Karibik: Malerische Inseln über dem Wind

Costa Mediterranea bietet Platz für 2.680 Passagiere.
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Sonne. Strand. Blaues Meer. Die Farben und Düfte der Tropen wecken unweigerlich das Fernweh und die Sehnsucht nach dem Paradies. Wer die Wunder der Natur erleben und in einem der beliebtesten Segelreviere der Welt unterwegs sein möchte, kann das ganz komfortabel an Bord eines großen Kreuzfahrtschiffs. Auch wenn die Karibik gerade im Herbst und Winter beliebt ist, ist die Region das ganze Jahr über eine Reise wert. Die malerischen Inseln über dem Wind zwischen karibischem Meer und Atlantik begeistern durch ihre Vielfalt – und bieten für jeden Urlauber genau das richtige Programm. Entspannung unter Palmen wird genauso groß geschrieben wie Wanderungen durch den Urwald, Tauchen oder Touren mit dem Speedboot.

Wer in die Karibik reist, kann das ganz entspannt mit einem Direktflug von Düsseldorf, Frankfurt und vielen weiteren Städten tun. In rund neun Stunden fliegen verschiedene Fluggesellschaften zum Beispiel nach Guadeloupe. Wer sich auf dem Weg zum Schiff nicht um sein Gepäck kümmern möchte, bucht einen Charterflug der Reederei und bekommt das am Flughafen aufgegebene Gepäck direkt auf die Kabine gebracht. Das Kreuzfahrtschiff Costa Mediterranea startet die ein oder zweiwöchigen Fahrten durch die Karibik in Pointe-á-Pitre. Die Hauptstadt des aus der Luft an einen großen Schmetterling erinnernden, französischen Überseegebiets lädt am Anreisetag zu einem kurzen Spaziergang durch die engen Gassen ein. Während im Hintergrund karibische Rhythmen getrommelt werden, gewöhnt man sich langsam an die Temperatur von knapp 30 Grad und den Sonnenschein und tauscht Alltagsstress gegen Reisefieber.

Im Hafen liegt das 2.680 Passagiere fassende Schiff der italienischen Reederei Costa. Nach dem Check-In macht man sich auf den Weg aus dem spektakulären, die ganze Höhe des Schiffs durchziehenden Atrium zur Kabine. Während die Orientierung am ersten Tag noch schwer fällt, haben die Urlauber sich schon bald an die Wege zu den Mahlzeiten, auf das Sonnendeck, ins Theater und zu den Landgängen gewöhnt und können von der Vielzahl der Angebote an Bord profitieren. Kapitän Matteo Fava und seine Crew begrüßen Passagiere aus aller Welt an Bord. Daher werden Durchsagen, Vorträge und Ausflüge in verschiedenen Sprachen angeboten. Nach dem Abendessen - wahlweise im Buffet-Restaurant oder Á-la-Carte - erkunden die meisten Urlauber weiter das Schiff mit den verschiedenen Sonnendecks. Bevor der Kapitän die Anker lichtet und die von der langen Anreise und der Zeitumstellung erschöpften Passagiere die erste Nacht in der Karibik genießen, steht für alle die Seenotrettungsübung an. Dabei erfahren die Passagiere nicht nur, wie man die Rettungsweste anlegt, sondern lernen auch den Treffpunkt für den unwahrscheinlichen Fall eines Falles kennen. Gegen Mitternacht verlässt das Schiff dann den Hafen und fährt mit 16 Knoten entlang der Südküste von Guadeloupe in Richtung der 488 Seemeilen entfernten Insel Catalina.

Nachdem die Gäste ausgeschlafen haben, schafft der anschließende Seetag beste Voraussetzungen, um sich an Bord zu orientieren und die Sonne zu genießen. Während das Schiff mit nördlichem Kurs das Karibische Meer durchkreuzt, weht ein milder Passatwind über die Decks der Costa Mediterranea. Während mache Gäste den ganzen Tag in der Sonne auf bequemen Liegestühlen liegen, entdecken andere die überall auf dem Schiff verteilten Bars oder feiern mit den Animateuren ein Bierfest. Über den Tag verteilt werden Tanzkurse, Bingo-Spiele und viele andere Unterhaltungsmöglichkeiten angeboten, an denen man teilnehmen kann, aber keinesfalls muss. Dank seiner Größe bietet das Schiff zu jeder Zeit ruhige Bereiche, in denen man den Blick auf das Meer ganz für sich genießen kann. Auf Deck bieten mehrere Schwimmbecken und Whirlpools Erfrischung. Für Kinder gibt es eine tagsüber geöffnete Wasserrutsche direkt in einen der Pools. Joggingstrecke und ein Basketballfeld sind beliebter Treffpunkt für Sportler an der frischen Luft. Auch im Schiff hat man an die Fitness gedacht. Über mehrere verglaste Ebenen erstreckt sich das Fitness-Center mit Laufbändern, Trainingsrädern, Hanteln und anderen Geräten. Für Schönheit und Entspannung sorgt derweil mit Massagen, Yoga und vielen anderen Angeboten der Venus Beauty Salon. Wer lieber Einkaufen geht, findet verschiedene Geschäfte mit Souvenirs, Schmuck und Kleidung an Bord. Neben Bücherei, Casino und großem Theater gibt es an Bord auch eine kleine Kapelle mit Bordpfarrer.

Während das Schiff vom Wellengang unberührt durch die bis zu 4.000 Meter tiefe See gleitet, entdecken aufmerksame Reisende neben Seevögeln auch fliegende Fische. Diese erheben sich aus dem Wellen und segeln auf ihren Flossen mehrere Meter durch die Luft, um dann wieder ins Wasser einzutauchen. Den ganzen Tag über ist an Bord für gute Verpflegung gesorgt. Selbst Langschläfer kommen dank ausgedehnter Frühstückszeiten auf ihre Kosten. Kurz danach wird bereits das Mittagessen serviert. Eine Teezeit am Nachmittag, das zu zwei Tischzeiten angebotene Abendessen und ein kleiner Mitternachtssnack komplettieren das Angebot. Alle Speisen in den Restaurants sind bereits im Reisepreis enthalten. Mit Hilfe der Costa-Card, die zugleich Schlüssel, Bordkarte und Zahlungsmittel ist, müssen allerdings die Getränke bezahlt werden. Für besonders exklusive Abende bietet Costa gegen Aufpreis das Haute Cuisine Restaurant Club Medusa auf einem der höchsten Decks an. Der Tag auf dem Meer vergeht dank der vielen neuen Eindrücke wie im Fluge, sodass der Abend mit einer Musik- und Tanzshow im Osiris-Theater und anschließender Live-Musik in den Bars naht. Wer danach noch feiern möchte, kann dies in der Disko mit Gleichgesinnten und dem Bord-DJ.

Pünktlich zum Frühstück erreicht das Schiff Catalina Island. Die der Dominikanischen Republik vorgelagerte Insel ist ideal für alle, die den ganzen Tag in der Sonne liegen und das Strandleben genießen möchten. Bis zu 3.000 Touristen am Tag finden Platz auf der zwei Kilometer vom Festland entfernten Insel, die vom Schiff mit kleinen Tenderbooten erreicht wird. Im Hinterland der als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Insel gibt es Sanddünen und Mangroven. Vor dem Strand brechen Korallenriffe die Wellen. Bei tropisch-warmen Temperaturen kann man die Insel als Ausgangspunkt für Ausflüge mit dem Boot nutzen. Kultur und Tradition kann man bei einer Fahrt ans Festland erleben. Wer einsamere Strände genießen möchte, bucht einen Ausflug zur Insel Saona. Diese liegt eine gute halbe Stunde mit dem 9 Meter langen Schnellboot entfernt von Catalina und begeistert mit schneeweißem Strand, einem Palmengürtel und echtem Karibikfeeling. Wer genug hat von heißen Rhythmen, karibischem Rum und Sonnenliegen, kann am Strand entlang und durch die Palmen wandern und die fast unberührte Natur der Insel erleben. Anschließend geht die Fahrt mit dem Boot weiter zu einer Bucht, die nicht nur bei Segelyacht-Besitzern als natürlicher Pool bekannt ist. Das bauchtiefe, türkisgrüne, warme Wasser schafft ideale Voraussetzungen zum Schwimmen, Schnorcheln und Erfrischen. Unter Wasser kann man Fische, Seesterne und mit viel Glück auch Schildkröten entdecken. Mit dem Schnellboot geht es entlang der Küstenlinie zurück zum Kreuzfahrtschiff. An Land sieht man in der Natur vereinzelt Ferienanlagen wie das durch den berühmten Architekten Oscar della Renta entworfene Casa de Campo und exklusive Sommerhäuser mit beeindruckend schönen Gärten. Das Schiff liegt bis zum späten Nachmittag auf Reede vor Catalina, sodass man den Tag ganz entspannt genießen kann. Während am Abend Eisskulpturen auf Deck geschnitzt werden, geht die Fahrt weiter zu den 286 Seemeilen entfernten British Virgin Islands.

Nach einem sonnigen Morgen auf See erreicht das Schiff in der Mittageszeit den Hafen der Hauptstadt von Tortola. In Road Town leben die meisten der 28.000 Einwohner des Archipels der British Virgin Islands. Nachdem die Region im 16. Jahrhundert von Piraten wie Sir Francis Drake unsicher gemacht wurde, begannen in den 1960er-Jahren amerikanische Milliardäre wie John D. Rockefeller in den Tourismus zu investieren. Dass die Bemühungen Erfolg hatten, zeigen die gute Infrastruktur und die Gastfreundschaft der Menschen. Vom Hafen aus kann man Strandausflüge unternehmen, Wassersport machen, Tauchen gehen oder auch mit Delphinen schwimmen. Reizvoll ist auch ein Ausflug in den frühlingshaften Regenwald am Bergmassiv Sage Mountain oder ein Besuch im eine halbe Stunde vom Anleger entfernten botanischen Garten mit tausenden von bunten und duftenden Blumen. Die Geschichte von Road Town lernt man am besten in der Hauptstraße „Main Steet“ mit vielen alten Geschäften kennen. Das Zuckermuseum und die Grundmauern von Fort Burt aus dem 17. Jahrhundert sind ebenso wie die Kirchen sehenswert. Landschaftlich besonders reizvoll ist ein Ausflug zur Nachbarinsel Virgin Gorda. Vom Hafen aus geht es auf ein kleines Schiff und dann vorbei an einer Reihe der 60 vulkanischen Inseln des Archipels. Die ragen hoch und grün bewachsen aus dem türkisblauen Meer. Schon von der Schnellfähre aus entdeckt man die malerischen Buchten von Virgin Gorda und staunt über die gigantischen Felsen am Strand. Fast möchte man vom Schiff ins Wasser springen und vorbei an den vor Anker liegenden Superyachten zum Strand schwimmen. Komfortabler ist jedoch der Transport mit offenen Safaribussen, die am Anleger warten und die Gäste zum Eingang von „The Baths“ bringen. Ein schmaler Weg vorbei an zugewachsenen Granitfelsen führt zur Küste und zum Sandstrand. Am Strand und im türkisfarbenen Wasser liegen Felsen, sodass das Baden im Meer ein besonderes Abenteuer ist. Wer mag kann vom ersten Strand aus durch eine Felsgrotte zum benachbarten Strand „Devil´s Bay“ gehen und dort erneut Wasser und Strand genießen. Später geht es dann zurück zum Hafen und mit der Schnellfähre zurück nach Road Town. Am frühen Abend sticht Costa Mediterranea von dort aus wieder in See und setzt Kurs nach Nordwesten zur 160 Seemeilen entfernten Insel St. Maarten.

Christoph Kolumbus soll bei seiner Ankunft auf der Insel ausgerufen haben: „Ich habe das Paradies auf Erden gefunden.“ Heute und das schon seit über 350 Jahren ist St. Maarten die kleinste Insel der Welt, die sich zwei verschiedene Nationen teilen. Gemeinsam bieten die französische und die niederländische Hälfte der Insel eine reiche Auswahl an Aktivitäten für ihre Gäste. Vom Hafen aus kann man nicht nur zu den weißen Stränden überall auf der Insel starten oder einen Ausflug zur nicht nur SPA-Besuchern bekannten Nachbarinsel St. Barths machen, sondern auch die unterschiedlichen Städtchen mit ihrer jeweiligen Architektur besuchen. Einen Tag am Meer kann man zum Beispiel am Orient Bay in der Nähe des Hafens verbringen. Hohe Wellen und ein sich steil aus dem Meer erhebender Strand machen die Bucht Mullet Bay für Wassersport attraktiv. Im Inneren der Insel laden Anbieter wie Loterie Farm dazu ein, beim Ziplining den Urwald zu erkunden. Wie im Hochseilgarten wird man an einem Führungsseil befestigt und erklettert dann unterschiedlich schwierige Parcours. Wer davon Appetit bekommt und sich an Kokospalmen und Mangobäumen nicht sattsehen kann, kann die karibische Küche in einem der Lolos genannten lokalen Restaurants genießen. Alternativ bietet sich ein Zwischenstopp in Marigot, der Hauptstadt des französischen Teils der Insel, an bei dem man den Markt an der Uferpromenade erkunden kann und einen Blick auf Fort St. Louis wirft. Sehenswert sind auch der Strand Maho Beach und die für das wilde Nachtleben bekannten Strandbars gleich am Flughafen. Abenteuerlustige aus aller Welt können hier erleben, wie Jumbojets nur wenige Meter über ihren Köpfen einschweben und auf dem internationalen Flughafen landen. In der Vergangenheit galt es als riskante Mutprobe sich am Zaun festzuhalten und vom Rückstoß der Flugzeuge durch die Luft gewirbelt zu werden. Am Abend fährt das Kreuzfahrtschiff dann in südlicher Richtung weiter zur 153 Seemeilen entfernten Insel St. Kitts.

Am frühen Morgen fährt das Schiff entlang der Küste von Nevis. Gemeinsam mit St. Kitts ist diese Insel seit 1983 unabhängig und ein eigener Staat. Der Blick auf den oft von Wolken verhangenen Berg der Zwillingsinsel Nevis erinnert an Schnee. Doch an Land gehen die Reisenden im Hafen von St. Kitts. Die Insel, die einst vom Zuckerrohranbau lebte, erinnert in Teilen bis heute an eine britische Kolonie, denn viele der Einwohner sind stolz auf ihre britischen Wurzeln und die Kultur. Ergänzt haben sie diese mit dem karibischen Lebensstil, der viel Wert auf Unterhaltung und Lebensfreude legt. In der Stadt selbst kann man nicht nur den Unabhängigkeitsplatz besuchen, sondern auch die Kathedrale und das Nationalmuseum. Bekannt ist St. Kitts außerdem für den Pferdesport. Ausritte am Strand, in die Berge und in den Regenwald sind bei Touristen aus aller Welt beliebt. Abenteuerparks mit vielfältigen Aktivitäten von Freeclimbing bis hin zu einer überdimensionalen Schaukel über dem Regenwald treiben Abenteurern das Adrenalin in die Adern. Ein besonders individueller aber auch anstrengender Weg die Insel kennenzulernen ist eine Wanderung auf den erloschenen Vulkan Liamuiga. Der Fuß des 1.156 m hohen Berges wird mit dem Jeep erreicht. Dann beginnt die Wanderung über einen steilen aber größtenteils befestigten Pfad zum Gipfel. Nach frühestens zwei Stunden anstrengendem Aufstieg erreicht man den Kraterrand und kann in die Kaldera blicken. Tropische Pflanzen wachsen im Inneren. Seen sind in der Tiefe zu sehen, während am Rand des Kraters ein für tropische Verhältnisse eisiger Wind pfeift. Zwei Stunden später erreicht man erschöpft aber glücklich die Jeeps, bei denen ein kleiner Imbiss und eine Erfrischung auf die Wanderer wartet. Dann geht es zurück zum Hafen. Wer weniger Anstrengung mag, kann die Insel an Bord der Schmalspurbahn kennenlernen, mit dem Jeep auf Geländetour gehen oder sich an einen der Strände bringen lassen. Gegen Abend geht die Reise weiter nach Süden. In 165 Seemeilen Entfernung liegt Dominica.

Die lange zwischen England und Frankreich umstrittene Insel Dominica gehört heute zum Commonwealth. Vor ihrer Entdeckung durch die Europäer wurde sie von kriegerischen Stämmen, den Caribs, bewohnt. Heute leben die wenigen verbliebenen Caribs in Reservaten in entlegenen Teilen der Insel. Die Touristen gehen in der Hauptstadt Roseau an Land. Zu Fuß erkunden sie den alten Markt und das Roseau Museum. Wer mehr von der gebirgigen Vulkaninsel sehen möchte bucht einen Ausflug oder nimmt einen Taxibus ins Landesinnere. Ein beliebtes Ziel ist der mitten im Wald gelegene Emerald Pool. Der Park im üppigen Regenwald führt nach einer kurzen Wanderung zu einem im Wald gelegenen, aus 30 Meter Höhe herabstürzenden Wasserfall. Oberarmdicke Lianen hängen von den Bäumen. Am Wegesrand wachsen Pflanzen mit riesigen, hellgrünen Blättern. Wer mag kann in dem kleinen See am Fuß des Wasserfalls baden. Deutlich wird die vulkanische Entstehung der Insel am Wotton Waven Sulphur Spa. Auf der Fahrt im ungewohnten Linksverkehr kommt man vorbei an Bananenstauden, Bäumen voller Orangen und Kokospalmen. Ein besonders exklusives Ausflugsziel ist auch das Boiling Lake, ein See vulkanischen Ursprungs mit heißem Wasser, den man erst nach einer dreistündigen Wanderung zu Gesicht bekommt. Deutlich leichter ist es da, an einem der Riffe zu schnorcheln oder zur richtigen Jahreszeit rund um Ostern eine Walsafari zu machen. Einen kurzen Blick kann man in den botanischen Garten werfen, in dem ein 1979 von einem Wirbelsturm auf einen Schulbus geworfener Baum zu sehen ist. Erst gegen Mitternacht geht die Fahrt mit westlichem Kurs 86 Seemeilen weiter nach Guadeloupe.

In Pointe-á-Pitre wechselt ein Teil der Gäste, da man die Reisen auf der Costa Mediterranea in verschiedenen Längen buchen kann. Auch für die abreisenden Gäste reicht die Zeit für einen Ausflug am Vormittag zum Beispiel zu einem der nahegelegenen Strände. Diese werden mit dem Boot angesteuert, sodass man ganz ohne Zeitverlust am Strand entspannen kann. Wer länger bleibt kann den Aufenthalt im französischen Überseegebiet für günstige Telefonate nach Hause nutzen oder einen Ausflug auf eigene Faust unternehmen. Dabei bietet es sich gleichermaßen an, in den Nationalpark auf Basse Terre zu fahren und um Umfeld des 1.466 Meter hohen Vulkans Souferière zu wandern als auch in die Gegenrichtung zu fahren und die einsamen Strände und die spektakulären Felsen an der Atlantikküste zu besuchen. Direkt am Hafen warten geschäftstüchtige Taxifahrer, die unvorsichtige Reisende zu überhöhten Preisen über die Insel fahren. Da das Schiff bis Mitternacht im Hafen liegt, kann man auch über eine Kajaktour nachdenken oder auf Tauchsafari gehen. Costa Mediterranea fährt über Nacht 145 Seemeilen nach Antigua.

Am frühen Morgen passiert das Schiff die Vulkaninsel Montserrat. Gegen neun Uhr zeichnen sich dann am Horizont die Umrisse von Antigua ab. Vom Hafen St. John´s aus kann man vielseitige Aktivitäten unternehmen. Fast hundert Jahre wurde die Insel vom Zuckerrohranbau geprägt. In Hafennähe befindet sich die kleine Festung English Harbour. Ein Denkmal für Admiral Nelson beim Redcliff Quay steht inmitten malerischer Geschäfte und ist Anziehungspunkt für Yachten und Hochseesegler aus aller Welt. Im Museum kann man die Geschichte und die handwerklichen Produkte der Karibik-Indianer erleben und sich 35 Millionen Jahre alte Fossilien anschauen. Kajak-Touren und Schnorchel-Ausflüge sind genauso im Angebot wie Jeeptouren und Jet-Ski. Interessant ist auch ein Ausflug zur Devil´s Bridge. Dabei handelt es sich um einen vom tosenden Atlantik durchspülten Felsbogen, durch den das Wasser gefährlich rauscht. Anschließend bleibt noch genug Zeit für entspannte Stunden am und im Wasser, bevor Costa Mediterranea am frühen Abend die 458 Seemeilen weite Reise nach Grenada im Osten beginnt.

Für die Urlauber bedeutet die Entfernung einen entspannten Seetag an Bord des Kreuzfahrtschiffes. Beim Sonnenbad kann man Kontakte zu Urlaubern aus aller Welt knüpfen. Am Buffet, in den Bars und auf dem Sonnendeck ergeben sich schnell Gespräche. Beim Abendessen kann man dennoch sicher sein, sich in der eigenen Sprache unterhalten zu können, denn ganz bewusst setzt Costa Gäste aus demselben Land und im ähnlichen Alter an einen Tisch. Auch die Menüs, die in erster Linie aus lokalen Produkten zusammengestellt werden, richten sich nach den Vorlieben und Buchungszahlen der verschiedenen Nationalitäten.

Einen Tag später kommt Grenada in Sicht. Nach dem Frühstück gehen die Gäste an Land auf der Insel der Gewürze. Diese bietet ihren Besuchern einen gelungenen Mix aus britischer Tradition, afrikanischer Kultur und amerikanischen Trends und lebt in erster Linie von Tourismus, Landwirtschaft und Fischfang. Von der Hauptstadt St. George´s aus mit ihren roten Hausdächern und dem Fort oberhalb des Hafens kann man an der Küste entlang in Richtung Norden fahren. Auf dem Weg sieht man Orte voller Reichtum und Schönheit aber auch arme Fischerdörfer mit hart arbeitenden Menschen. Frischer Fisch wird hier mit einfachen Netzen vom Ufer aus und mit kleinen Booten an Land gebracht. Wer nicht an der Küste verweilt, um zu schwimmen oder zu tauchen, kann mit dem Auto ins Landesinnere gelangen. Fruchtbare Täler schützen dort eine Vegetation aus Urwald und Anbauflächen für tropische Pflanzen wie Kakao, der nur im Schatten größerer Bäume wächst, oder Muskatnüsse. Diese werden in einer kleinen Fabrik im Dorf Concord getrocknet, per Hand weiterverarbeitet und für den Export vorbereitet. In den Bergen liegt bei der Stadt St. Patrick das Belmont Estate. Die Anlage zeigt nicht nur, wie aus Kakaobohnen in mehreren Schritten Schokolade wird, zu ihr gehört auch ein idyllisch gelegenes Restaurant mit lokalen Spezialitäten. In Buffetform kann man hier Fleisch, Fisch und Gemüse aus der Region probieren und die köstliche Mahlzeit mit einem hausgemachten Eis vollenden. Anschließend kann man auf dem River Antoine Estate erleben wie aus 1.600 Litern Zuckerholz-Saft 400 Liter Rum entstehen. Dazu wird das Zuckerrohr mit der Kraft eines historischen Wasserrads gepresst. Der Saft wird zum Kochen gebracht und fermentiert anschließend zu Alkohol. Nach der Destillation bei 250 Grad entsteht 75prozentiger Rum, der von Hand abgefüllt wird. Wenig belebt ist es am in einem Tal gelegenen Grand Etang Lake inmitten des tropischen Waldes. Grenada ist landschaftlich sehr abwechslungsreich. Während im Süden die neun weißen Strände liegen fällt im bergigen Norden mit den 45 vulkanischen, schwarzen Stränden dreimal soviel Regen. Grenada und die rund 100 Grenadines-Inseln haben sich zu einem erstklassigen Touristenziel entwickelt. Dafür sorgt nicht nur die gute Sicherheitslage auf der blühenden Insel, sondern auch die abwechslungsreiche Landschaft und das attraktive Angebot für Touristen. Nicht umsonst kostet es bis zu 80.000 Euro für eine einzige Nacht eine der kleinen Inseln ganz für sich zu mieten. Doch auch mit weniger Budget kann man Grenada erleben. Eine Fahrt mit dem Katamaran, bei der Hummer und Champagner gekostet werden, ist genauso im Angebot wie Gewürzmassagen oder ein Restaurantbesuch, bei dem man Thunfisch, Malin oder Kingfish und die regionalen Gewürze kostet. Als Souvenir eignen sich in den Nationalfarben rot, grün, gelb verzierte Rum-Flaschen oder auch Zubereitungen aus der Muskatnuss wie Pfeffer Marmelade oder Muskat-Sirup. Am frühen Abend geht die Reise weiter mit Kurs Nordost ins 150 Seemeilen entfernte Barbados.

In den ersten Morgenstunden kann man vom Schiff die Insel Barbados erkennen. Die 33 km lange und 15 km breite Insel mit ihren 3.000 Sonnenstunden im Jahr gilt als sehr britisch geprägte Insel. Berühmt ist sie für das an vielen Stellen smaragdgrüne Wasser. Zahlreiche Hotelprojekte haben Teile der Küste inzwischen jedoch ziemlich verbaut. Im Stadtzentrum der Hauptstadt Bridgetown können Gäste die historische Garnison besuchen und eintauchen in die Geschichte der Insel. Abenteuerlich ist eine Fahrt mit dem Jeep ins Landesinnere. Auf einsamen und hügligen Feldwegen rasen die robusten Fahrzeuge durch die Landschaft. Vorbei an Häusern, Feldern und durch große Plantagen gelangt man so zu interessanten Orten wie dem Hackleton´s Cliff oberhalb der Küste. Am Strand von Bathsheba kann man anschließend die dort pilzförmig aus dem Wasser ragenden Felsen bewundern bevor die Fahrt weiter geht durch ein Stück urtümlich wirkenden Regenwalds. Auf dem Rückweg in die Stadt kommt man an zahlreichen Bauprojekten an der Küste vorbei, denn der gute Ruf von Barbados als Traumziel lockt Menschen aus aller Welt auf die Insel. Alternativ kann man die Unterwasserwelt der Insel an Bord eines Mini-U-Boots erkunden, Schildkröten beobachten oder die Höhle von Harrison besuchen. Am Abend geht es weiter ins 153 Seemeilen entfernte St. Lucia.

Schon in den frühen Morgenstunden kommt die Küste der Insel St. Lucia in Sicht. Während die karibische Sonne langsam aufgeht, navigiert Costa Mediterranea um die Insel und geht schließlich im Hafen von Castries vor Anker. Nach Jahrhunderten des Kampfes hat die seit 1979 unabhängige Insel Frieden gefunden. Mit dem zunehmenden Tourismus geht es nun auch wirtschaftlich bergauf für die einst von Sklaverei und Plantagen geprägte Insel. Touristen können auf der Insel eine Menge erleben. Im Nordosten wurde eine Kabinenbahn in die Wipfel des Regenwaldes gebaut, aus der heraus man das Leben in den Baumkronen erleben kann. Im Süden der Insel liegen die berühmten Pitons. Dabei handelt es sich um zwei 743 und 771 Meter hohe Berge, die steil aus dem Meer heraufragen. Während der kleine Piton nur für Bergsteiger zugänglich ist, führt ein geschwungener Wanderweg auf den großen. Auf dem Weg in den Süden kommt man vorbei an eisenhaltigen Schwefelquellen. Einen guten Blick auf die Lavaberge kann man dann vom neu eingerichteten Tet Paul Naturpfad werfen. Auf dem Rückweg kann man im Hafen von Marigot Bay Station machen und die großen Yachten aus aller Welt bestaunen. Bei der Fahrt durch die Berge sieht man Händler mit köstlichen Kokosnüssen, die man für nur einen Dollar gleich am Wegesrand probieren kann und andere, die Schlangen bei sich haben, mit denen man sich fotografieren lassen kann. Bei der Fahrt durch die Vegetationszonen der stark von Erosion bedrohten Insel erlebt man häufig wechselhaftes Wetter. Minuten nach einem starken Regenguss scheint die Sonne und trocknet die Besucher. Von der feuchten Umgebung profitiert auch die Nationalpflanze Bambus, die am Tag 15-20 cm wächst. Zum Abend hin gehen die Gäste in Castries wieder an Bord der Costa Mediterranea, die über Nacht die 154 Seemeilen nach Martinique bewältigt.

4.350 Meilen von Frankreich und 1950 Meilen von New York entfernt liegt Martinique, eine der kleinen Antillen-Inseln. Leichte Winde und warme Temperaturen sorgen dafür, dass sich eine üppige, tropische Vegetation entwickelt hat. Palmen, Mangroven und Blumen gibt es in großer Zahl auf der zauberhaften Insel, deren Einwohner gleichermaßen Französisch und die regionalen Sprache Kreolisch sprechen. Von der Hauptstadt Fort-de-France aus kann man das Inselinnere mit dem Vulkan Pelée erkunden. Über die Insel verteilt werden exotische Früchte angebaut und Rum destilliert. Die Bucht rund um Fort-de-France gilt als eine der schönsten der Welt. Wer die Gärten und Stadtparks gesehen, durch die Markthalle gebummelt und die Schoelcher Bücherei besucht hat, kann mit dem Boot an den Strand fahren. Ein Ausflug führt beispielsweise durch die flämische Bucht. An der anderen Seite der Bucht kann man vom Boot aus schnorcheln und eine kleine Höhle mit Fledermäusen entdecken. Am Strand kann man anschließend karibische Musik genießen. Bis zum frühen Abend bleibt dann noch Zeit für einen Stadtbummel.

Am letzten Tag der Reise erreicht das Schiff nach 160 Seemeilen in den frühen Morgenstunden Pointe-á-Pitre. Nach dem Frühstück heißt es an Bord „Arrivederci“. Hat man einen Rückflug erst am späten Nachmittag gebucht, kann man seine Koffer an Bord abgeben und noch einen letzten Ausflug machen. Besonders sehenswert ist der Wasserfall Chute du Carbet. Nach einer Wanderung durch den tropischen Regenwald mit erreicht man den unteren von drei Wasserfällen. Durch das Dickicht der Pflanzen kann man das 30 Meter in die Tiefe stürzende Wasser erleben. Auf dem Rückweg machen die Ausflugsgäste Station im tropischen Garten Valombreuse. In der Gartenanlage sind wunderschöne Pflanzen aus der Region zu sehen. Ganz ohne beschwerliche Wege und bei optimalem Licht kann man in den Gärten Fotos von Farnen, Orchideen und vielen anderen Pflanzen machen. Wer Glück hat, kann nebenbei sogar Schmetterlinge bei ihrem anmutigen Flug erleben. Mit dem Ausflugsbus geht es dann direkt zum Flughafen. Über Nacht bringt das Flugzeug die Urlauber zurück nach Deutschland, wo diese dank der Zeitumstellung schon am nächsten Morgen ankommen.

Eine Kreuzfahrt im italienischen Stil an Bord von Costa Mediterranea ist eine einzigartige Erfahrung. In rund zwei Wochen lernt man die interessantesten Inseln über dem Wind kennen. Die Hauptreisezeit liegt jedoch zwischen Dezember und April. Angenehme Sommertemperaturen sorgen das ganze Jahr für beste Urlaubsstimmung. Durch die Vielfalt der Inseln findet jeder Gast dabei seinen persönlichen Traumurlaub. Gleich, ob man lieber am Strand liegt, Sport macht oder Kultur und Geschichte erkunden möchte, jede der Stationen der Reise bietet interessante Impressionen. Die Reise auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff mit einer Passagierzahl von rund 2.700 Mitreisenden führt – entgegen manchen Vorurteilen – auf der Costa Mediterranea nicht zu Verzögerungen bei den Ausflügen. Das Schiff legt, außer vor Catalina Island, in den Häfen an, sodass nur dort Tenderboote zum Einsatz kamen. Vorteile der Größe des 2003 in Dienst gestellten Schiffs sind eine besonders ruhige Fahrt über das karibische Meer und eine Vielzahl von Angeboten an Bord und bei den Ausflügen. Wer Sonne, Strand, türkisblaues Meer und das entspannte Lebensgefühl der Karibik genießen möchte, hat auf einem Kreuzfahrtschiff die besten Voraussetzungen für einen abwechslungsreichen und komfortablen Traumurlaub.

Bürgerreporter:in:

Christian Kolb aus Essen

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