Busfahrt nach Erfurt

Erfurter Dom und Kirche St. Severi
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Letztes Wochenende haben wir, wieder mit "unserem" Springer Busunternehmen, eine Kurzreise in die schöne Landeshauptstadt Thüringens gemacht.

Erfurt ist wirklich eine Reise wert!
Wir kannten die Stadt bisher nicht und sind ganz begeistert.

Der Bus hielt, nach etwa 5-stündiger Fahrt mit Pause, um die Mittagszeit direkt auf dem riesigen Domplatz, der mit rd. 4,9 ha zu den größten Plätzen Europas zählt.
Auf dem dortigen Markt haben wir uns natürlich die Original Thüringer Bratwurst im frischen Brötchen schmecken lassen. Dabei war unser Blick auf den Dom und die St. Severi Kirche gerichtet, die auf dem Hügel über dem Platz ein eindrucksvolles Ensemble bilden und über eine gewaltige Freitreppe zu erreichen sind.

Auf der anschließenden, guten Stadtführung durch die Altstadt erfuhren wir viel Interessantes und Wissenswertes über Vergangenheit und Gegenwart:

Erfurt wurde im Mittelalter "das Rom des Nordens" genannt, denn alle großen Mönchsorden hatten hier eine Niederlassung und Klosteranlage. Viele Türme von Kloster- und Pfarrkirchen zeugen heute noch davon.

Da in Erfurt während des Krieges wenig zerstört wurde, sind die meisten Bauwerke erhalten geblieben und erstrahlen jetzt nach aufwändigen Renovierungen im neuen Glanz. Erfurt hat zur Zeit rd. 200 000 Einwohner, davon einige Tausend Studenten.

Vom Domplatz aus wurden wir durch die Marktstraße direkt auf den Fischmarkt , einen Platz der Renaissance, geführt, der vom neugotischen Rathaus von 1869 und vielen prachtvollen Bürgerhäusern, überwiegend aus dem 16. Jahrhundert, umgeben ist. Früher war der Platz Markt für Stockfisch, Gerichts- und Hinrichtungsstätte, Empfangsplatz und Feierstätte.

Heute fährt quer über den Platz die Straßenbahn!

Wir sahen die alte Universität, deren berühmtester Student Martin Luther war und dort 1505 zum Magister promovierte.

Besonders beeindruckend fanden wir die Krämerbrücke von 1472, die längste Brückenstraße Europas. Sie führt in mehreren Bögen über die Gera und ist von 32 Brückenhäusern bestanden, die alle bewohnt und mit Läden besetzt sind, die überwiegend Kunsthandwerk und Landesspezialitäten anbieten.

Große Namen, die mit Erfurt in Verbindung stehen

begegnen uns auf Schritt und Tritt: Außer Martin Luther lebte und predigte hier Meister Eckehart zwischen 1278 und 1311. Napoleon lud Goethe am 2. Oktober 1808 in Erfurt zu einem Gespräch ein; Goethe hatte hier seinen Dienstsitz. Der Mathematiker Adam Ries (auch Adam Riese genannt) war von 1552 bis 1555 Ratsrechenmeister in Erfurt.

Nach der Stadtführung brachte uns der Bus ins nahe der Altstadt gelegene Hotel, wo wir für zwei Nächte unsere Zimmer bezogen.

Am Samstag, der leider total verregnet war, erklommen wir die 70 Stufen hinauf zum Domhügel und besichtigten den Dom St. Beatae Mariae Virginis und die Kirche St. Severi. Der Dom besteht aus mehreren Gebäudeteilen aus dem 13., 14. und 15. Jh. und besticht durch wunderschöne Steinmetzarbeit an den Portalen, herrliche Bildfenster aus dem 14. Jh. mit 1100 Scheiben und reichgeschnitztes Chorgestühl aus gleicher Zeit. Besonders eindrucksvoll ist die Orgel auf der barocken Empore von 1714. Die größte freischwingende mittelalterliche Glocke nördlich der Alpen, die 11450 kg schwere "Gloriosa"-Glocke, hängt auf dem mittleren Turm des Doms.
Besichtigen kann man sie nur bis Ende Oktober.

Die 5-schiffige Hallenkirche St. Severi (1278 begonnen) nimmt sich dagegen eher bescheiden aus, beeindruckt aber durch eine besondere Raumwirkung und einen außergewöhnlichen Türgriff.

Wegen des zunehmend schlechten Wetters haben wir unsere Besichtigungstour früher als geplant beendet und sind ins Trockene und Warme geflüchtet. Es hätte noch so viel zu sehen gegeben!

Nach einem gemütlichen Abend mit leckerem Essen, Musik und Tanz brachte uns der Bus am darauf folgenden Sonntag durch den schönen Thüringer Wald, vorbei an Gotha und Eisenach, wohlbehalten wieder zurück nach Springe.

Alle Informationen erhielt ich teils während der Stadtführung, teils aus dem Reiseführer "Erfurt, Thüringens Hauptstadt" erschienen im Schöning Verlag.
Darin heißt es im Vorwort:

"In Erfurt ist gut leben" hört man immer wieder von den Einheimischen, während die Besucher voller Erstaunen wieder heimreisen: "Soviel Schönes haben wir nicht erwartet". Nun ist es an Ihnen, sich von Erfurt verzaubern zu lassen und wiederzukommen: Es lohnt sich!

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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