Einstimmiger Protest gegen die Olchinger Umfahrung

Planung für die Ortsumfahrung Olching
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Der GEMEINDERAT Eichenau hat einstimmig seinen Protest gegen die von der Staatsverwaltung seit vielen Jahren geplante Umfahrung von Olching eingelegt!
In Olching sind CSU und SPD dafür, in Eichenau sind CSU und SPD dagegen. Profitieren wird hauptsächlich Emmering!
Nicht erst im Frühjahr 2000 formierte sich der Widerstand. Da gab es aber große Bürgerbegehren.
Diese gingen jedoch leider wie das „Hornberger Schießen“ aus, da keines der Begehren das nötige Quorum von 20% der Stimmberechtigten erreichte
Das Bürgerbegehren BIOO berichtete ausführlich im Internet: http://www.bioo-ev.de/BIOO/buergerbegehren-olching...
2004 gab es noch einen Vorstoß der lärmgeplagten Anlieger "Wir können uns während des Berufsverkehrs nicht mehr unterhalten - und das ist ein Dauerzustand", schimpft Klaus Ruttloff. Er wohnt direkt an der Roggensteiner Straße, der Verbindung zwischen Olching und Eichenau. "Wir haben 2003 sogar eine Interessensgemeinschaft gebildet, denn der Lärm ist wirklich unerträglich." Bürgermeister Siegfried Waibel verweist auf das zuständige Münchner Straßenbauamt. Dort wiederum muss man die Anwohner um Geduld bitten: Entlastung durch eine Umgehungsstraße wird es erst in mehreren Jahren geben.“ (http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/la...) aber nun hat die Bauverwaltung fleißig geplant und die Auseinandersetzung geht in die nächste Runde!
Persönliche Einsprüche können jetzt noch abgegeben werden und die CSU in Eichenau sammelt auf der Straße Unterschriften.
Die begründete Sorge ist, dass das von Prof. Schächtele 1985 definierten „Tangentenviereck“ der Bundesstraßen und Autobahnen um Eichenau herum nicht durch eine gut ausgebaute Abkürzung im Innenraum den Durchgangsverkehr noch mehr anzieht!
Die Eichenauer wie auch die Olchinger verlieren ihren Spazierweg am STARZELBACH – und das ja in Eichenau ein heikles Thema.
Auf myheimat.de werden wir sicherlich noch mehr über diese Fehlplanung lesen können. Ich denke, die Proteste könnten jetzt Wirkung zeigen, denn BAYERN braucht Geld für die CSU – Katastrophe mit der Landesbank! Da kann was vom Straßenbau abgezwickt werden.

Der Flyer gegen die Umfahrung, der auch in Eichenau verteilt wurde, ist hier zu finden.: http://www.bioo-ev.de/BIOO/pdf/Flyer_2009.pdf

Wer persönliche Einwendungen machen möchte, der kann sich mit den unten aufgeführten Argumenten oder anderen an die angegebene Adresse wenden:

Regierung von Oberbayern
Maximilianstr. 39 /Zi. 4113
80538 München

Einwendung gegen die Planfeststellung mit 1. Tektur vom 23.1.2009 Umfahrung westlich
Olching“, nachfolgend SW-Umgehung genannt.

Hiermit erheben wir aus eigener Betroffenheit Einwendungen gegen die 1. Tektur der SW-Umgehung Olchings. Begründung:
1. Wir sehen gravierende Verfahrensfehler, weil diese Tektur auf der Fortsetzung der SW-Umgehung als Südostumgehung basiert. Siehe auch 12a Vergleichsberechnung: “wie in der Tabelle dargestellt, stellt die Westumfahrung Olching die erste Baustufe einer möglichen Entlastung der Ortsdurchfahrten von Olching dar. Mit der Verlängerung der Umfahrung bis zur Staatsstraße nach Gröbenzell….“ - Eine Südostumgehung ist aber weder geplant noch Teil dieser Planfeststellung. Sollte die sog. Südostumgehung weder genehmigungsfähig sein noch je realisiert werden, sind die der gegenständlichen Planfeststellung zugrunde liegenden Daten in weiten Teilen nicht mehr gültig. Sie gehen also von einer Annahme aus, die sich möglicherweise nie bestätigen wird. Damit ist der gesamten Planung der SW-Umgehung rechtlich jede Grundlage entzogen.
2. Die Planfeststellung vom 11.12.2006 basierte auf dem Schächterle Gutachten, während diese 1.Tektur vom 23.1.2009 auf dem Verkehrsgutachten von Prof. Kurzak beruht. Beim Zahlenvergleich wird offensichtlich, dass das Kurzak Gutachten zwar den Durchgangsverkehr, sowie den Ziel- und Quellverkehr berechnet, dabei aber offensichtlich den Binnenverkehr (Verkehrsbewegungen innerhalb Olchings) ignoriert. Damit ist die Datenbasis falsch.
3. Das gleiche Gutachten prognostiziert einen Rückgang des aus Emmering kommenden Verkehrs, während das Gegenteil der Fall wäre. Der Verkehr aus Emmering wird sowohl aus dessen Gewerbegebiet kommend als auch von einem für 1000 zusätzlich neue EinwohnerInnen im Bau befindlichen neuen Wohngebiet kommend, über die SW Umgehung Olchings abfließen. Auch das Straßenbauamt begründet den Bau der SW- Umgehung mit dem Wunsch Emmerings nach Verkehrsentlastung. s. Seite 39l „Die Gemeinde Emmering fordert seit längerem die Entlastung des Straßennetzes zur Ableitung des Verkehrs aus dem Gewerbegebiet Emmering an der FFB 17 über die OU Olching zu B471“. Die Verkehrsentlastung Emmerings kann nicht unser Ziel als betroffene BürgerInnen Olchings sein. - Dieses Kalkül ist Planungsgrundlage für Emmerings Ortsentwicklung und kann nicht zu weniger, sondern muss zu mehr Verkehr auf der SW-Umgehung führen, was bei den prognostizierten Verkehrszahlen nicht eingerechnet ist. Ein methodischer Fehler, der nicht Teil von Planungsgrundlagen sein darf.
4. Neuer Verkehr in einer möglichen Größenordung von über 7000 Kfz/24 St. wird in das Olchinger Gemeindegebiet gezogen , das damit zusätzlich neu belastet wird mit Feinstaubbelastungen und Lärmemissionen von mit mindestens 59 dba bzw 45 dba/ nachts.

Durch die OU steigen allein die berechneten – von den tatsächlich erreichten ganz zu schweigen - Werte gewaltig, mit dem zynischen Verweis auf. „unterschrittene Höchstwerte“. Das ist nicht hinnehmbar. Gleichzeitig wären wir vom freien Zugang zur Natur und unserem Naherholungsgebiet abgeschnitten.

5. Auch die damit einhergehende unwiederbringliche Naturzerstörung, verbietet den
Bau einer Umgehungsstrasse. S.52a: „Mit Ausgleichsmaßnahme A4 wird dem Kiebitz ein optimaler Brutplatz zur Fortpflanzung zur Verfügung gestellt….“ Dem Kiebitz 10 x 10 m große Nistplätze anzubieten und die Einhaltung dieser Maßnahme über 10 Jahre regelmäßig zu kontrollieren, halten wir weder für praktikabel noch für bezahlbar. Wie wird diese Maßnahme umgesetzt und gewährleistet? In der Praxis käme das einer Ausrottung des Kiebitzes in diesem Landschaftsbereich gleich. Erfahrungsgemäß legen Kiebitze ihre Eier auch an Kartoffelstauden ab. Wie soll das beim Bau der OU möglich sein? Wobei neben dem Kiebitz weitere Vogelarten, sowie Fledermäuse, Biber etc. bedroht sind. Ein Biotop wird zerstört etc.
Die marginale Verkehrsentlastung in der Fürstenfeldbrucker und in der Roggensteinerstraße rechtfertigt diese Naturzerstörung nicht.
6. Der Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Produktionsflächen kann nicht hingenommen werden. Auch in Zukunft werden Menschen nur mit Konsum von gesunden Lebensmitteln überleben, wohingegen auf den Bau der keinesfalls lebensnotwendigen OU verzichtet werden kann.
7. Der Landwirtschaft geht 5.7 ha wertvolle Produktionsfläche verloren.
8. Die MaßnahmeG6 /G7 lässt die Ausbreitung von Neophyten wie Herkulesstaude und Springkraut am Starzelbach befürchten. Das lässt uns als ältere Menschen, Naturliebende und Spazierengehende um unsere Gesundheit fürchten.
9. Unverzichtbare Wegeverbindungen für Spaziergehende und Radfahrende werden unterbrochen. Wir sind somit vom Naherholungsgebiet abgeschnitten.
10. Die sowieso unter chronischer Unterfinanzierung leidende Gemeinde Olching soll der Tektur entsprechend weitere 0.5 ha Ausgleichsfläche für die OU zur Verfügung stellen. Darunter leiden andere kommunale Aufgaben, was wir nicht hinnehmen werden.
11. In Zeiten der Weltwirtschaftskrise, sinkender Steuereinnahmen und der höchsten Staatsverschuldung aller Zeiten, ist es unverantwortlich Geld für eine OU auszugeben, die einerseits die Natur zerstört und andererseits im Ortskern keine signifikante Verkehrsentlastung bringt.
12. Aus diesen und vielen anderen Gründen, die wir beim Erörterungstermin darlegen werden, widersprechen wir der Planfeststellung.

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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