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Auto-Innenräume sollen sich bei autonomen Fahrzeugen durch verschiedene Sitz-Modi an die jeweilige Nutzungsart anpassen lassen. | Foto: © Adient/ TRD Blog Wirtschaft und Gesellschaft
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  • Auto-Innenräume sollen sich bei autonomen Fahrzeugen durch verschiedene Sitz-Modi an die jeweilige Nutzungsart anpassen lassen.
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Schöner Sitzen im Auto der Zukunft

(TRD/MID) Mit der Einführung selbstfahrender Autos gehen gravierende Veränderungen der Innenräume einher. Das bedeutet vor allem größere Gestaltungsfreiräume für die Designer – insbesondere bei der Anordnung der Sitze, denn der Fahrer muss ja nicht zwingend in Fahrtrichtung hinter einem Lenkrad Platz nehmen. Und auch alternative Nutzungsmodelle wie Carsharing spielen eine wichtige Rolle. Adient zeigt im September auf der IAA in Frankfurt am Main sein Konzept für die Auto-Zukunft: den AI18.“Die optimale Fahrzeug-Architektur für künftige urbane Lebensräume bietet kompakte Ausstattungslösungen, die sich vielen Nutzern mit verschiedenen Anforderungen in möglichst jeder Situation anpassen. Ein Anspruch, bei dem insbesondere dem Fahrzeug-Innenraum mit seinem Sitzsystem eine entscheidende Rolle zukommt“, erklärt Richard Chung, Vice President Innovation bei Adient. Kurz gesagt: Nach den „Fahrmodi“ für verschiedene Situationen hinsichtlich Untergrund und Wetter folgen nun die „Sitzmodi“ für verschiedene Fahrer und Nutzungsszenarien.

Bei Letzteren unterscheidet Adient fünf Spielarten: „Neben einem Lounge-Modus bietet das Sitzsystem des AI18 die sogenannten ‚Communication‘-, ‚Cargo‘-, ‚Baby Plus‘- und ‚Family‘-Modi. Sie stellen ihren Nutzern situationsbedingt die passenden Sitzkonstellationen und Platzverhältnisse sowie unterschiedliche Nutzungsoptionen und technische Unterstützungen bereit, um die Fortbewegung so effizient, komfortabel und sicher wie möglich zu machen“, sagt Richard Chung.

Beim Lounge-Modus zum Beispiel liegt der Fokus klar auf Komfort und Entspannung. Etwa durch Vordersitze mit Massagefunktion und einem sogenannten „anthropometrischen Drehpunkt“, wodurch sich die Sitze besonders weit nach hinten neigen lassen. Die übrigen Komponenten wie die Kopfstütze, integrierte Armlehnen und eine gesonderte Beinauflage sind synchronisiert, um sich mit dem Körper zu bewegen.

Weitere Details gibt Adient bisher nicht preis, aber die Idee ist simpel und einleuchtet. So steht beim Ladungs-Modus möglichst viel Platz für Gepäck zur Verfügung, beim Kommunikations-Modus sitzen sich die Insassen vermutlich gegenüber und beim Baby Plus Modus ist wohl ein Teil des Wagens für den Kinderwagen reserviert. Es wird dann sicher auch nicht lange dauern, bis modular aufgebaute Kinderwagen sich praktisch in ein Schienensystem einklicken lassen. Schöne neue Autowelt. Einzig der Familien-Modus könnte den traditionellen Innenräumen – wie wir sie heute kennen – ähneln.

Über diese Vorzüge hinaus will Adient mit seinen neuartigen Sitzen durch neue Bauteil-Geometrien und alternative Materialien auch Gewicht einsparen. „Schlankere Sitzsysteme mit geringerem Gewicht tragen nicht nur dazu bei, den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen zu senken oder die Reichweite von Elektrofahrzeugen zu erhöhen“, sagt Richard Chung.

Bremsen- und Kupplungshersteller muss umbauen für Übernahme

Es kommt Bewegung in die Übernahme des deutschen Bremsen- und Kupplungsherstellers FTE durch den französischen Automobilzulieferer Valeo. Die Europäische Kommission hatte unlängst noch auf die Bremse getreten.
Sie äußerte Zweifel daran, dass das Geschäft mit hydraulischen Aktoren den EU-Richtlinien entspricht. Denn Valeo ist bereits in diesem Bereich mit einer eigenen Sparte aktiv. Um nun den Richtlinien genüge zu tun, beabsichtigt Valeo den Verkauf seiner eigenen Sparte an den italienischen Zulieferer Raicam, einem Spezialisten für Kupplungs- und Bremssysteme. Dies sei die bestmögliche Option für Mitarbeiter sowie Kunden, sagt das Unternehmen. Sollte Valeo nach Umsetzung der angekündigten Veränderung die Zustimmung der Europäischen Kommission für die FTE-Übernahme erhalten, soll die Veräußerung der bis dahin eigenen Sparte an Raicom bereits im letzten Quartal des Jahres 2017 vonstatten gehen. Valeo hatte Mitte 2016 angekündigt, FTE übernehmen zu wollen.

BUND verklagt Kraftfahrtbundesamt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat beim Verwaltungsgericht Schleswig Klage gegen das Kraftfahrtbundesamt (KBA) erhoben. Die Naturschutzorganisation möchte damit ein Verkaufsverbot für Diesel-Neuwagen erreichen, deren Stickoxid-Ausstoß zu hoch ist.

Diesel-Neuwagen, die den Emissionsgrenzwert von 80 Milligramm Stickoxid pro Kilometer auf der Straße um ein Vielfaches überschreiten, dürfen nicht mehr verkauft werden, lautet die Forderung der Umweltschützer. Nach Auffassung des BUND muss das KBA bei Grenzwertüberschreitungen ein Verkaufsverbot für die beanstandeten Pkw verhängen. Dazu sei die Behörde nach Artikel 10 Absatz 5 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 verpflichtet. Ein vom BUND Anfang 2017 beim Verwaltungsgericht Schleswig gestellter Antrag auf einstweilige Verfügung war von diesem abgelehnt worden. Die Umweltorganisation sieht jedoch nach eigenen Angaben weiter dringenden Handlungsbedarf.

Bürgerreporter:in:

Heinz Stanelle aus Düsseldorf

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