Benefizabend an der Nürnberger Staatsoper

Auszug des Programmblatts

Zwei Stuhlreihen und ein Flügel, mehr musste auf der Bühne der Nürnberger-Staatsoper nicht platziert werden. Und trotzdem war es ein gelungener Abend! Der Chor des Hauses hatte zugunsten der Opfer in Haiti für den 4. Februar zu einer Benefizveranstaltung eingeladen. Das Programm beinhaltete einen bunten Reigen durch die Welt der Oper. Der Schwerpunkt des Abends wurde seitens des Chors unter Leitung von Edgar Hykel getragen. Hrachuhí Bassénz (Sopran), Ezgi Kutlu (Mezzosoparan), Guido Jentjens (Bass) gaben als Solisten großartige Kostproben ihres Könnens und setzen damit deutliche Höhepunkte.

15 Euro auf allen Plätzen, so erschwinglich kann große Oper sein. Das „Orchester“ war reduziert auf einen kraftvollen Flügel virtuos und ausdrucksvoll beherrscht von Rita Kaufmann. Die Bühnendekoration beschränkte sich auf den Vorhang. Der Chor selbst trat im schlichten Schwarz vor das Publikum. Edgar Hykel als Moderator und Dirigent des Abends überzeugte mit Witz und Perfektion. Mit seinen kurzen Ansagen zu den einzelnen Stücken gab er gelungene Orientierungspunkte. Ein kleines Feuerwerk und viel Vorfreude auf die baldige Premiere zauberte das Ensemble von „Sweet Charity „ auf die Bühne.

Fast hatte man den Eindruck bei einer gelungenen Probe des Chors dabei sein zu dürfen, so schlicht war der Rahmen gelungen. Dennoch zeigten sich die Sängerinnen und Sänger konzentriert und mit Freude bei der Sache und stellten die hohe Qualität ihres Könnens immer wieder mit überzeugender Souveränität unter Beweis. So einfach, so gelungen kann Oper sein. Wer als Neuling diesem Genre eventuell noch skeptisch gegenübersteht, konnte an diesem Abend eine traumhafte Einführung erleben.

Leider war die Veranstaltung nicht in der Lokalpresse wohl aber im Bayerischen Rundfunk angekündigt. In einer Telefonaktion wurden deshalb zahlreiche Organisation in der Metropolregion angerufen und um Werbung für diesen Benefizabend gebeten. Im Seniorenbüro Erlangen war dies schnell möglich, da über die Jahre ein großer Mailverteiler aufgebaut wurde.

Wer Spontanentscheider war, konnte einen unvergesslichen Abend erleben und trug selbst zum großen Applaus des Publikums bei, das sichtlich überzeugt war.

Es wäre anzuregen wenigsten einmal im Jahr einen solchen „Schnupperabend“ an der Nürnberger Staatsoper einzurichten, um damit Appetit zu wecken auf weitere Besuche. Der „Achtung Klassik“ Veranstaltungsreihe des SeniorenNetz Erlangen gelingt es sehr erfolgreich bislang noch Klassikfremde für diesen Bereich der Musik zu gewinnen. Für 2010 wurde der Schwerpunkt auf Oper, Operette und Musical gelegt und siehe da, auch hier ist das Interesse groß. „Achtung Klassik“ versteht sich letztlich nur als eine sachkundige Heranführung an das eigentliche Original. Der Schritt dann die Staatsoper Nürnberg zu besuchen, ist dann nicht mehr groß.

Bürgerreporter:in:

Herbert Blank aus Erlangen

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