Um auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort über alternative Möglichkeiten zu informieren und auch konkrete Beispiele zu zeigen, daß Energiewende nicht teuer sein muß, war Manfred Burzler als Referent geladen worden. Er konnte durch konkrete Zahlen und persönliche Beispiele zeigen, wie seine eigene PV-Anlage, sein Stromspeicher im Keller und sein Solarauto funktionieren. Auch besprach er versch. andere Möglichkeiten, wie Blockheizkraftwerke, Holzvergasung, Brennstoffzelle, Speicher und Microwindräder und durchleuchtete sie auf ihre Wirtschaftlichkeit. Das Argument, daß Stromtrassen die günstigere Variante sind, ließ Herr Burzler nicht gelten. Denn sieht man die Gesamtsumme von 20-40 Milliarden Euro und die zugesagte Rendite von 9,02% an die Investoren, so sollte jedem Bundesbürger bewußt sein, daß er dafür zur Kasse gebeten wird, ohne aber etwas wirklich sinnvolles für Klimaschutz und regenerative Energien ausgegeben zu haben. Diese riesigen Investitionen könnten garantiert sinnvoller genutzt werden, um eine breite Bereitschaft der Bevölkerung und Industrie für eine echte Energiewende zu schaffen. Die 3. Bürgermeisterin Frau Polleichtner lobte das Engagement der Trassengegner, bevor der 2. Referent Gerhard Biber das Wort ergriff. Ihm ging es in seinem Vortrag vor allem darum, wo jeder Haushalt Strom einsparen kann, denn der beste Strom ist der, der man nicht verbraucht, denn er muß weder produziert noch transportiert werden! An einem einfachen Rechenbeispiel zeigte er auf, daß nur durch das blose Ersetzen einer 60 Watt Glühbirne durch eine 10 Watt LED-Lampe pro Haushalt in Deutschland, eine gigantische Summe von 2,9 GWh eingespart werden könnte. Ebenso verhält es sich mit alten Stromfressern, wie Gefriertruhen, Waschmaschinen, Trocknern, Beulern und Co. Durch den Austausch alter Geräte läßt sich viel Strom einsparen, was sich natürlich dann im eigenen Geldbeutel bemerkbar macht. Bei vielen seiner Rechenbeispiele wurde es ganz ruhig im Saal und man konnte förmlich die Nachdenklichkeit, aber auch Überraschtheit der Anwesenden spüren.Oft macht man sich gar keine Gedanken oder rechnet einmal nach, wieviel Strom das gute alte Erbstück im Keller wirklich kostet-es ist noch wahnsinnig viel Potential vorhanden. Auch appellierte Herr Biber an die Gemeindeverantwortlichen, daß durch das Ersetzen von Glühbirnen in der Straßenbeleuchtung, im Kindergarten oder in Verwaltungsgebäuden ein positiver Beitrag zur Energiewende geleistet werden könnte. Es muß nur einer anfangen, so beendete Gerhard Biber seinen Vortrag.
Michaela Hermann und Otto Kuffer riefen abschließend die Bürgerinnen und Bürger auf, auch nach Vorstellung des neuen Netzentwicklungsplans weiterzumachen und gemeinsam für eine Energiewende, ohne unnötige Stromtrassen zu kämpfen!
Trassenbau hat nichts mit "billiger / teurer" zu tun, sondern die Gleichstromtrassen sind nötig, wenn man viel Strom schnell über WEITE Strecken verteilen muss.
Das ist der zeit der Fall mit Wind und Solar, die absolut UNzuverlässig liefern.
Und derzeit muss der Überschuss oft verschenkt (oder für die Abnahme bezahlt) werden oder man muss die Kraftwerke abschalten (und trotzdem blechen), um das Netz zu schützen.
Dieses Dilemma kann man ändern, wenn man ganz viele Speicher und Speicherkraftwerke bauen würde, die Überschüsse wandeln und speichern und dann wieder abgeben können, wenn Wind (oft) und Solar (meist) zu wenig oder sogar nichts liefern.
Oder indem man eben die Gleichstromtrassen quer durch D baut, um die Überschüsse in D verteilen zu können (oder in manchem ausl. Speicher speichert).
Das ist alles schlicht Logik und Physik.
Wer keine Speicheranlagen will (z.B. Pumpspeicherseen, Wasserstoff/Gas, usw.) muss eben verteilen und Gleichstromtrassen bauen.
Wer keine Trassen will, muss Speicher bauen.
Wer beides nicht will, will eben im Dunkeln sitzen oder abhängig von Kohle, Russengas und ausl. Schrott-AKWs bleiben.
Und was das "Sparen" betrifft.
Die umweltfreundliche Glühbirne wurde verboten und wir müssen ja zwangsweise auf den LED-Kram und die Energie"spar"giftröhre zurückgreifen (ausser, man bestellt sich ausserhalb der ÖkoSSR Birnen per Internet ;))
Und mal abgesehen davon, dass die Dinger weder so haltbar noch sparsam sind, wie die Werbung immer behauptet hat, verbraucht man bei Herstellung und besonders bei Entsorgung (Energiesparlampen sind Sondermüll! LED ist eSchrott!) viel Energie und belastet die Umwelt.
Auch der Tipp, seine guten Geräte wegzuwerfen und sich neue zu kaufen, die ein wenig sparsamer sind, ist doch eine Milchmädchenrechnung. Mal abgesehen davon, dass man das Geld erstmal haben muss, um sich neuen kram zu kaufen, spart man meist nie so viel, dass sich der Austausch finanziell lohnt.
Und für die Umwelt lohnt es eh nicht, wenn man entsorgt, was noch jahrelang gehalten hätte und neu produzieren muss.