HARZ: Auf dem GRÜNEM BAND am 30. JAHRESTAG der DEUTSCHEN EINHEIT

Kirche zur Himmelspforte in Hohegeiß In Niedersachsen
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Anlässlich des 30. Jahrestag der Wiedervereinigung traf sich der Harzklub Zweigverein Ballenstedt in der ehemaligen DDR Grenzstadt Ellrich im Südharz. Vom Parkplatz am Stadtwald wanderten wir parallel zum, mit Betonplatten ausgelegten, Kolonnenweg der Grenzenztruppen der DDR immer etwas bergauf zum Spitzen Winkel. Von dort aus wurde der Aufstieg zur Zweiländereiche noch etwas steiler.
Wir kamen dabei an mehrerer Grenzsteinen vorbei. Denn bereits vor hunderten von Jahren war dort immer eine Grenze gewesen. Wir sahen viele alte Grenzsteine mit der Aufschrift KP und HB. Das KP steht hierfür für Königreich Preußen und das HB für HerzogtumBraunschweig. Das Königreich Preußen entstand bereits 1701 während das Herzogtum Braunschweig   erst 1814 gebildet wurde. Mit der Entstehung der Weimarer Republik verloren beide ihre Selbstständigkeit. Demzufolge müssen die Grenzsteine aus der Zeit von 1814 bis 1918 stammen. Wir haben auch noch ältere Steine gefunden, die wir nicht mehr zuordnen konnten. Viele Grenzsteine mit der Aufschrift DDR befinden sich noch auf den uralten Grenzweg, den wir 40 Jahren nicht erreichen konnten. Dieser Harzer Grenzweg war auch Teil der 12.500 km langen Grenze, die Ost und West in Europa trennte. Aus dieser Grenze wurde das Grüne Band. Hier, an diesem ehemaligen Todesstreifen, können sich heute Fauna und Flora  frei entwickeln.

Mitten durch die Zweiländereiche verläuft heute die Grenze zwischen Niedersachsen und Thüringen. Hier befindet sich auch eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Auf dem Harzer Grenzweg, der zugleich einen Kammweg darstellt, wanderten wir zum höchsten Punkt der Wanderung - zur Wendeleiche. Hier wurde in einer großen Traubeneiche bereits 1901 ein gewendelter Aufgang  eingebaut. Von dort oben hatte man sicherlich eine schöne Aussicht auf das Harzvorland und den Harzbergen. Die noch erhaltenen Eisenringe im Baum zeigen den Verlauf der Wendeltreppe an. Auch hier wurde an der dortigen Schutzhütte eine weitere Stempelstelle eingerichtet. Unser Weg, der Harzer Grenzweg, führte uns anschließend zur Schwangeren Jungfer. Um den etwas seltsamen Stein gibt es mehrere Sagen. Dort verließen wir den Grenzweg und wanderten zum Rotem Schuss hinunter. An dieser Stelle wurde ein junger Jäger von einem Wilderer erschossen. Sein Blut soll, der Sage nach, den, aus rotem Mergel bestehenden, Hang rot gefärbt haben. Auch dort gibt es neben einer toll eingerichteten Schutzhütte eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. So kamen wir auf der, vom Vorsitzenden des Harzklub Zweigvereins, Rainer Lange, geführten etwa 10 km langen Wanderung gleich an drei Stempelstellen, bei schönstem Feiertagswetter, vorbei.
 
Zum Anfang und am Ende meines Beitrages habe ich je ein Bild von zwei benachbarten Kirchen im Harz gestellt. Zwischen beiden Kirchen verlief die unpassierbare innerdeutsche Grenze.  Ich denke, ohne die mutigen Unterstützung  durch einzelne evangelischer Pastoren in der DDR, wäre die friedliche Revolution sicherlich nicht so friedlich abgelaufen und wir kaum am 3.10.2020 den 30. Tag der Deutschen Einheit feiern konnten.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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