Trotz Bauschutt und provisorischer Wegebeschilderung wäre kaum ein anderer Ort geeigneter gewesen, diese Zusammenarbeit feierlich zu beschließen, als in den frisch gestrichenen Räumen der Augsburger Dependenz der Fraunhofer-Gesellschaft. Die traditionsreiche Forschungseinrichtung entwickelt als einer der ersten auf dem Gelände des zukünftigen Augsburger Innovationsparks zukunftsweisende Lösungen im Bereich des ‚funktionsintegrierten Leichtbaus’. In unmittelbarer Nähe zur Universität entsteht auf rund 70 Hektar ein einzigartiges Jahrhundertprojekt. Die Stadt Augsburg als Eigentümerin des Areals und der wirtschafts- und innovationsstarke Landkreis Donau-Ries beschlossen nun zusammen zu arbeiten, um gemeinsam das Projekt zum Nutzen der Menschen in der Region voranzubringen.
Zahlreiche hoch spezialisierte Firmen haben sich in den letzten Jahren in der Region Bayerisch-Schwaben angesiedelt. Augsburg als dessen Regierungssitz verfügt mit seiner Universität, der Hochschule, seinen zahlreichen Forschungs- und Bildungseinrichtungen über ein besonderes Potenzial, für die gesamte Region und ihre Landkreise zu wirken und Impulse anzustoßen. Nach Aussage von Augsburgs OB Dr. Gribl soll mit dem Augsburger Innovationspark die Weiterentwicklung und Bündelung regionaler Spitzenkompetenz möglich werden. Damit sollen in der gesamten Region und nicht nur in der Stadt Augsburg Wachstum und neue Arbeitskräfte entstehen. Kaum eine Region zeichne sich durch eine solche Dichte an innovativen Unternehmen aus wie die Region rund um Augsburg, so der Augsburger Oberbürgermeister weiter.
Es gehe darum, die vier zukunftsträchtigen Technologiebereiche wie sie im Innovationspark angesiedelt werden sollen - Faserverbundwerkstoffe, Mechatronik & Automation, IT und Umwelt - so intensiv wie möglich zu fördern. Der neue Innovationspark werde dank seines modernen Konzeptes, in dessen Zentrum zusätzlich ein Technologiezentrum entstehen werde, Synergien produzieren und das sichtbare Zeichen für den Aufbruch der Region hin zu einem innovativen und technisch hoch spezialisierten Wirtschaftsstandort sein.
Dank des wirtschaftlichen Erfolgs der Unternehmen des Landkreises Donau-Ries liege die Arbeitslosigkeit bei nur zwei Prozent, so Landrat Stefan Rößle. Firmen wie der Aufzugbauer Geda, der Gartenspezialist Dehner, der Lebensmittelproduzent Zott, der Spezialist für Fotozubehör Hama und nicht zuletzt der größte Arbeitgeber der Region, der Weltmarktführer auf dem Gebiet der Hubschrauberfertigung Eurocopter, seien die Väter dieses Erfolges, betonte Rößle.
Über 50.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze existierten mittlerweile im Landkreis, doch eines der drohenden Probleme sei damit noch nicht gelöst: der demografische Rückgang der Bevölkerung. „Es geht also darum, dass wir die Fachkräfte in der Region halten und neue gewinnen“, so der Landrat des nur eine halbe Autostunde von Augsburg entfernten Landkreises. Ein Ansatz, sich für die Zukunft fit zu machen, muss darin liegen, Kooperationen einzugehen. Dies geschehe mit dem Innovationspark in Augsburg.
„Die solide Ausbildung von kompetenten Facharbeitern, wie dies durch das Angebot von Industrie- und Handelskammern (IHK) und den Handwerkskammern (HWK), aber auch an anderer Stelle wie zum Beispiel im Technologiezentrum Nördlingen gewährleistet wird, bildet das Rückgrat für Spitzentechnologie und Forschung“, so Landrat Rößle.