Freifläche in Holthausen für Garagen gerodet

In der Presse war zu lesen, dass Anwohner der Boschstraße in Holthausen entsetzt waren, als sie feststellen mussten, dass die Freifläche zwischen den Häusern Nummern 99 und 100 weitestgehend gerodet wurde, damit dort 28 Mietgaragen Platz finden.

Die Stadtverwaltung verwies auf den hohen Parkdruck, der im Viertel vorliegt. Deshalb wurde dem Bauantrag stattgegeben, denn mit den zu vermietenden Garagen würde ein wichtiges Bedürfnis befriedigt. Die Anwohner widersprechen und meinen, der vorhandene Parkraum rund um die Boschstraße sei völlig ausreichend.

Deshalb stellte Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER in der Sitzung des Umweltausschusses der Verwaltung folgende Fragen:

1.) Aufgrund welcher Zahlen, Daten und Fakten hat die Stadtverwaltung Düsseldorf dem Bauantrag statt gegeben, obwohl bekannt war, dass die Anwohner im Jahr 2019 dem Bezirksbürgermeister 300 Unterschriften für den Erhalt der Grünfläche übergeben haben?

2.) Warum wurden in diesem speziellen Fall die Anwohner seitens der Stadtverwaltung Düsseldorf über den Fortgang des Verfahrens wohl nicht informiert?

3.) Welche Auflagen sind dem Garagenbauunternehmen im Zusammenhang mit der Baugenehmigung erteilt worden, wie z.B. Baumpflanzungen an anderer Stelle; Anwohner ins weitere Verfahren proaktiv einbinden; etc. ?

Für die Verwaltung antwortete die zuständige Beigeordnete, Frau Stulgies, dass der Antragsteller einen Rechtsanspruch auf das Errichten von Garagen hat und die zuständige Bezirksvertretung 9 am 25. Januar 2019 zustimmte. „Der Verwaltung ist nicht bewußt, Fragen aus der Nachbarschaft nicht beantwortet zu haben. Im Gegenteil dazu wurden zahlreiche Nachfragen sowohl aus der BV als auch der Anwohner beantwortet.

Die Baugenehmigung enthält, wie in anderen Verfahren ebenso üblich, eine Reihe von Nebenbestimmungen zum Schutz der bestehenden Bäume und Wurzeln.
Zudem sind die Bäume auf dem Grundstück nach Beendigung der Baumaßnahme durch ein mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt abgestimmtes Fachunternehmen im Rahmen der ZTV-Baumpflege fachgerecht behandeln zu lassen. Eine weitere Auflage im Bauantragsverfahren war, so viele Bäume wie möglich zu erhalten. Dies führte nochmlas zu einer Reduzierung der Zufahrtsbreite und dem Erhalt von zwei Bäumen.“

Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER: „Im Zeitalter von Klimanotstand, Verkehrswende, Klimaanpassungskonzept und engagierten Bürgern, hier 300 Unterschriften für den Erhalt der Grünfläche, muss man trotzdem fragen, ob das dem Grundstückseigentümer gesetzlich zustehende Recht, eine Grünfläche zu opfern, um 28 Mietgaragen Platz zu geben, auch moralisch richtig war und ist.

Auf jeden Fall ist dies wieder einmal ein schlechtes, trauriges Signal!“

Foto: pixabay

Bürgerreporter:in:

Alexander Führer aus Düsseldorf

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