„Wir schaffen das!“ 12.000 afghanische Flüchtlinge sollen in die „sichere“ Heimat abgeschoben werden

Die Bevölkerung zahlt in Afghanistan einen hohen Blutzoll. Seit 2009 starben hier 21.323 unbeteiligte Zivilisten, 37.413 wurden verletzt, bei Anschlägen, oder weil sie zwischen die Fronten rivalisierender Kampfgruppen geraten waren. Nahezu täglich gibt es Terror-Attentate. Trotzdem hält die deutsche Regierung das Land für sicher und will Flüchtlinge zurück in die Todeszone schicken. | Foto: Pixabay
  • Die Bevölkerung zahlt in Afghanistan einen hohen Blutzoll. Seit 2009 starben hier 21.323 unbeteiligte Zivilisten, 37.413 wurden verletzt, bei Anschlägen, oder weil sie zwischen die Fronten rivalisierender Kampfgruppen geraten waren. Nahezu täglich gibt es Terror-Attentate. Trotzdem hält die deutsche Regierung das Land für sicher und will Flüchtlinge zurück in die Todeszone schicken.
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Was eine hochgerüstete internationale Waffenkoalition in jahrelangem verlustreichen Kampf nicht geschafft hat, ist unserem taffen Bundesinnenminister quasi im Handumdrehen und Alleingang geglückt: Afghanistan zu einem friedlichen, sicheren Ort zu machen. Thomas de Maizière besitzt die Gabe, sich die Dinge schön zu reden. Und das tut er auch, was die Lage vor Ort am Hindukusch angeht. Alles halb so schlimm in diesem Land, in dem der Mohn wächst. Daselbst gäbe es genügend beschauliche Flecken, an und auf denen die Menschen unbehelligt von Terror und Gewalt leben könnten. Und weil er das glaubt, oder es zumindest behauptet, will der Hardliner 12.000 Flüchtlinge zurück in den Krieg schicken. Mit „Äinschie“, seiner Chefin, ist er sich einig: „Wir schaffen das!“
Als Minister Gnadenlos vergangenes Jahr in Kabul weilte, um für ein inzwischen in Kraft getretenes Rückführungsabkommen zu werben, hatte er wieder mal den Knall nicht gehört. Wenige Kilometer von seinem Aufenthaltsort entfernt zwang ein Selbstmordattentäter 20 Unschuldige, ihn auf seiner beschwerlichen Reise nach Dschanna zu begleiten. 29 weitere Passagiere konnten sich schwer verletzt vor dem Flug zu den 72 Jungfrauen drücken. Das ist Alltag in diesem „failed state“. 3.545 Zivilisten, darunter erschreckend viele Kinder, sind hier 2015 auf ähnliche Weise ums Leben gekommen, 7.457 wurden verwundet. Aber das beeindruckt die Bundesregierung nicht sonderlich. Sie will unter den afghanischen Asylbewerbern jetzt mit eisernem Besen kehren: http://www.rotorman.de/afghanistan-oder-kannitvers...

Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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