Düsseldorfer Pferderennbahn

Bei dem Baudenkmal "Rennbahn im Grafenberger Wald" (Waagegebäude, Totalisator, Eingangsanlage und Nebentribüne) handelt es sich um Bauten der Rennbahn Grafenberg am Grafenberger Wald nördlich des Wildparks. Die Rennbahn wurde im Jahre 1906 von der Lausward an den heutigen Standort verlegt. Grund war der neu anzulegende Hafen. Die alten Gebäude wurden zunächst, soweit möglich, transloziert. Ab 1909 erfolgte dann jedoch der Nebau aller Bauten.

Das Waagegebäude wurde 1913 von der Firma Gerhard Florack und Söhne errichtet. Das Haupttor mit Kassenhäuschen folgte 1914 durch die Architekten Heinrich Stein und Ferdinand Ziedorn. Gleichzeitig wurde das Totogebäude neu errichtet, ebenfalls durch Stein und Ziedorn. Der Neubau der zweiten großen Tribüne erfolgte 1920 / 1921. Architekt war Ferdinand Ziedorn. Die Ausführung besorgte die Firma Gerhard Florack u. Söhne.

Das eingeschossige Waagengebäude hat vor seiner Eingangsseite eine Säulenhalle. Diese Seite ist in sieben Achsen gebliedert. Vor den mittleren drei Achsen schwingt die Säulenhalle vor. In den beiden äußeren dieser Achsen befinden sich Eingänge. Je zwei schmale, hochrechteckige Fenster belichten die Außenachsen. Diese Achsensind durch kannelierte Pilaster voneinander abgesetzt. Auch die Säulen sind kanneliert. Die Gliederungselemente des Gebälks sind an den Seitenwänden fortgeführt. Auf dem flach geneigten Dach befindet sich ein breiter, rechteckiger Aufbau mit der Funktion einer Laterne für den Waagesaal. Er ist über der Eingangsseite in fünf Achsen gegliedert, deren sechs Säulchen vorgestellt sind. Hier wird das Motiv der Vorhalle aufgenommen. Die Innenausstattung der Bauzeit, insbesondere die Kleiderkästern der Jockeys, sind erhalten.

Der Hauptzugang zum Rennbahngebäude wird durch einen halbkreisförmigen Mauerzug mit Pfeilern und Kassenhäuschen gebildet. Das eingeschossige Totalisatorgebäude hat ein flach geneigtes Walmdach. An den Stirnseiten wird das allseitig auskragende Dach durch je 2 Säulen gestützt.

Das Tribühnengebäude östlich das Hauptgebäudes wurde 1920 / 1921 in einer Betonkonstruktion erneuert. Zu Rennstrecke ist es völlig offen. Das Dach wird durch fünf Stützen getragen. Die Tribünenwaage wird im unteren Teil durch eine offene Ballustrade aus Naturstein gebildet. Sie ist im oberen Teil geschlossen. Hier ist die Tribüne seitlich verglast. Abgerundete Pfeiler gliedern das Erdgeschoß der Tribüne auf der Eingangsseite. Diese Seite ist in acht Achsen gegliedert. Die äußeren Achsen sind durch abgestufte Lisensen betont. Die Fenster oberhalb der Zuschauerränge sind hier abgerundet und dreigeteilt. Ansonsten treten je Achse rechteckige Fenster in Dreiergruppen auf. DIe Außenachsen werden durch Attikaaufsätze betont," stellt die Denkmalbehörde Düssedorf die Rennbehn im Grafenberger Wald vor.

Es gibt einen handfesten Grund, warum ich diesen Text hier wiedergebe. Am Sonntag, dem 13. September 2009, ist der Tag des offenen Denkmals. Im Jahre 2009 steht er unter dem Motto "Historische Orte des Genusses". Da ich eh´ in der Gegend unterwegs bin, nehme ich mir die Zeit, dort an einer der kostenlosen Führungen teilzunehmen.

"Unseren Reit- und Rennverein gibt es seit 1844. Er ist der älteste Verein dieser Art Deutschlands, wenn nicht gar europaweit," berichtet der Geschäftsführer des Vereins gleich zu Beginn der Führung, die um 14.30 Uhr beginnt.

Kühl und leicht verregnet ist dieser Sonntagnachmittag. Trotzdem ist die Veranstaltung gut besucht.

Erste Station der Führung ist das Waagegebäude. Wir sehen nicht nur die Waagen, sondern auch die Umkleideräume, Sauna, Presseraum und Massageraum. "Die Reiter sehen zwar wie HÄnflinge aus, sind aber Hochleistungssportler. Da muß die Infrastruktur schon stimmen. Der ideale Jockey ist möglichst kleinund wiegt 48 Kilo," erfahre ich bei der Führung.

Vorbei an der Sektbar / VIP - Lounge, Pferdeboxen und den beiden Tribühnen geht es dann zur eigentlichen Rennbahn. Sie sieht doch so ganz anders aus als ihr Gegenstück in Dinslaken. Sehr viel Grün gibt es in Düsseldorf zu sehen. Die eigentliche Rennstrecke ist mit Rasen ausgelegt. Die Jagdstrecke - das ist der Bereich, den die Rennbahn umgibt - wird heute als Golfplatz genutzt. Hier gibt es unterschiedlich geschnittene Sträucher und unterschiedlich geschnitenes Gras. Einen Teich oder Bäume sehe ich nicht. Selbst an diesem unwirtlichen Nachmittag spielen einige Sportbegeisterte .

Es ist so gegen 15.30 Uhr, als ich Kaffeedurst verspüre. Zum Glück ist die Führung beendet, so daß ich mich auf den Weg nach Hause machen kann.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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