"DIE WEIMARER MALERSCHULE UND DAS WEIMARER LAND" - Gemäldeausstellung

An der Ilm in Bad Berka  um 1905  Öl auf Leinwand  Theodor Hagen
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  • An der Ilm in Bad Berka um 1905 Öl auf Leinwand Theodor Hagen
  • hochgeladen von Annemarie Dr. Mrosk

Die Ausstellung alter Meister der Weimarer Kunstschule lockte uns ins Kunsthaus Apolda Avantgarde. Sie ist noch bis zum 21.08.2011 zu sehen.
Im Vorfeld möchte ich mich besonders bei Frau Singer für die Erlaubnis zum Fotografieren der wunderbaren Gemälde und Ausstellungsräume bedanken. Dort gab gerade Frau Heinemann, 1. Vorsitzende des Kunstvereins Apolda Avantgarde, Reportern von SALVE-TV ein Interview. Das war für uns sehr interessant, lenkte aber letztlich nicht vom eigentlichen Zweck unsereres Besuches ab.
Etwa 100 ausgestellte Bilder spiegeln die unmittelbare Umgebung der Weimarer Maler wider. Menschen und Tiere im Alltag, Dörfer, Wälder und Felder im Weimarer Land zu verschiedenen Jahreszeiten bezaubern den Besucher.

Seit dem Unterricht in der Weimarer Mal- und Zeichenschule vor zwei Jahren haben mein Mann und ich eine "engere Beziehung" zu den Weimarer Malern geknüpft. Sie prägten entscheidend die Kunst des 19. Jhd. und gelten als Vordenker des deutschen Impressionismus. Als Hobbymaler können wir viel von ihnen lernen, bevorzugen wir doch auch die Tier-, Blumen- und Landschaftsmalerei. Während mein Mann meistens impressionistisch und kubistisch malen möchte, versuche ich es eher realistisch.

Bis zur Gründung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar im Jahre 1860 war die Bewertung der Landschaftsmalerei nur zweitrangig. Die Bearbeitung religiöser, historischer, mythologischer Themen und die Porträtmalerei hingegen genossen hohes Ansehen.
Graf Leopold von Kalckreuth löste 1888 in der Weimarer Kunstschule die Historienmalerei mit der Naturklasse Landschaftsmalerei ab. Das war zu diesem Zeitpunkt beispiellos!

Die Freilichtmalerei wurde zum Schwerpunkt der neuen Sichtweise. Die Künstler zogen mit ihren Malutensilien samt Staffelei vor die Tore Weimars und stellten das Einfache und Originäre in den Mittelpunkt ihrer Werke. Die kleinen Dinge im Alltag, jahreszeitliche und wetterbedingte Stimmungen waren nun von großem Interesse.
Der Umgang mit Farben, Licht und Schatten revolutionierte die bis dahin geschätzten Darstellungsformen und Motive in der Malkunst.
Selbst die zeitgleich aufkommende Fotografie konnte damals mit der realistischen Landschaftsmalerei nicht konkurrieren.

Besonders Lehrer wie Theodor Hagen und Albert Brendel etablierten nach 1870 die realistische Landschaftsmalerei angesichts der zunehmenden Bedeutung des Naturstudiums. Es bildete sich eine Gruppe von Landschaftsmalern heraus, die als Protagonisten der Weimarer Malschule gelten: K. Buchholz, P. Baum, v. Kalckreuth, Chr. Rohlfs, P.W. Tübbecke.

Von Theodor Hagen sind viele Gemälde aus der Weimarer Umgebung erhalten.Sein Schüler Paul Baum brachte es im Darstellen fein verästelter Baumkronen zu unangefochtener Meisterschaft. Albert Brendel war ein begeisterter Tiermaler und frühester Vermittler der Freilichtmalerei.
So gereichen uns die wundervollen Bilder nicht nur für den Augenschmaus, sie sind wichtige detailgetreue Zeitdokumente.

Ein Besuch der Ausstellung im Kunsthaus Apolda Avantgarde bietet nicht nur ein visuelles Erlebnis. Er ist eine Reise in die Lebensweise naher Vorfahren und die Natur unserer unmittelbaren Umgebung.

Bürgerreporter:in:

Annemarie Dr. Mrosk aus Eckartsberga

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