Meilenstein im Meilenwerk

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Ehemaliges Straßenbahndepot bietet ein Zuhause für Gourmets und Oldtimerfans/Große Fläche für Events

Leere Kassen bringen meist Probleme mit sich, doch manchmal können sie auch ein Segen sein. So wie das beim Berliner Meilenwerk, einem ehemaligen Straßenbahndepot der Fall war. Seit dem Jahr 1967 fahren keine Straßenbahnen mehr im Westberlin, das Depot hatte ausgedient und sollte abgerissen werden. Da jedoch dem Bezirk Moabit das nötige Geld hierfür fehlte, blieben die alten Backsteingebäude einfach stehen und fingen langsam an zu verfallen. Bis sie von einem engagierten Ehepaar restauriert und wiederbelebt wurden. Heute befinden sich hier neben zwei Restaurants zahlreiche Oldtimer und alles, was mit den Liebhaberautos zu tun hat.

Auf 16.000 Quadratmetern erstreckt sich das Berliner Meilenwerk, 800 Quadratmeter werden als Eventfläche genutzt. „Hier finden allerlei Veranstaltungen statt, natürlich verstärkt solche, die mit Automobilen zu tun haben“, berichtet Aris Papageorgiu, Manager der Gastronomie-Einrichtungen auf dem Gelände. Die Präsentationen neuer Wagenmodelle oder Feierlichkeiten diverser Autohäuser gehören dabei zu den Standards. Aber auch der Jazzbrunch, der jeden Sonntag veranstaltet wird, gehört bei den Berlinern schon zur festen Institution, bei der ein reichhaltiges Buffet mit schwungvollen Jazzklängen garniert wird. Dabei können die Gäste zwischen den unterschiedlichsten Oldtimern spazieren, die auf dem Gelände ausgestellt sind.

Platz für Feten

Für kleinere Festivitäten bieten sich mit 80 Sitzplätzen das Restaurant Trofeo (benannt nach der Trophée, die es bei internationalen Rennen zu gewinnen gibt) oder das Park Fermée (benannt nach dem Bereich, in dem die Autos nach einem Rennen wieder in Schuss gebracht werden), das 30 Gäste beherbergen kann.

„Im kleineren Restaurant werden Feinschmecker mit hervorragender Gourmetküche verwöhnt, während das Trofeo sich eher als Bistro versteht, das in erster Linie die Mitarbeiter vor Ort versorgt“, erläutert Papageorgiu. Schließlich haben sich auf dem Gelände des Meilenwerks neben Oldtimerclubs auch Werkstätten, Gutachter, Versicherungen, Händler oder Vermieter angesiedelt. Im Sommer lockt der Biergarten im Hof des ehemaligen Straßenbahndepots, der 120 Gästen Platz bietet.

Betrachtet man sich die Speisekarte des Trofeo, springen einem vor allem die Crew-Preise, die es für die meisten Gerichte gibt, ins Auge. „Schließlich nimmt man am Großteil der Wagenrennen mit zwei Personen teil“, erklärt Papageorgiu mit einem Augenzwinkern. Und wo die wichtigsten Wettrennen im Meilenwerk Berlin stattfinden, lässt sich ebenfalls aus der Karte heraus lesen: So handelt es sich beispielsweise beim Le-Mans-Frühstück um ein französisches mit Croissants und Marmelade, während das Monte Carlo eher luxuriös ausfällt.

Das Konzept des Meilenwerks, alte Immobilienbestände für eine klar definierte Zielgruppe (Oldtimerfans) zu nutzen, ist nicht nur in Berlin aufgegangen. Es gibt noch ein Meilenwerk in Düsseldorf sowie eins bei Stuttgart.

Bürgerreporter:in:

Wolf STAG aus Essen

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