Diamantenes Priesterjubiläum gefeiert

Festlicher Einzug in die Christkönigskirche Nordendorf.
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Seit 60 Jahren ein Diener des Herrn
Bischöflich Geistlicher Rat Hermann-Josef Lampart feierte das diamantene Priesterjubiläum

Von Rosmarie Gumpp
Nordendorf: Auf ein 60jähriges Priesterleben zurückzuschauen ist etwas Besonderes. Bischöflich Geistlicher Rat Hermann-Josef Lampart feierte am Sonntag in der Nordendorfer Christkönigskirche zusammen mit vielen Gläubigen dieses besondere Fest. Mit dem Jubilar standen Monsignore Karl Kraus, langjähriger Dekan des Dekanates Meitingen, Monsignore Herbert Lang und Abbé André am Altar. Monsignore Herbert Lang, der seit dem 1. September 2015 bis August 2016 als Pfarradministrator die Pfarreiengemeinschaft Nordendorf leitet, beglückwünschte im Namen der Mitfeiernden den Jubilar und wünschte für die weitere Zukunft Gottes reichsten Schutz und Segen. Im Rahmen des Gottesdienstes hieß Monsignore Lang auch Abbé André Latyr aus dem Senegal willkommen, der ebenfalls für ein Jahr in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf seelsorgerisch wirken wird. Beim sonntäglichen Festgottesdienst sangen die Kirchenchöre aus Ellgau und Nordendorf unter der Leitung von Jürgen Siegert die "Missa brevis" von Charles Gounod und das "Ave verum" von Wolfgang Amadeus Mozart. Für diesen musikalischen Genuss gab es am Ende des Gottesdienstes viel Applaus. Für die beiden Pfarrgemeinden St. Ulrich Ellgau und Christkönig Nordendorf war es eine große Freude und Ehre, dass Bischöflich Geistlicher Rat Hermann-Josef Lampart anlässlich seines diamantenen Priesterjubiläums diesen festlichen Gottesdienst feierte. Anwesend waren auch die Bürgermeister Elmar Schöniger (Nordendorf) und Manfred Schafnitzel (Ellgau). In seiner Festpredigt erzählte Monsignore Herbert Lang aus der Vita des Seelsorgers und er würdigte auch das priesterliche Wirken des beliebten Seelsorgers, der von 1988 bis 2000 für Ellgau und Nordendorf Verantwortung trug. Hermann-Josef Lampart wurde 1928 in Augsburg geboren, wuchs im Stadtjägerviertel auf und besuchte das Gymnasium. Die Naturwissenschaften waren seine Leidenschaft und es reifte in ihm der Wunsch Mathematiker oder Physiker zu werden. Mit 18 Jahren schloss er sich einer bekannten katholischen Jugendorganisation, dem Bund Neudeutschland, an. Dieser wurde von Jesuitenpater Ludwig Esch geleitet. Dieser Pater Esch war es auch, der den angehenden Studenten fragte: "Hast du schon mal über den Priesterberuf nachgedacht?" Diese Frage verfolgte ihn und so erklärte er mit 21 Jahren seinem Vater, dass er Theologie studieren wolle. "Das überleg dir aber nochmal, das ist ein komischer Beruf", lautete die Antwort des Vaters. Die gläubigen Eltern ließen dem Sohn absolute Freiheit in der Wahl seines Berufes und so entschied er sich für diesen "komischen" Beruf, den er heute seit über 60 Jahren und im 87. Lebensjahre immer noch mit Freude und aus innerer Überzeugung ausführt. Gerne komme er nach Nordendorf und Ellgau, um an den Sonntagen als "Ruheständler" auszuhelfen. In sechs Orten war Pfarrer Hermann-Josef Lampart als Priester tätig: Als junger Kaplan in St. Elisabeth in Augsburg (1955 - 1959), als Domkaplan (1959 - 1964), als Religionslehrer in Augsburg und zugleich als Pfarrer in St. Georg in Lützelburg (1964 - 1969), danach 19 Jahre als Pfarrer in St. Georg, Augsburg (1969 - 1988), Christkönig in Nordendorf und St. Ulrich, Ellgau (1988 - 2000). Im wohlverdienten Ruhestand lebte er zunächst in Augsburg - Bergheim, seit Juli 2015 bei den Vinzentinerinnen in Augsburg - Göggingen. Am 24. Juli 1955 weihte Diözesanbischof Joseph Freundorfer Hermann-Josef Lampart in der Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig in München zum Priester. Monsignore Herbert Lang: "Pfarrer Lampart verstand es zu ermutigen und auch Neues zu wagen". Und Neues wagte der anerkannte Geistliche auch in Ellgau. Seinem großen Engagement verdanken die Ellgauer ihre "neue" Kirche. Mit den Verantwortlichen in der Kirchengemeinde und in der politischen Gemeinde nahm er ein großes, ja kühnes Projekt in Angriff, den Neubau der Pfarrkirche St. Ulrich. Nach einer vierjährigen Planungs- und Bauphase konnte das Werk, konnte das neue Gotteshaus vollendet und am 13. November 1994 durch Bischof Viktor Josef Dammertz feierlich eingeweiht werden. Viele wissen es: Das war und ist auch dem unermüdlichen Einsatz von Pfarrer Lampart zu verdanken. In seinem Beitrag zur Festschrift, die zur Weihe des Gotteshauses erschien, schrieb der Jubilar wörtlich: "So möchte ich zum Schluss ohne jede Überheblichkeit und dankbar allen zurufen: Wir alle dürfen und sollen stolz sein auf das Werk, das uns hier in gemeinsamer Anstrengung mit Gottes Hilfe und zu seiner Ehre gelungen ist." Monsignore Lang verwies in seiner Ansprache auch darauf, dass man in einem langen Priesterleben auch Grenzerfahrungen macht. Man erfährt die eigene menschliche Schwäche, ja seine menschliche Ohnmacht. Monsignore Herbert Lang: "Wir wünschen dir heute, lieber Hermann, dass dir die Gesundheit noch lange erhalten bleibt. Wir wünschen dir Wohlergehen, Freude im priesterlichen Dienst soweit deine Kräfte reichen und immerdar Gottes reichen Segen". Spontaner, lang anhaltender Beispiel würdigten die aussagestarken Worte des Festpredigers aber auch die allseits große Beliebtheit des Jubilars. Am Ende des Dankgottesdienstes sprach Bischöflich Geistlicher Rat Hermann-Josef in wenigen bescheidenen Sätzen sein Dankeschön für das gute Miteinander aus. "Halt mer zam", dann wird alles gut. Für den gemeinsamen Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf gratulierte Elisabeth Wagner-Engert: "Von 1988 - 2000 haben Sie bei den Gläubigen aus Nordendorf und Ellgau tiefe Spuren hinterlassen. Sie waren maßgeblicher Wegbereiter für den Neubau der St.-Ulrichskirche in Ellgau. Für dieses "Lebenswerk" danken wir Ihnen ganz besonders." Elisabeth Wagner-Engert hob auch einige Eigenschaften des begnadeten Priesters hervor, beispielsweise bei Gesprächen zuhören zu können, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und den Menschen einen guten Rat zu geben. Dies bestätigen auch einige Originaltöne von Wegbegleitern des Priesters. "Pfarrer Lampart war ein moralisches Vorbild" oder "Er hat Gottvertrauen und Weitblick." Wieder andere bescheinigen ihm menschliche Größe und persönliche Bescheidenheit. Als Geschenk erhielt Pfarrer Hermann-Josef Lampart eine Kerze aus dem Karmel in Wemding und eine Grußkarte aus Nordendorf und Ellgau. Die Sprecherin des gemeinsamen Pfarrgemeinderates hieß am Ende der Eucharistie auch Monsignore Herbert Lang in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf auf das Allerherzlichste willkommen, wünschte ihm die nötige Kraft und Gottes Segen und versicherte die Unterstützung des Laiengremiums. Beim anschließenden Stehempfang beglückwünschten die Gottesdienstbesucher den beliebten Seelsorger und seine Pfarrhausfrau Maria Brugmoser, die seit über 50 Jahren den Haushalt des Geistlichen führt.

Bürgerreporter:in:

Rosmarie Gumpp aus Ellgau

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