Es war ein großes Fest!

Charly
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aber mit dieser Überschrift bin ich ja schon viel zu spät dran! Nichts desto trotz will ich, auch wenn es nun schon wieder einige Wochen her ist, Dankeschön an alle sagen, die uns bei unserem Tag der offenen Tür besucht haben.
Es war uns allen eine Freude jeden Einzelnen willkommen zu heißen!
Unsere Menschen und all die Ehrenamtlichen haben sich viel Mühe gegeben, die Sonne hat auch mitgespielt und ich muss schon sagen, so macht es wirklich Spaß hier ein Fest zu veranstalten.
Unsere Menschen haben jetzt noch ein wenig Verschnaufpause, bis wieder ein Event - wie man so schön sagt - ansteht. Dieses mal dann zwar nicht auf unserem Gelände, aber dafür über 3 Tage....Wie jedes Jahr werden wir auch dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Höchstädt mit einem Stand vertreten sein. Leider darf da ja keiner von uns Bewohnern mit, aber unsere Menschen vertreten uns wie immer gut. Ich weiß bisher nur, dass es am 06.12.2019 los geht und am 08.12.2019 dann wieder unsere Menschen nur uns gehören. Aber ausnahmsweise und für einen guten Zweck leihen wir sie auch mal aus!
Dann werden wir vielleicht noch unsere eigene kleine vorweihnachtliche Feier haben, zu der wir Sie dann mit Tee und Plätzchen herzlich einladen werden. Aber das liegt jetzt doch irgendwie noch in weiter Ferne und ich sollte mich mit dem aktuellen Geschehen beschäftigen.

Ich habe eine sehr gute Nachricht, denn es gab endlich wieder einen Auszug aus dem Hundehaus!
Unsere hübsche Hundedame Charlie ist ausgezogen und fühlt sich richtig wohl bei ihrer neuen Familie. Das ist sehr schön, denn Charlie hat ja schon einmal einen Versuch gewagt, sich in ein Leben mit Menschen zu stürzen, konnte sich irgendwie nicht richtig darauf einlassen, aber jetzt scheint es perfekt für sie zu sein.
Dann wünsche ich Dir liebe Namensgenossen alles Gute und hoffe, dass es dieses Mal für immer sein wird.
Dadurch habe ich eine neue Nachbarin bekommen: ! Ja, du meine Güte ist die aktiv und dauerbeschäftigt! So viel Energie, soviel ungestüme Freude, soviel Mitteilsamkeit, soviel von ganz viel ... ich muss schon sagen, Phebe überfordert mich noch ein wenig. Ich bin froh, dass auf ihrer anderen Seite der gute Pino sitzt, der zumindest ab und dann mit ihr auf und ab rennt. Aber selbst er hat schon feststellen müssen, dass wir zwei alte Knacker mit dem jungen Hüpfer nicht wirklich mithalten können. Ich glaube Phebe fehlt Beschäftigung und Bewegung. Sie findet Menschen an sich sehr toll, nur hin und wieder scheint sie die Körpersprache der Menschen, vor allem Männer, nicht zu verstehen. Das kann ich wiederum nachvollziehen. Mich machen Männer zu Beginn auch misstrauisch und wir als Hunde haben da leider eine recht begrenzt erscheinende Mimik um klar zu machen, dass man uns zu Nahe kommt oder einfach noch nicht zum Kreis der Vertrauten gehört.
Aber ich habe bei gesehen wie unendlich sie sich freut, wenn ihre Lieblings-Gassigänger kommen. Sie kriegt sich kaum mehr ein und das ist sehr schön zu sehen. Es kann sein, dass sie ein klein wenig verrückt ist, aber vielleicht müssen sich manchmal die Menschen etwas voneinander abschauen, damit sie uns leichter verstehen können.
Nehmen Sie zum Beispiel meinen Kumpel Pino. Er ist ein sehr schlauer Hund und will nicht so belehrt werden. Natürlich weiß er, dass er tun soll, was der Mensch verlangt, aber in seinem Alter, mit seinem Erfahrungsschatz und mit seinem Wissen, zweifelt er einfach immer mal wieder an, dass der Mensch richtig entscheidet. Der Sinn und Zweck der Übung erschließt sich ihm einfach nicht. Und auch hier sind wir bei der für Sie minimal erscheinenden Mimik und Gestik. Es erfordert viel Ruhe und Gelassenheit einen Hund wie Pino zu lesen und damit zu verstehen. Ich weiß, er hat es einmal selbst geschrieben, dass er gerne immer den gleichen Ablauf bevorzugt, weil ihn alles Neue oder Unerwartete aus dem Konzept bringt und damit kann er nicht so gut umgehen. Mit Pino Gassi zu gehen, erfordert Fitness und Ausdauer und auch die Bereitschaft hin und wieder einen Umweg zu gehen, um Momente zu vermeiden, die ihn aus dem Konzept bringen können. 
Ja, doch ich meine es genau so, wie ich es geschrieben habe. 
Wir sind unendlich dankbar, dass es so viele Menschen gibt, die mit uns laufen und sich mit uns beschäftigen, aber es ist nicht Sinn und Zweck einer Gassirunde, dass wir erzogen werden oder gar eine Art Hundeschule verkraften sollen. Keine Angst, wir leben hier nicht antiautoritär! Unsere Menschen erziehen uns. Das heißt aber auch, dass nicht jeder uns maßregeln soll, sondern die Menschen, die uns kennen, uns immer sehen und wissen, wie wir ticken. Hund ist nicht gleich Hund! Sie können mit Pino nicht umgehen wie mit Belina oder gar Bommel oder Monte oder Keks. Ich will Sie damit nicht abhalten zu kommen und mit uns Gassi zu gehen, aber lassen Sie sich von unseren Menschen helfen und erklären, worauf Sie achten müssen. Wenn wir bei Ihnen wohnen und leben und zu Ihrer Familie gehören, dann werden wir nach einer gewissen Zeit auch mehr als liebend gern das tun, was Sie uns sagen - egal, ob wir es nachvollziehen können oder nicht, denn dann sind Sie ja unser Mensch und dann vertrauen wir Ihnen auch komplett. Doch bis dahin laufen Sie mit uns und ermöglichen Sie uns Bewegung und Information, aber versuchen Sie nicht uns zu verändern oder in Ihren Augen besser zu machen. Seien Sie für uns da, aber akzeptieren Sie uns, so wie wir sind.
Eigentlich hatte ich gar nicht im Kopf dies so zu schreiben, aber irgendwie hat es sich nun ergeben.
Eigentlich wollte ich ja nur sagen. dass Phebe ein echtes Powerpaket mit viel Potenzial ist. Und da haben wir noch so einen. Bommel ist ein total süßer Kerl. Das soll was heißen wenn ich das schon sage!
Er ist niedlich, hübsch, jung, dynamisch und wirkt manchmal bedingt durch die verkrümmte Pfote etwas tollpatschig. Das scheint bei Ihnen richtig gut anzukommen. Aber und das ist ein "ich hab ihn lieb" - aber, er ist auch ein kleiner Rabauke und Rotzlöffel! Nur weil er süß ist und keine 4 gesunden Beine hat, heißt das nicht, dass er sich alles erlauben darf. Bommel kann uns anderen Hunden gegenüber ziemlich motzig sein und ich weiß nicht, ob ihm klar ist, dass er nicht in der Position ist, hier irgendwelche Chef-Ansprüche zu stellen. Er ist mutig - keine Frage! Aber er hat noch nicht festgestellt, dass eine süße Schnauze in der Hundewelt nicht den gleichen Effekt hat, wie bei Menschen. Ich bin mir sicher, dass es einem schlecht aufgelegten Artgenossen vollkommen egal ist, ob er süß ist und humpelt, wenn der sich dumm angemacht fühlt. Aber unsere Menschen haben schon angefangen Bommel ein wenig Manieren beizubringen - mag aber auch daran liegen, dass er auch gerne an Pullis und Fingern und Haaren zieht und irgendwann ist auch das nicht mehr witzig und süß. Er ist halt ein junger Kerl, der viel Energie hat und nicht weiß, wo er damit hin soll. Aber er hat hier in Belina eine Freundin gefunden, die gut mit ihm mithalten kann und ihm auch mal erklärt, dass er zu weit geht. Da sehe ich eine perfekte große Schwester für unseren Bommel.

Was ist denn sonst noch bei uns passiert?

Ich habe eine Gastschreiberin aus dem Katzenhaus gewinnen können. Den nächsten Eintrag wird die liebe Joy übernehmen. Sie hat mich gebeten, dass sie noch ein wenig ihre Umgebung unter dem Gesichtspunkt beobachten darf und die Zeit schenke ich ihr doch gerne. Ich bin mir sicher, da werden wir ein paar ganz besondere Einblicke bekommen, denn Joy ist eine wirklich bemerkenswerte Katzendame. Ihre Nachbarin hatte sich zwar auch zu Wort gemeldet, ebenso wie , aber ich habe mich dann doch für Joy entschieden, da sie eine aufregende Geschichte zu erzählen hat über ihren Weg zu uns und wie sich dann alles so entwickelt hat. Ich bin mir sicher, dass sie das Tagebuch bereichern wird.

Es gibt auch weitere gute Nachrichten aus dem Katzenhaus: unsere Ruby ist ausgezogen. Das freut mich sehr, denn Sie hat zuerst Ihre Kinder erzogen und vermittelt, da war es an der Zeit, dass es bei ihr selbst auch klappt. Ich wünsche Dir ein gutes Leben, liebe Ruby.

Leider gibt es auch eine oder viele schlechte Nachrichten aus dem Katzenhaus: wir haben unwahrscheinlich viele Neuzugänge, die auch leider fast alle in einem sehr schlechten Zustand sind. Normalerweise will ich im Tagebuch keine Bilder haben, die uns Bewohner in einem schlechten Zustand zeigen. Wir sollen uns hier ja von unserer besten Seite zeigen, damit Sie sich verlieben und uns ein Zuhause geben wollen.
Aber diese Katzenkinder sind wirklich arm dran und das muss ich zeigen!
Wenn die Augen nicht verquollen oder derart entzündet sind, dass sie aus der Höhle quellen, dann sind die Kleinen verschnupft oder haben einen Hautpilz oder sind unterernährt und haben viel zu wenig Flüssigkeit über einen viel zu langen Zeitraum bekommen.
Ich kann es nicht anders beschreiben, aber das ist ein echtes Drama.
Unsere Menschen kämpfen für jedes einzelne Leben, das uns anvertraut wird und das hört mit Ende der Arbeitszeit nicht auf. Unsere Quarantäne ist voll, teilweise sind die Boxen doppelt besetzt, unser Katzenzimmer ist voll mit den nicht so schlimmen "Fällen" und selbst unser sogenannter "Pilzraum" ist schon wieder besetzt.
Was unser "Pilzraum" ist? Hier sind die Katzen untergebracht, die aufgrund einer Pilzerkrankung ansteckend sind und eben nicht frei rumspringen dürfen. Unser Katzenzimmer ist der Raum, in dem normalerweise die jungen Katzen untergebracht sind, die gesund sind und sich auch frei bewegen dürfen. Aber selbst hier sind im Moment die Boxen, die normalerweise nur zum getrennten Füttern oder Schlafen gedacht sind, besetzt. 
Einzig allein unsere Außenkatzen im ehemaligen kleinen Hundehaus, müssen noch keinen Raum abtreten. Wäre aber auch schwer, da sie ja nicht ohne Grund alleine sitzen, denn Artgenossen sind nicht gerade ihre besten Freunde. Dazu kann Ihnen dann Joy beim ihrem Eintrag viel erzählen, denn sie sitzt ja auch in diesem Außenbereich.
Und dann wäre da noch unser Mietzhaus. Dort sitzen die komplett gesunden Katzen, die geimpft sind, keine Probleme mit Artgenossen haben und vermittelt werden können. 
All das Wissen habe ich mir in einer Kurzzusammenfassung von Joy geben lassen - ich selbst kenne mich mit Katzen nicht wirklich aus.
Ich weiß nur, dass die Katzen hier bei uns ganz klar in der Überzahl sind.

Und Joy hat mir auch erklärt, dass bei uns alle Katzen, egal welches Alter oder welcher Gesundheitszustand, einen Namen haben. Wenn Sie also hier im Tagebuch Bilder sehen, die nur die Bezeichnung "Katzenkind" haben, dann liegt es daran, dass ich nicht genau weiß, wer wer ist, wofür ich mich ganz ehrlich und ernsthaft entschuldigen möchte. Das soll nicht abwertend sein für die Kleinen und ich verspreche, dass ich das zusammen mit Joy ändern werde.
Die ist so schlau, diese Katze, ich könnte fast sagen, dass sie mich beeindruckt. 
Sie weiß auch genau, wie die Katzenkinder auf der Pflegestelle heißen. Da ich aber so viele Namen nicht unter ein Bild bringe, habe ich sie F-Babys genannt - wobei das nicht ganz richtig ist. Da wären Finley (rot), Felina (rot-weiß), Flora (getigert mit weißen Pfoten), Tom (weiß-getigert) und Jerry (getigert) . Tom und Jerry sind Brüder und Finley, Felina und Flora sind ebenfalls Geschwister. Also sind es nicht wirklich die F-Babys, sondern vielmehr die Fünferbande! Die 5 leben auf einer unserer Pflegestellen und halten alle gut auf Trab. 
Aber auch hier kann dann Joy bei ihrem ersten Eintrag sicherlich mehr dazu erzählen. 

Na, das war jetzt aber mal wieder ein etwas längerer Bericht, aber manchmal merke ich, wie meine Pfoten fast von selbst tippen.

So und damit entlasse ich Sie in den Rest der Woche und freue mich auf ganz viele tolle Gassigänger am Wochenende.
Vergessen Sie uns nicht.
Ihr
Charly

Tierheim Höchstädt

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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