Leichenverbrennung in Nepal

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Kathmandu - quirrlige Stadt mit vielen Eigenheiten. Doch auch hier findet man Ruhe.
Am Platz des Abschieds brennen auf mehreren steinernen Plattformen die Scheiterhaufen. Abgedeckt unter Grasmatten werden die Verstorbenen von den Söhnen auf ein weiches Strohlager gebettet, darunter geschichtet große Holzklötze. Wer es sich leisten kann, wählt wohlriechende Hölzer, wer nicht, muss mit den Resten der vorherigen Brandbestattungen Vorlieb nehmen. Leuchtendgelbe Blumen in der Farbe des Feuers werden gereiht zu Kränzen und Ketten auf den Haufen gelegt.
Ich dachte immer, das muss ja ekelhaft stinken, wenn da Fleisch und Knochen bis zur Asche herab gebrannt werden. Tut es gar nicht! Der Rauch ist sauber hellgrau bis weis. Unser Körper besteht ja zum größten Teil aus Wasser, das hier in Dampf übergeht, der schnell nach oben ab zieht. Das Holz gibt einen angenehmen Duft ab. Es ist ein Platz des Friedens, geplant für den endgültigen Abschied, ohne dass vom Körper etwas überbleibt, das die Angehörigen an den Verstorbenen weiterhin schmerzhaft erinnern würde.
Wenn das Feuer 2 Stunden heiss und sengend gebrannt hat, wird der Scheiterhaufen von geübten Arbeitern mit eisernen Stangen in den angrenzenden Fluss abgeräumt. Zischend werden die Reste der Holzstämme durch das Wasser gelöscht, schwimmen weiter und werden weiter unten von Helfern der unteren Kaste aus dem Fluss geborgen, um dann nach dem Trocknen wieder den ärmeren Verstorbenen dienen zu können. Die Asche hat den Fluss grau gefärbt. Sein Wasser wird weiter unten in Indien in den heiligen Fluss Brahmaputra und dann zur Mutter aller Flüsse, dem Ganges, weiter zu fließen und letztendlich dann den Weg ins Meer zu finden..

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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