Im Zeichen von Bildung, Jugend und Familie: Neujahrsempfang des Kolping-Bildungswerks Donauwörth

Neujahrsempfang im Gallussaal
3Bilder

Im Zeichen von Bildung, Jugend und Familie:
Neujahrsempfang des Kolping-Bildungswerks Donauwörth
Festansprache der Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt

Kaum erlesener und fulminanter konnte sich der Neujahrsempfang des Kolping-Bildungswerks Donauwörth gestalten: Armin Eisenwinter, Vorsitzender der Kolpingfamilie, der den Abend moderierte, freute sich, neben Bürgermeister Klaus Stephan die Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt als Festrednerin begrüßen zu dürfen. Nicht minder prominent erwies sich die musikalische Illumination des festlichen Abends durch die Augsburger Domsingknaben, die wohlvertraute, romantische Lieder vortrugen und nicht lange brauchten, um ihr Publikum im Gallussaal des Klosters Heilig Kreuz zu begeistern.

Wie steht es um die Keimzelle der Gesellschaft, die Familie nämlich, im 21. Jahrhundert? Wie kann sie in einer Zeit der Schnelllebigkeit und des Wandels, aber auch einer Zeit verfallender Wert einer alten Welt bestehen? Und wie können Jugendliche ihren Weg in die Gesellschaft heute finden?

Gerda Hasselfeldt, Bundestagsvizepräsidentin und Festrednerin des Abends, befasste sich, nachdem Bürgermeister Klaus Stephan Donauwörth in seiner Ansprache ihr vorgestellt hatte, mit Familie, Bildung und Jugend - den Kernthemen des Adolph-Kolping-Bildungswerks in der Diözese Augsburg und insbesondere des Kolping-Bildungszentrums Donauwörth.

Können wir, kann die Politik nichts gegen einen drohenden Zerfall der Werte unternehmen? Die engagierte CSU-Politikerin ließ keinen Zweifel daran, dass alle zusammenwirken müssen, um eine lebenswerte Zukunftsperspektive in unserer Gesellschaft für junge Menschen, für die Familien und für das Zusammenleben aller zu s c h a f f e n.

Gesellschaft ist nicht das Produkt einer zwangsläufig in einer bestimmten Richtung verlaufenden Entwicklung, die durch äußere Faktoren allein determiniert wird; vielmehr müssen Ziele und Werte durch Politik und in den Familien bewusst entwickelt werden, Werte, die unser menschliches Zusammenleben ermöglichen, das sonst nur allzu häufig an materialistischer Oberflächlichkeit kleben bleibt.

Wie anders ließen sich die Gewaltexzesse Jugendlicher, die nicht zögerten, auf widerwärtigste Weise Aggressionen auszuagieren, erklären, wenn nicht auch die Gesellschaft auf unterschiedlichste Weise - wohl ebenso wie die Politik - versagt hätten?
Zu leicht begnügen wir uns, das zweifellos existente Abscheuliche dieser Gewalttaten zu unterstreichen, uns zu empören, emotional zu entrüsten - was sicherlich verständlich ist, aber zu k u r z greift.
Zu schnell finden wir Schuldige, zu leicht Lösungen - und vergessen, wie wenig damit auch nur das geringste erreicht wird: durch eindimensionale Deutungsweisen, die schnell zudecken, anstatt aufzuklären, vertuschen, was zu verarbeiten, verkennen, was zu verstehen wäre: zu verstehen, um fruchtbare Ansätze in a l l e n relevanten Gesellschaftsbereichen, der Politik, der Bildung, der Erziehung und nicht zuletzt in der Familie gemeinsam zu entwickeln.

Was ist uns wichtig? Welche Werte bestimmen unser Zusammenleben de facto? Gewinnen wir wirklich, wenn wir mehr auf einen exklusiven Urlaub schielen, als vielleicht unser soziales Leben auf neue Grundlagen zu stellen? Wenn uns alles wichtiger ist, als sinnerfüllte Aufgaben von Bedeutung anzugehen? Wenn Materielles diktiert - und Menschlichkeit nur mehr in einem prätentivem Schnörksel, gleichsam im Überbleibsel unserer Oberflächlichkeit dahinvegitiert?

Kolping steht als Idee für einen gelebten Humanismus, einer Menschlichkeit, die keine Phrasen braucht, sondern im Handeln, im sozialen und mitmenschlichen konkreten Handeln v o n Menschen f ü r Menschen existiert, für benachteiligte Jugendliche, Jugendliche, die nicht einfach aufgegeben werden, sondern unserer besonderen Zuwendung bedürfen, u m ihren P l a t z in einem verantwortungsvollen, sinnerfüllten Leben in der Gesellschaft zu finden.

In einem leidenschaftlichen, sehr ausführlichem Plädoyer f ü r die Kolping-Idee argumentierte die prominente Politikerin für das gemeinsame Anpacken und das nachhaltige Streben nach einer aus Verantwortung und einem Miteinander erwachsenden Humanismus, der über die Zukunft unserer Gesellschaft entscheiden kann.-

Nach ihrer Festansprache bot sich Gelegenheit zu manchem Gespräch und Small-Talk, und mit gemütlicher Geselligkeit rundete sich ein fulminanter Neujahrsempfang, der als gelungener Auftakt und gemeinschaftliche Einstimmung in das fortgesetzte Wirken des Donauwörther Kolping-Bildungszentrum im neuen Jahr gelten darf.-

Foto: Gerda Hasselfeldt, Bundestagsvizepräsidentin, argumentierte leidenschaftlich in ihrer Festansprache für eine Zukunft der Familie und der Jugend in unserer Gesellschaft.

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.