Burg Herzberg Festival 2009 - Traditional Hippie Convention

Dunkle Wolken über dem Festival
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Überall auf der Welt wird in diesem Jahr 40 Jahre Woodstock gefeiert. Beim Burg Herzberg Festival ist dieser Geist erlebbar und das Beste: Burg Herzberg Festival ist 41 Jahre alt! "Come together" so das Motto und alle 10.000 überwiegend Stammbesucher, viele aus dem Marburger Raum, kamen wieder um einige Tage gemeinsam Urlaub vom Alltag zu machen und gute Musik zu hören. Schon lange bevor die Tore offiziell öffneten, waren die Ersten angereist, denn jeder möchte einen guten Platz in der Freak City. Es ist nicht mehr ganz so bunt in der City und die Abwrackprämie scheint im Fahrzeugpark auch Spuren zu hinterlassen. Da stehen auch schon mal große Wohnmobile, außen läuft der Generator, damit man drinnen Fernsehen kann. Die Ur-Hippies feiern inzwischen mit den Urenkeln und irgendwie ist auch für jeden etwas dabei. Musikalisch auf den zwei Bühnen oder in vielen Zelten in Freak City. Kinder haben Spaß im Kinderland oder einfach im Matsch auf dem Hauptweg. Auch Shopping ist möglich, ob Trockenfrüchte, allerlei Rauchutensilien, Batik-Kleidung oder besonders praktisch, das Kopftuch mit Haaren für den älteren Herrn mit sehr hohem Scheitel. Die Stimmung ist wieder toll, ob bei flüssigem Sonnenschein oder blauem Himmel. Es ist friedlich, obwohl einiger Alkohol konsumiert wird und der Zoll hat bei der Anreise doch einiges nicht gefunden. Die Polizei hält sich zurück und zeigt nur manchmal Präsenz. Musikalisch geht es am Donnerstag bei herrlichem Sommerwetter mit der Freak City Band los. Götz Widmann unterhält auf der Freak Stage. Derweilen lässt es der Blues Shootingstar Joe Bonamassa auf der großen Bühne mächtig krachen. Bluesrock mit Power, obwohl diese zu Beginn mal kurz ausfiel. Eine für den Freitag angekündigte Gewitterfront ist gnädig und macht weitgehend einen Bogen um den Herzberg. Schon um 13:30 Uhr spielt ein echter Woodstock Veteran auf, Miller Anderson war dort mit der Keef Hartley Band zu sehen. Er hat seitdem in unzähligen bekannten Bands gespielt. Auf der anderen Bühne kämpfen Strom und Wasser mit dem Dixi-Klo Gestank, die werden gerade während ihrem Auftritt geleert, dazu wird spontan ein neuer Song kreiert. Musik Kabarett aus Thüüüüüüüringen mit Rainald Grebe kommt beim Publikum auch gut an. Zwischendurch noch eine Prämiere. Eine Hochzeit auf der Bühne, zustande gekommen dank dem Internet Portal Hippie United. Danach kommt eine Legende, die markante Stimme und der 12String Rickenbacker Sound der Byrds, Roger McGuinn. Für mich ein absolutes Highlight des Festivals, spielt er doch alle Byrds Hits, die Dylan Covers bis zu den Thunderbird Stücken die teilweise mit Tom Petty entstanden. Und gleich die nächste Legende folgte, die Original Wailers, Bob Marleys Begleitband brachten mit ihrem Reggae ein Stück Jamaica auf den Berg. Ein Höhepunkt jagte den Nächsten, mit Gong trat eine Kultband auf, die auch eine 40 jährige wechselhafte Geschichte hat. Ein Flashback in die 70er Jahre, toller Sound, leider wieder mal verregnet. Rose Kemp beendete den Abend, viele kannten sie von ihrem Rockpalast Auftritt und waren sich einig, hier auf dem Berg war sie besser. Der nächste Tag begann mit dem bekannten Herzberg Schlamm aber es war schon viel Schlimmer. Im Großen und Ganzen war der Wettergott noch gnädig. Peter Bursch hatte wieder zum Gitarrenkurs geladen und zeigt wie viele große Songs mit einemmit einem Finger gegriffenen G auskommen. Deutlich fortgeschritten (obwohl etwas Probleme beim Stimmen), zeigte sich Henrik Freischlader. Toller Gitarren Blues kann auch aus Deutschland kommen und das auch schon zur Mittagszeit. Howlin' Rain aus den USA rockten die Zuschauer auf das ein, was dann kommen sollte. Das Funkrock Feuerwerk von Mother's Finest, die ihren Durchbruch in Deutschland vor 31 Jahren mit der 2. Rockpalast Rocknacht hatten. Sie scheinen kaum gealtert und können wirklich von der einen zur anderen Sekunde Vollgas geben. Es war zum ersten Mal so richtig laut. Zum Glück schützen die meisten Eltern ihre Kinder mit Gehörschutz, war das mal nicht der Fall wurden sie von der vorbildlichen Security ermahnt und die Kids mit Ohrenstopfen versorgt. An dieser Stelle mal ein Dank an die Security, so freundliche Menschen würde man sich auch bei anderen Festivals wünschen.
Viele hatten nur auf ihn gewartet und er enttäuschte nicht. Eric Burdon rockte den Berg und genoss das riesige Publikum, das euphorisch mitging. All die großen Hits und dann noch ein dramatischer Sonnenuntergang zu "House of the Rising Sun". Vor Jahren spielte er auf dem Berg bei Sonnenaufgang, da ein Generator abgeraucht war. Das Publikum entließ ihn nicht ohne einige Zugaben. Erfrischend in der Band ist Georgia Dagaki, sie spielt die kretische Lyra und darf auch mal singen. Ein denkwürdiges Konzert. Das man nicht unbedingt 68 Jahre alt sein muss um gute Musik zu machen bewies danach The Derek Trucks Band. Derek ist 30, spielt auch bei den Allman Brothers undhat schon mit vielen großen Gitarristen zusammen gearbeitet. Southern Rock und Blues vom Feinsten. Den Abend beenden Tribe After Tribe. Der Sonntag bietet einen bunten Stilmix und wird ja schon traditionell von den Herzberg Blues Allstars beendet.

Wieder mal ein großartiges Festival ohne gravierende Zwischenfälle und mit tollen Bands. Wir sind gespannt auf das Line Up im nächsten Jahr!

Weiter Fotos unter music-links.de.

Bürgerreporter:in:

Michael Marsch aus Ebsdorfergrund

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