Bericht aus Brüssel: Juden vor dem Chanukka Fest

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Jüdische Auswanderung-Flucht aus Antwerpen

„De Centrale“ konzentriert sich in ihren verschiedenen sozialen Aufgaben dagegen auf das hier und heute. „In unserer Arbeit hat sich seit vierzig Jahren eigentlich nicht viel verändert. Wir helfen dort, wo Hilfe benötigt wird.“ Wie viele Menschen die Unterstützung des Verbandes nutzen, hängt immer von der Wirtschaftslage ab. Alexander Zanzer zeichnet eine Wellenbewegung in die Luft: „Es ist ein Auf und Ab. Im Moment brauchen sehr viele Menschen unsere Hilfe, da es wirtschaftlich nicht so gut läuft“. Die Krise führt zur Flucht vieler Juden aus Antwerpen.

„Wenn es so weiter geht, wird es in 50 Jahren keine Juden mehr in Antwerpen geben“, diese pessimistische These stellten 2010 Alexander Zanzer sowie Jacques Wenger, ehemaliger Direktor des jüdischen Gemeindehauses in einem Interview mit der Tageszeitung Vandaag fest. Früher war eine umfassende Ausbildung nicht so wichtig, da ja eine lohnende Arbeit jederzeit greifbar war: Ein Job im Diamantenhandel. Hier hat sich in den letzten Jahren Gravierendes verändert. Stellten Juden vor 15 Jahren noch 70 Prozent aller Beschäftigten im Antwerpener Diamantengeschäft, sind es heute nur noch 30 Prozent. Indische Händler erobern den Markt und verdrängen so die jüdischen Geschäftsleute aus ihren traditionellen Sektor.

Viele junge Juden verlassen die Stadt und wanderten nach London, New York oder Israel aus, wo sie sich neue berufliche Perspektiven erhoffen. Ein Prozess den auch der Wohlfahrtsverband „De Centrale“ nicht mehr aufzuhalten scheinen kann. Alexander Zanzer sieht es pragmatisch: „Wir waren schon immer Nomaden und sind von einem Ort zum anderen gezogen.“

Bürgerreporter:in:

Wolf STAG aus Essen

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