Flugplatz Peine-Eddesse Geschichte zur Bilderserie von Matthias Waldgeist

Flugplatz Eddessse:
Geschichte und Geschichtchen

Geschichte:
Gebaut 1958 in den Aufbruchzeiten der neuen Republik… vorangetrieben von einem „Macher“ mit Flugleidenschaft.

Nach dem Kriege, wurde die „Lufthoheit“ nur sehr begrenzt an die Deutschen weiter gegeben.
Privatflüge und Privatflugzeuge ,waren lange Zeit, „tabu“.

1958..Aufbruchjahre..
Familie Grassmann hat in diesen Jahren, … auch aus eigenem Interesse. einen Flugplatz im tiefsten Niedersachsen, genau an der Grenze, wo das Flugverbot der Alleirten nicht voll galt , mit Grassbahn errichtet.
Mit Tower, Gaststätte, Tankstation, Hangars…..
Hier wurden Innovationen in Gang gebracht, die einzigartig in dieser zeit waren.

Erste Privatflieger fanden in Edemissen Ihr Zuhause. In Berlin durfte man seit 1936 nicht mehr fliegen. Privatleute mit Geld, suchten einen nahe gelegenen Flugplatz um mal wieder starten zu können.
Man suchte. und man fand sich.
Hangars wurden gebaut… die konventionelle..Rundbogenbauweise aus Wellblech“ , der „Amis“, billig und haltbar. Stehen heute noch.
Nebengebäude für Flugschulung, Vorrat…Tower…Restaurant.

Auf den Gelände der Fa. Grassmann in Klein Eddesse, unweit des Flugplatzes, entstand, steht noch heute, das wie nenne, „Satelitenhaus“:
Außen erkennbar, durch die, im Putz einritzen „Satelitenlaufbahn des Sputniks 1“.
Hier entstand eine, für die damaligen Verhältnisse, riesige Antennenanlage für KW= Kurzwelle.
Von hier konnte man 1960, bei entsprechenden Wetterbedingungen, mit der gesamten Welt in Verbindung treten…Man das war toll, wo man nicht mal einen Telefonfestnetzanschluß bekam.
Ich war einmal als 12 jähriger in dem Funkraum.

Geschichtchen:
Ab 1958
Immer wieder wurden „Privatfugzeuge“, die nicht auf dem Flugplatz in Hannover landen durften oder wollten, in Eddesse gesehen.
Von hier wurde die „WICHTIGE“ Person zu seiner “Pension“ oder zur Messe gefahren.
Service.

Eine von diesen Pensionen war die Gaststätte“Hippe“ in Abbensen.
Wenn solche Leute im Dorf waren, sprach sich das rum.

Geboren 1958, habe ich … schon als Junge mit 4-6 Jahren, mit meinem Vater in der Kneipe, viele Gespräche mitbekommen.
Leute aus Schweden, Norwegen, England, Frankreich oder… sich in der Gasstube, radebrechend, sich vorstellten und erzählten, man müsse ja zur „Messe“ und das wäre der kürzte Weg…. und hier so … gemütlich.

Der Flugplatz machte mit der „Fluggemeinschaft Eddesse „, einen Sprung nach vorn.
Privatleute konnten hier einen Flugschein, nach gehöriger Ausbildung, bekommen.
Erinnerungen:
Der Nikolaus kommt. woher … aus dem Himmel…
Das war uns Kleinen schon klar, das und erklärt wurde, das dem Nikolaus, in der jetzigen Zeit, es schneller gehen würde, wenn er per „Flugzeug“ kommen würde, war schon toll.
Schon hatte Vater Werner, mir MB 180 Diesel, den kurzen Weg nach Eddesse eingeschlagen, und suchte einen Parkplatz in den Nähe. Wiese war angesagt. Auch der Weg war noch nicht asphaltiert
Alle nach vorn—bis zu Absperrung , Warten… Hunger …. „Casino“… Wiener-Würstchen= 5DM…. ,,
„Es war schon immer teurer einen besonderen Geschmack zum haben“

Nikolaus kam.
War nicht so toll. jedenfalls nicht für mich
Enttäuschung.
Vater fuhr den Diesel im Schlamm fest.
Ärger.

Ich hatte einmal meine Oma ( hat wohl jeder gehabt, aber unsere machte mit uns Fahrradtouren in die Umgebung).
Die war noch ganz rüstig und machte mit uns Kindern eine Radtour.
Nicht so weit, nur mal so in die Feldmark.
Nur die Kinder drückte der Durst, es war Sommer.
So schlug die eigenwillige Oma, den Weg nach Eddesse ein.
Ihre Wege waren wohl schon sehr alt.
So stand sie mit den hungrigen und durstigen Blagen ihres Sohnes, vor einer… nein vor keiner Absperrung, nur vor einem Schild: Flugfeld, -Überqueren verboten“

Nach rechts und links geschaut, die Enkeln angespornt…. wie bei der Überquerung der Autobahn,
Die kannte sie schon aber da brachte sie Ihrem Mann das Essen zur Arbeit an der A2.
Also war ihre Scheu, eher vorgeschobden.

Und alle rüber über das Flugfeld.

Ab ins „Casino“
Oma gab ne Limo aus.
Und während wir an unserer Limo schlürften, kam ein „Jemand aus der Flugsicherung“ daher und machte meine Oma , die Auguste hieß, so zur „Minna, „was sie sich denn einbilden würde, die Gesetze der Flugsicherung, innerhalb von Sekunden, außer Kraft setzen zu wollen……nicht gerechnet den Gefahren die sie den Kindern ausgesetzt hatte.

Oma sagte nur:
Machen Sie was Sie machen müssen.
Er wollte : Adresse, ect.ect..
Oma: wörtlich:
mich kennt hier jeder….
Uns als Kindern war das ziemlich egal.
Oma bezahlte. Und das war`s.

2009
Ich habe das Glück gehabt, mit einem befreundeten Piloten, einen Flug über Edemissen –Abbensen- bis Torfhaus- Stendal und zurück machen zu dürfen.
Alle Gebäude des Flugplatzes atmeten das Flair der 50ger Jahre. Das Casino war geschlossen, der Tower (oben ) schon lange nicht mehr besetzt.
Verfall an Gebäuden und Hangars, war offensichtlich.
Die „Flug-Fördergemeinschaft Eddesse“ war schon lange aus ihren angestammten Räumen ausgezogen.
Investitionen- Fehlanzeige. Eher ein Baudenkmal aus frühern besseren? Zeiten.

Nun das „AUS“ für eine Instiution des gesamten Landkreises.
Die Flieger zogen nach Braunschweig um, die Start und Landebahn verwildert und bald wird die Natur sich das zurückholen, was Ihr vor langer Zeit abgerungen wurde.

Bald werden nur noch Ruinen, daran erinnern, das hier ein belebter und fröhlicher Platz gewesen war, wo sich Menschen trafen, die Ihrem Hobby und Ihrem Beruf nachgangen.

„Die Zeit, Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt“ : Liedertext: Barry Ryan ( Eloise) auf deutsch gesungen ca. 1974.

Henning 10.11.10 geändert 27.1.11

Bürgerreporter:in:

Henning Lahmann aus Edemissen

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