weit über das Deutsche Reich hinaus. Eine Ausstellung zeigt die Bedeutung des Sachsenspiegel für das Rechtswesen in Deutschland und darüber hinaus.

1323 schenkte Burchard III. die gesamte Grafschaft dem Stift Halberstadt. Es folgte ein Jahrhundert mit wechselnden Besitzern, bis 1437 die Grafen von Asseburg die Grafschaft übernahmen.

Umbauten fanden 1491 und 1550-1604 unter den Herren von Asseburg statt, die bis 1945 die Burg besaßen und sie auch im 19. Jahrhundert erneuern ließen.

Der Bergfried in Tropfenform mit Durchmesser von 8,5 Meter und 2 Meter starken Mauern hatte im Mittelalter 23 m Höhe (später 31 m), die 4 Meter starke Schildmauer ist 17 Meter hoch und hat zwei Schießscharten. Die Befestigungsanlagen der Burg gliedern sich deutlich in die Kernburg als das beherrschende Zentrum und in die Außenverteidigungsanlagen mit sieben Toren und fünf Vorhöfen (Zwinger).

Die Burg hatte das Glück, nie durch Krieg oder Feuer zerstört zu werden, so dass die Anlagen mit ihrem mächtigen Bergfried, der spätgotischen Burgkapelle und dem Rittersaal fast unversehrt erhalten sind.

Ein Besuch der Burg lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Das können Sie an den Bildern erkennen, die zu unterschiedlichen Jahrezeiten aufgenommen wurden.

Dabei hat man die Möglichkeit, die Burg von der Talmühle aus zu erwandern oder man wählt als Ausgangspunkt das Gartenhaus mit seinen Parkplätzen. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann von hier mit dem Kremser oder der Traktorenbahn fahren.

Und dann gibt es da noch etwas. Vielen Märchenfilme und Dokumentationen wurden schon hier gedreht. Die Treppe neben dem Tor nutzte fast jeder Regisseur.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Schindler aus Dessau

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