Im Detail - Oelerse im Burgdorfer Land

Gina Fiesel, Jason Fiesel und Steven Stumpf
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Olerdesse, heute Oelerse wurde bereits 1307 erstmals urkundlich erwähnt und war jahrhundertelang ein Grenzort des Herzogtum Lüneburg zum Fürstentum Hildesheim. Der Ort liegt nördlich von Peine und zwischen den beiden zentralen und großen niedersächsischen Städten Hannover und Braunschweig.

Zwischen 1532 und 1885 gehörte der Ort Oelerse zum Amt Meinersen in der Vogtei Uetze. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht kleineren selbständigen Gemeinden. Oelerse – seit 1885 im Landkreis Burgdorf, wurde dem Landkreis Peine zugeschlagen und gehört zur kommunalen Gebietskörperschaft "Gemeinde Edemissen".

Es ist sonnig an diesem Samstagmorgen; die Einwohner stellen sich auf ein ruhiges Sommerwochenende ein und einige von Ihnen beobachten uns bei den ersten Fotoaufnahmen. Es vergehen nur wenige Minuten und schon führen wir ein interessantes Gespräch mit Gina Fiesel, Steven Stumpf und Jason Fiesel. Das Oelerse mal zum Landkreis Burgdorf (Burgdorfer Land) gehörte, haben diese drei nicht persönlich erlebt, doch den besten Beweis dass es noch Erinnerungen an diese Zeit gibt möchten sie uns gerne zeigen.

"Wir haben noch einen Landwirt im Ort, der hat einen Traktor mit dem BU KFZ-Kennzeichen, den müssen Sie unbedingt aufnehmen." erklären uns Jason und Steven die uns auf dem Spaziergang durch den Ort begleiten.

An der Hauptstrasse gelegen befindet sich die Kapelle. Im frühen 16. Jahrhundert hat sich hier die protestantische Glaubensrichtung entfaltet. Diese kleine Kirche ist für den besonderen Dreiflügeligen Altar aus dem 16. Jahrhundert bekannt. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1773 und ersetzte einen Vorgängerbau. Die Kirchengemeinde gehörte früher zum Kirchenkreis Sievershausen und kam 1965 bei dessen Auflösung zum Kirchenkreis Burgdorf. Zwei Jahre nach der kommunalen Gebietsreform kam sie 1976 zur Kirchengemeinde Abbensen und gehört fortan zum Kirchenkreis Peine.

Bei einem Blick durch das Kirchenfenster gelingt uns eine Fotografie von diesem schönen Altar. Am Friedhof entlang kommen wir zum Dorfgemeinschaftshaus (Begegnungsstätte) und zum Feuerwehrhaus. Das Vereinsleben ist im Dorf bei 544 Einwohnern sehr aktiv und wird in mehr als 20 Vereinen und Gruppen gepflegt.

Unsere beiden jungen Begleiter Jason und Steven stellen uns einigen Bürgern im Ort vor. Wir treffen Frau Meyer die uns vom Schützenwesen berichtet. Dieser Traditionsverein besteht im Ort seit 1952 und hat das Motto: Traditionen bewahren, Dorfgemeinschaft pflegen und die Jugend fördern gewählt. Durch die bunten Scheiben, die viele Häuser zieren ist diese Tradition bei unserem Besuch im Dorf sehr gegenwärtig. Als wir weitergehen stupst uns Steven an und sagt ganz leise, das war die Frau von unserem Bürgermeister. Dass sie nett ist, war den beiden bewusst, denn irgendwie hatten wir das Gefühl, dass sie uns gern hierher geführt haben. Vor dem alten Spritzenhaus, dass mit einem modernen Graffiti geziert ist, entstehen noch einige Fotografien bis wir gezielt auf den Hof von Heinrich Brandes zugehen.

Wir treffen Heinrich Brandes der sich gern an die Zeit erinnert als der Bezug zu Burgdorf durch die Behörden die in der Kreisstadt Burgdorf besucht wurden noch deutlich stärker war. Und hier sehen wir noch ein aktives Erinnerungsstück an die "Burgdorfer Zeit" das BU - Kennzeichen an einem älteren Traktor. Doch Heinrich Brandes kennt sich in Burgdorf noch immer gut aus, kennt viele Berufskollegen in den Dörfern rund um Burgdorf die er hin und wieder auch auf dem Weg zur Genossenschaft besucht.

In den Wiesen um den Ort entspringt die Seebeck. In einem Buch lesen wir, das der südlich des Dorfes (an der Aue) gelegene Queckspring als eine alte Opferstätte angesehen wird, die beim Bau der Autobahn A2 entdeckt wurde. Hier legte man frühgeschichtliche Funde frei, die über das Verhältnis der Cherusker zu den einwandernden Sachsen Aufschlüsse vermittelt haben.

Wir verlassen die "Oelerse - Die Perle an der Fuhse" um noch einen ganz besonderen Abstecher außerhalb des Ortes zu machen. Wir besuchen die Fuhse - Wassermühle „Neue Mühle“ in Sichtweite des Ortes.

Hier an der Fuhse stand früher bis 1581 eine dem Saldernschen Gutshof im benachbarten Abbensen gehörende Wassermühle. Nach deren Abriss wurde eine neue Mühle erbaut, die nun über 400 Jahre den passenden Namen „Neue Mühle“ trägt. Diese noch heute genutzte Mühle war eine Landesherrschaftliche Erbenzinsmühle der Celler Herzöge und wurde über das Amt Meinersen verpachtet.

1880 kaufte der Müller Carl Bente den Betrieb, sein Sohn Otto Bente ließ später das Wasserrad durch eine Turbine ersetzen; sein Schwiegersohn Richard Knackstedt führte die zuletzt mit 2 doppelten Walzenstühlen, Plansichter und div. Reinigungsmaschinen zeitgemäß ausgestattete Mühle heute weiter.

Ein Teil der Mühlentechnik ist erhalten geblieben und die eingesetzte Turbine wird zur Stromerzeugung von 50 Haushalten genutzt.

Wir treffen Richard Knackstedt, der uns seine Mühle erklärt und uns einen tollen Einblick mit der Kamera für unsere Leser gewährt.

Wieder einmal ist das OKOK Television Team unterwegs, um die Spuren der Vergangenheit zu entdecken und sie gegenwärtig in Fotografien weiter zu geben. So haben für diesen Fotobericht Susanne Schumacher und Lars Schumacher einige Details aus Oelerse zusammengestellt.
Weitere Berichte unter: http://www.myheimat.de/gruppen/burgdorfer-land-333...
Weitere Informationen zu OKOK Television: http://www.okok.de

Bürgerreporter:in:

OKOK TELEVISION aus Burgdorf

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