Herzlich Willkommen!

Joy
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Endlich habe ich die Zeit gefunden, dass ich Ihnen ein bisschen mehr aus dem Katzenhaus erzählen kann. Charly und Pino haben das bisher wirklich gut gemacht, aber es wird Zeit für einen Insiderjob.
Mein Name ist Joy.
Aber lassen Sie mich etwas zurückblicken auf meine beiden Mitstreiter.
Ich habe Pino gefragt, was er so zum Thema "Katze" an und für sich denkt. Kurz gesagt, er hat mir sehr viel und sehr schnell und sehr aufgeregt erzählt, was mich zu dem Schluss gebracht hat, dass Pino nicht der richtige Erzähler zum Thema Tatzen von Katzen ist, sondern eine sehr Instinkt geprägte und wohl auch natürliche Einstellung zu uns hat. Das kann man ihm auch nicht vorhalten, er ist ja immerhin auch nur ein Hund.
Charly dagegen hat versucht sich zu erkundigen und dabei die Sichtweise von Ihnen und von einer unserer Bewohnerinnen mit einbezogen. 
Dabei heraus kam ein kleines Expose zu diesem Thema und auch wenn das heute mein erster Eintrag ins Tagebuch ist - und bestimmt auch nicht mein letzter - möchte ich Ihnen Charly's schlaue Feststellungen nicht vorenthalten.

Der Unterschied zwischen Hund und Katze

Neulich, als uns mal wieder viele nette Menschen im Tierheim besucht haben, hörte ich mir die Gespräche der Menschen genauer an.Ich hatte Zeit und die Sonne schien so schön.
Da war die Rede von Herrchen/Frauchen und von Personal und Dosenöffner.
Komisch dachte ich mir, welch Unterschiede es doch gibt. Und immer der Unterschied zwischen dem Hund und der Katze.
Ich habe mich dann bei Maly erkundigt, ob sie etwas näheres weiß - sie ist immerhin schon ein Dame etwas gehobeneren Alters und sehr schlau.
Sie hat mich angelächelt und gemeint, dass das ganz einfach zu erklären sei:
Hunde haben Herrchen und Frauchen und müssen Befehle ausführen - Sitz, Platz oder komm her. Hunde haben Berufe und müssen auch richtig arbeiten z.B. bei der Polizei, beim Jäger, beim Zoll usw.
Es gibt für Hunde Hundeschulen wo sie alles lernen sollen, was sie für das Zusammenleben mit dem Menschen brauchen.
Sie machte eine Pause und ich muss gestehen, ich war etwas verwundert. Am Stück aufgezählt klingt das für einen Hund ziemlich viel Arbeit und wenig Freizeit.
Sie fragte mich weiter, ob ich je gehört hätte, dass es bei Katzen ähnliches geben würde? Eine Katzenschule oder, dass Katzen gehorchen müssen oder gar arbeiten... Sie hat gleich klargestellt, wahrscheinlich weil ich schon fragen wollte, dass Mäusefangen keine Arbeit, sondern ein Hobby sei.
Ihr ganz logische und nachvollziehbare Schlussfolgerung, da ich ihre Frage verneinen musste: Katzen haben Personal, welches ihnen immer folgt, füttert wenn sie miauen, streichelt wenn sie um die Beine schleichen oder sich freut wenn man schnurrt.
O.K.! Jetzt habe auch ich es kapiert!
Maly dagegen wollte von mir wissen, ob ich mich jetzt schlecht und dumm fühle.
Das konnte ich ganz klar mit "Nein" beantworten.
Uns Hunden macht es Spaß, den Herrchen und Frauchen zu gehorchen. Zum einen ist es doch langweilig, den ganzen Tag nur rumzuliegen und sich zu putzen und zum anderen freuen sich Herrchen und Frauchen dann so und hin und wieder gibt es dann auch ein extra Leckerli für uns.
Überzeugen konnte ich sie mit dem Argument nicht, aber so unterschiedlich wie sind, so sind es auch vielleicht die Menschen, die uns mögen.
Ich denke deshalb gibt es auch sogenannte „Hundemenschen“ und „Katzenmenschen“ und das ist gut so, schließlich wollen wir doch alle nur ein eigenes zu Hause mit dem einen Menschen der uns liebt und dem wir vertrauen dürfen egal ob Hund oder Katze.

Euer Charly

Er ist schon ein schlauer Kerl unser Charly!
Aber kommen wir doch dann noch zu dem, was in letzter Zeit alles passiert ist.
Es gab 2 tolle Auszüge aus dem Hundehaus.
Da wäre zum einen die liebe Lili. Sie war nur ganz kurz bei uns, so kurz, dass sie nicht einmal im Tagebuch vorgestellt werden konnte, obwohl sie eine echter Zuckermaus ist. Aber sie hat gleich vom ersten Tag an die richtigen Menschen begeistert und da war es wirklich nur eine Frage von Tagen, bis sie auch dort ihr neues Leben beginnen konnte. Das nennt man dann wohl den perfekten Start.
Und auch Monte hat nun endlich die Chance auf ein schönes Hundeleben. Er war ja bei uns abgegeben worden und hatte einen Bruch im Bein. Der ist ausgeheilt und seine Familie muss nun nicht länger auf ihn warten. 
Ich wünsche Euch Beiden ganz viel Spaß und Glück in Euren neuen Leben!
Tja und was soll ich sagen ... Charlys neue Freundin Maly ist ebenfalls ausgezogen.
Ich glaube, dass dieser immer wieder erwähnte Zauber des Tagebuchs langsam wieder anfängt zu wirken. Wer weiß, was in den nächsten Tagen noch so alles unerwartetes passiert.
Ich denke, dass Tim sich sicherlich freuen würde, wenn er zum Beispiel so ein wenig Tagebuch-Zauber erleben würde. Aber auch Paul und Pia, die ja mittlerweile, ebenso wie Matheo ins Mietzhaus umgezogen sind, wären etwas Feenstaub mit Wunschgarantie nicht abgeneigt. Unser Mietzhaus ist übrigens echt ein toller Platz zum Wohnen. Da gibt es viel Platz, man kann sich viel leichter eine ruhige Ecke suchen und vor sich hinträumen. Für mich wäre das dennoch nichts. Ich bin froh, wenn ich keinen allzu direkten Kontakt mit Artgenossen haben muss. Ich habe ja mal auf einer Pflegestelle gelebt und da war es echt toll. Ich hatte viel Platz, konnte klettern und rein und raus laufen, wie ich will. Auch der Auslauf war perfekt gesichert, ich hätte ein sorgenfreies Leben führen können. Wäre da nicht dieser Kater gewesen, der einfach nicht ausziehen wollte. So haben unsere Menschen festgestellt, dass ich es so meine wenn ich sage, dass ich keine Artgenossen direkt um mich herum haben will. Pia, Paul und Matheo sind da anders, die stören nicht einmal die kleinen Racker, die im Mietzhaus jetzt um sie rum rennen. Es ist nämlich einiges los im Mietzhaus. Auch das Katzenzimmer ist voll, genauso wie der Bereich, der bei uns "Station" genannt wird. Dort sitzen im Normalfall Katzen, die nicht wirklich krank sind, aber noch nicht so weit sind, ins Katzenzimmer oder Mietzhaus einzuziehen. Sie müssen sich noch schonen und dürfen deswegen nicht ganz frei springen.
Im Moment sitzt dort unsere schwarz-weiße Bande mit den geschwollenen Augen. Fragen Sie mich nicht, wie die alle heißen - ich arbeite daran und das nächste Mal werden sie schön brav mit Namen vorgestellt. 
Aber ich war gerade bei den Auszügen aus dem Katzenhaus.
Also ist ausgezogen, wie schon erwähnt, dann auch die kleinen zuckersüßen Layla, Lennox, Apollo und Aaron und Gerome. Das klingt nach viel, aber glauben Sie mir, ich habe schon wieder einen neuen Nachbarn, der heißt, 2 Türen weiter ist eine Alice eingezogen, von der ich  noch nicht sehr viel weiß und in der Quarantäne sind alle Boxen belegt - oh nein, ich muss mich leider korrigieren, denn wir mussten 2 kranke Fundkatzen leider gehen lassen, nachdem unsere Tierärztin meinte, dass deren bisheriges Leben zu viel für den Körper war. Das gehört leider auch dazu, wenn man das Tagebuch schreibt. Es sind nicht nur die schönen und leichten Seiten des Lebens, die uns prägen.
Früher wusste ich vieles nicht, was nicht verwunderlich ist, denn ich habe es nicht gesehen. Meine Augen waren kaputt und auch ich war eine von den Katzen, die jeden weiteren Tag damit verbracht haben, ums Überleben zu kämpfen. Erst als ich hier eingezogen bin, habe ich die Pflege bekommen, die ich gebraucht habe. Ich wurde an meinen Augen operiert und es wurde jeder Tag ein weiterer guter Tag, weil ich nicht kämpfen musste. Jetzt sehe ich die Sonnenstrahlen, die ich früher nur spüren konnte und genieße es zu leben. Ich spiele, ich kuschle, aber ich ziehe mich auch zurück in mein Wohnzimmer und schaue nur zum Fenster raus.
Da habe ich erst vor Kurzem etwas unfassbar Großes gesehen, das mich angestarrt hat.
Charly hat mir danach, als ich mich von dem Schreck erholt hatte und meine "komm nicht näher, ich kann auch Dich fressen" - Starre wieder vorbei war, erklärt, dass das ein ehemaliger Bewohner des Hundehauses war mit Namen Aristo. Er hat mir nahegelegt, mich in dem Fall besser zurückzuhalten, falls wir uns nochmals begegnen sollten. 

Ja, ich habe hier wirklich viel Spaß und will nicht über das Vergangene nachdenken. Der Blick nach vorne ist der entscheidende!

So und jetzt werde ich mich mal mit meinen Artgenossen in der Quarantäne unterhalten und in Erfahrung bringen, wer und wieso bei uns eingezogen ist.

Lassen Sie sich die gute Laune nicht verderben und vergessen Sie uns nicht.
Ihre
Joy

Tierheim Höchstädt

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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