Einbeck und das Eulenfest 

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Die Rats Apotheke ist historischer Bestandteil Einbecks und zählt neben dem Alten Rathaus, der Münsterkirche und dem Brodhaus zu den berühmtesten Gebäuden der Stadt. Auffällig ist für jeden Besucher die Swastika , die sich mehrmals am Haus befindet. Sie war das Wappen der Familie Raven, einer Patrizierfamilie, die vom 15. – 17. Jahrhundert in Einbeck viel Grundbesitz hatte und mehrere Bürgermeister stellte. Das Wappen ist auch in den beiden alten Kirchen Einbecks zu finden.

Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1103–1106 Enbiche, 1105 Enbike, 1134 Eguuardo preposito de Enbeka, 1139 Einbeche und 1146–1154 prepositus de Embeke. Das Grundwort des Ortsnamens „-beke“ ist niederdeutsch und steht für Bach. Das Bestimmungswort „En-“ geht vermutlich auf die alte indogermanische Wurzel „ei-“, „oi-“, „i-“, also „gehen“ mit n-Ableitung in den Flussnamen zurück, wie sie auch in mehreren heute bekannten Flussnamen vorkommt. Der Ortsname findet sich als Umschrift auch auf einer Münze dieser Stadt, in der zwischen 1498 und 1717 eine Münzstätte bestand.

Während seiner vielen Reisen kam Till Eulenspiegel auch ins historische Weserbergland nach Einbeck und verdingte sich bei einem Bierbrauer. Als dieser eines Abends zu einer Hochzeit gehen wollte, sollte Eulenspiegel mit der Magd das Bier brauen, so gut er könne und vor allen Dingen sollte er darauf achten, den Hopfen wohl zu sieden, um dem Bier seinen kräftigen Geschmack zu verleihen.

Als der Braumeister gegangen war, gab Eulenspiegel sein Bestes und ließ sich dabei von der Magd unterweisen, die vom Brauen mehr verstand als er. Als das Gebräu zum Sieden des Hopfens bereit war, verließ die Magd den Eulenspiegel, um für eine Stunde beim Tanze zuzuschauen. Das kam Eulenspiegel gelegen, jetzt konnte er sich in Ruhe einen neuen Streich ausdenken.

Die Magd kam wieder als sie dachte, dass der Hopfen genug gekocht sei. Als sie begann mit einer großen Kelle den Hopfen aus der Braupfanne zu schöpfen, wunderte sie sich und fragte Eulenspiegel: "Hast Du auch Hopfen hineingetan? Ich merke nichts davon in meiner Kelle". Eulenspiegel sprach: „Auf dem Grund wirst Du ihn finden". Die Magd fischte danach, bekam das Gerippe eines Hundes auf die Kelle und begann laut zu schreien. In dem Moment kam der Brauer von der Hochzeitsfeier heim und die Magd schrie sogleich: "Ich ging nur eine halbe Stunde dem Tanz zuzusehen, und hieß unseren Knecht, den Hopfen derweil gar zu sieden. Da hat er unseren Hund (dieser hatte vom Brauer den Namen Hopf bekommen) gesotten, hier könnt Ihr noch sein Rückgrat sehen". Eulenspiegel sprach: "Ja Herr, Ihr habt mich so geheißen. Ist das nicht eine große Plage? Ich tue alles, was man mich heißet, aber ich kann keinen Dank verdienen. Welchen Brauer man auch nehmen will: wenn Ihr Gesinde nur die Hälfte von dem tut, was man es heißt, sind sie zufrieden". Mit diesen Worten nahm Eulenspiegel seine Entlassung, ging davon und verdiente nirgends großen Dank.

Heute ist in Einbeck auf dem Marktplatz ein Eulenspiegel-Brunnen zu finden und das alljährlich im Oktober stattfindende Eulenfest soll ebenfalls an Till Eulenspiegel erinnern. (Quelle Weserbergland Tourismus e.V.)

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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