Der CSD 2017 in Köln – auch ein politisches Statement!

Der CSD 2017 in Köln
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Während auf der einen Seite Menschen für Unisex Toiletten kämpfen, die Piraten Gummis verteilten und mir eine Dame einen Lutscher mit „Willste mal lecken?“ in die Hand drückt, fällt es schwer zu glauben, dass andernorts Menschen für Ihre sexuelle Ausrichtung gefoltert werden.

Wer bisher dachte, der CSD könnte „nur“ bunt und schrill, wurde heute vom Gegenteil überzeugt. Neben dem Feiern der Ehe für alle war das diesjährige Motto aktueller denn je. Unter dem Slogan „Nie wieder“ ging es darum, rechtsextremistischen Entfaltungen Einhalt zu gebieten. Und wie könnte man genau das besser als mit Liebe, Seifenblasen und Knutschen?

Hetero, schwul, lesbisch, gender…

… waren die Stichworte, ohne die heute in der Kölner Innenstadt nichts mehr ging. Schon lange ist klar: der CSD ist kein Open-Air-Dating, kein bloßer Austausch von Liebe (auf welcher Ebene auch immer), sondern ein Statement für eine offene Welt. Schnell kommt man miteinander ins Gespräch, quatscht über Gott und die Welt. „Eigentlich sind das ja ganz normale Menschen.“ sagt die Oma neben mir, als ein kleiner SM-Trupp mit Männern mit Schweinemaske und an die Kette genommen an uns vorbeitrottet. „Jo.“ grinse ich und frage mich, welche Stufe die Weltbildzerstörung in den Augen der Frau gerade angenommen hat.

„Bist du schwul? Sieht man dir gar nicht an!“

Wenn Transsexuelle im knappen Kostümchen an den Massen vorbeischlendern, ernten sie bewundernde Blicke. „Ich würde mir auf den Schuhen alle Knochen brechen!“ lacht die Frau neben mir. Besonders bemerkenswert ist es jedoch, dass heute auch Männer Hand in Hand durch Köln gehen, die ich ehrlichgesagt für 100% hetero gehalten hätte. Egal, welche Nationalität… es war wirklich alles in jeder Altersgruppe vertreten. Und genau DAS war so schön. Hier gaffte niemand auf den anderen. Stattdessen wurde gepfiffen, gesungen und „Free Hugs“ an Menschen verteilt, die einen „Plastikschniepi“ auf dem Kopf trugen.

Ich freue mich aufrichtig, in einer so offenen Gesellschaft leben zu dürfen. Allein, um genau diesen Umstand einmal mehr in den Fokus des Bewusstseins gerückt zu bekommen, war es sogar Wert, in die „verbotene Stadt“ zu fahren. Danke, ihr vielen, bunten Menschen. Ihr seid toll!

Liebst,
Conny

Bürgerreporter:in:

Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf

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