Also so geht das nicht!

Sammy
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Ich kann und weiß einfach immer noch nicht, wie ich meine Bestürzung ausdrücken soll. Sie liebe Leser wissen alle, wie wichtig in meinem Leben mein Kong geworden ist. Er hat mir so ein bißchen die Augen geöffnet, was es bedeuten kann, mit Menschen und nicht nur bei Menschen zu leben. Ein kleiner Einblick in eine wundervolle Zukunft, die auch irgendwann kommen wird - da bin ich mir jetzt sicher. Und ich habe mein Wissen geteilt. Ich habe meine Erfahrungen weiter gegeben und sie wurden von vielen Mitbewohnern angenommen. Und was muß ich jetzt sehen! Mit Füßen getreten und gebissen oder vielmehr zerbissen und fast aufgefressen liegt einer der Kongs da, mit denen auch ich schon gespielt habe. Ich kann Ihnen meinen Schock nicht beschreiben. Ich weiß, es gibt die wissenschaftliche These, daß Tiere nicht weinen können. Auch so eine Aussage, die ich garnicht vertiefen möchte, denn ich habe schon Tiere weinen sehen und ich kann Ihnen sagen, in solchen Situationen wollen Sie sich nie in Ihrem Leben finden wollen. Und ich will auch die Qual, die ich dort gesehen habe, nicht mit meinem Erlebnis vergleichen. Ich bin ja kein dummer kleiner Hund, ich kann schon Relationen setzen, aber ich spürte beim Anblick des entstellten Kong eine kleine Träne in meinem linken Augen. Diese große, blonde, tapsige, stürmische .... Hündin! Maya!!!! Ich habe persönlich nichts gegen Maya. Sie ist ein tolles Mädchen und lernt ja auch gerade die Welt der Menschen kennen und sie ist eine liebes Ding. Aber, sie ist so groß und ich glaube, sie weiß garnicht, wieviel Kraft sie hat und was sie damit anstellen kann und ich glaube, sie kann garnicht verstehen, warum sie den Kong nicht so lieb haben durfte, daß sie ihn fressen wollte. Sie war mit einer so großen Inbrunst damit beschäftigt, ihren Kong gern zu haben, daß sie wahrscheinlich nicht gemerkt hat, daß das irgendwie ungut ist. Nun ja, ein Kong weniger und ich glaube, daß unsere Menschen Maya erstmal keinen mehr geben werden. Ich muß glaube ich mal ab und dann mit meiner Nachbarin reden. Ich denke, ich kann ihr da doch noch das ein oder andere aus einem Hundeleben erklären. Sie ist ja doch noch eine sehr junge Maya und hat in ihrem bisherigen Leben nicht viel kennengelernt. Wie gesagt, ich vermute fast, sie glaubt, sie sei ein Schoßhund, den mensch einfach nur liebhaben muß. Das mit dem liebhaben stimmt ja auch ohne Frage und ich kann nicht verstehen, daß sich kein Besucher für die liebe Hündin interessiert, aber das mit dem Schoßhund ist diskussionswürdig.
Ich kann ja auch nicht verstehen, warum Vince immer noch bei uns ist. Ich hatte ja vermutet, daß es da jemanden in seinem Leben gibt...aber das scheint sich zerschlagen zu haben. Vielleicht ist dem Menschen doch klar geworden, daß wir alle keine Stofftiere sind. Wer weiß, keine Ahnung!
Oder schauen Sie sich Pauline an. Wer kann denn guten Gewissens diesem Blick - ich weiß, Dackelblick - widerstehen. Sie ist lebendig und energiegeladen, dabei ist sie aber lieb und immer freundlich. Sie kann mit jedem und jeder und ich weiß, daß sie sogar Katzen mag.
Und was ist mit Nando und mir oder unser aller Freund Pedro oder Nico ... ach wenn ich wieder anfange zu fragen, warum wir alle hier sind, dann werde ich wieder zu nachdenklich.
Ich erzähle Ihnen lieber, daß unsere Krabbelgruppe jetzt keine Gruppe mehr ist, sondern nur noch aus Elfie besteht. Die Kleine macht sich ganz gut so alleine, aber ich hoffe sehr, daß sie bald ein neues Zuhause findet, wie all ihre Geschwisterchen vor ihr.
Und auch unser Hase Helge ist ausgezogen. Schade, ich konnte ihn garnicht näher kennenlernen.
Und auch im Katzenhaus gab es zwei Auszüge. Genaues kann ich dazu garnicht so sagen, denn es handelt sich um zwei Wildkatzen, die verletzte gefangen wurden und jetzt auf einem Bauernhof versorgt werden und so in Ruhe ihr Wunschleben führen können. Wir bekommen hier öfter sehr wilde Katzen oder Kater, die dann behandelt werden und kastriert werden. Das macht einfach Sinn! Die Tiere zu kastrieren bedeutet ja nicht, daß sie keine Mäuse mehr fangen können. Wildkatzen haben auch ein Recht auf die Form der Zuneigung, die sie suchen. Die direkte Nähe zu Menschen ist halt manchmal einfach nicht erwünscht, aber der Mensch kann sich trotzdem kümmern, das wird akzeptiert. Dafür wird der Hof von Mäusen frei gehalten. Das ist doch ein gutes Geschäft.
Ich weiß, es ist ein heikles Thema unter den Menschen, wenn es um Kastration geht. Dezent sollte ich mal fragen, ob allen klar ist, daß wir davon reden, daß die Tiere kastriert werden....Ich glaube, mensch muß erst einmal verstehen, daß wir Haustiere ausreichend sind in der Anzahl. Schauen Sie die Tierheim an. Die sind voll von Tieren, die nicht mehr erwünscht sind. Warum also sollte mensch die Kontrolle über die weitere Vermehrung aus der Hand geben, wenn es doch so leicht zu lösen ist. Gerade auch wieder das Thema Katzen ist hier ein Brennpunkt.
Ich persönlich bin kastriert und habe keine Probleme damit. Wollte ich Nachwuchs zeugen? Keine Ahnung, es trifft mich nicht weiter, denn mein Instinkt in dem Bereich ist dank Domestizierung eigentlich nicht mehr so ausgeprägt. Wollte ich meinem zukünftigen Menschen ermöglichen, meine unglaublich einzigartige Mischung zu züchten? Ich bitte Sie! Sammy ist und bleibt einzigartig! Insofern, warum mir den Streß zumuten, daß ich bei jeder Hündin zu sabbern anfange auch wenn ich es garnicht will, nur weil mein Urinstinkt mir das sagt.
Ehe Sie also Ihre Tiere alleine vor die Türe schicken, denken Sie darüber nach.

So und damit entlasse ich Sie in eine neue Woche, in der viel passieren kann.
Ihr
Sammy

P.S. Und wie immer der Hinweis auf unsere Internetseite mit der Rubrik "von Privat" und auch unsere Pflegestellen-Bewohner mit grün markiert.

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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