Aussergewöhnliche Schmuckstücke ferner Völker und figürlich gestalteter Silberschmuck in der Alten Dorfschmiede Diedorf Lindenstrasse 1

Federschmuck aus dem oberen Amazonas-gebiet (Rio Madeira) mit Silberschmuckfiguren von Michael Stöhr umspielt
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Das Haus der Kulturen Diedorf ist seit einigen Jahren für seine ungewöhnlichen und damit für jede/n neugierige/n Mitbürger/in unbedingt besuchenswerten Ausstellungen bekannt.
Ab 1. März wird in der alten Dorfschmiede in der Lindenstrasse1 im Künstlerhof beim Maskenmuseum und Haus der Kulturen unmittelbar an der B300 eine Schmuckausstellung zu sehen sein.
Keine der gewöhnlichen Ausstellungen mit Standardgold und Platin und irgendwie bepflastert mit glitzernd geschliffenen Edelsteinen fürwahr!
Ungewöhnliche und wertvolle Objekte aber auf alle Fälle im Auge der aus fremden Kulturen stammenden Auftraggeber und Künstler , den "Rezipienten" aus dem Kreis der Naturvölker.
In unser aller Sinne schön ist freilich nicht jeder Schmuck vom anderen Ende der Welt.
So empfindet wohl jeder von uns einen gewissen Grusel, würde man ihm eine Kette aus Hundezähnen aus dem Hochland Papua-Neuguineas oder aus Honigdachskrallen aus Borneo um den Hals hängen wollen. Entrüstet würde man dann aber gar die angebotenen Ohrpflöcke vom Orinoco und Lippenscheiben aus Südäthiopien zurückweisen müssen.
Überraschend für den Ausstellungsbesucher ist auch hier nicht nur die Fülle an für schmückend eingesetztem Material, sondern auch hier den Zusammenhang zwischen geographisch begründetem Wert und Schönheitsempfinden verstehen zu lernen. Lapislazuli aus den Bergen Afghanistans wurde an der Mittelmeerküste und in Ägypten mit Gold aufgewogen. Die an den Küsten des Südatlantik und Pazifik superhäufige Kaurimuschel wurde als wertstabiles Zahlungsmittel sowohl in den Gebirgstälern des Himalaya als auch dem zentralen Dschungel des Kongoflusses geschätzt.
Begegnen kann man in dieser Ausstellung allerdings auch schon den frühesten Formen von Geld- und Wertefälschung: Um in Ihren Kolonien genug „ Kleingeld“ zur Bezahlung der Arbeiter zu haben, ließen die „Herren der Welt“ sowohl Hundezähne wie Kaurimuscheln in den Porzellanfabriken fälschenderweise vom Band laufen und überschwemmten den indigenen Markt weltweit mit wertlosen Industrieglasperlen.
Wie bewundernswert schön sind im Gegensatz dazu die einzeln gefritteten künstlerischen Glasperlen aus dem alten Afrika, wie anders die aus durchscheinendem Quarzgestein gebrochenen uralten Ringperlen der nordafrikanischen Jungsteinzeit.
So überzeugt manches in der Ausstellung gezeigte Schmuckstück, mehr durch seine Entstehungsgeschichte und seinen Verwendungszusammenhang und weniger durch pretioses Aussehen, das Meiste tatsächlich, aber auch durch seine herrliche Schönheit und einzigartigen Phantasiereichtum.
So ist man gebannt von den herrlich gelb-rot-blauen Applikationen von Papagei- und Tukanfedern der Urwaldindianer vom oberen Amazonas oder den breitgefächert bunten Perlenkrägen der Samburu und Massai-völker in Ostafrika. Überwältigend schön dann sicher auch für unser Auge, die vergoldeten Replikate des Schmuckes der alten Inkavölker mit stilisierten Kolibris, Jaguarköpfen und kleinen bunten Pfeilgiftfröschen oder der wertvolle und herrliche Schmuck vom Dach der Welt, vom Kaylash, aus tiefblauem Lapislazuli, grüner Jade und roter Koralle.
Inmitten dieser authentischen Schmuckstücke scheinen sich silberne Kleinkunstwerke aus der Werkstatt Michael Stöhr „verirrt“ zu haben, gar nicht unpassend und kaum heraus zu finden, aber eben doch ein klein wenig anders schon aufgrund des in unserer Gesellschaft als wertvoller empfundenen Materials und der applizierten kugel-, scheibenförmigen Schmucksteinelemente und oft auch naturbelassener Edelsteine. Figürliche Kleinplastik: Ballspieler, Springer, Traumtänzer, Kolibris, hochschnellende und stürzende Tier- und Vogelkörper , dreidimensional aufgespannte und stilisierte flache Tierformen.
Einige dieser eigenen Arbeiten und auf unser Schönheitsempfinden durch Edelsteinkugeln veränderte Schmuckapplikationen der Naturvölker können auch erworben werden. Das ganz Besondere daran: Die meisten darunter erzählen auch zusätzlich zur Freude am Schönen mit einer beigefügten Geschichte oder einem Märchen aus der Mythologie der ursprünglichen Völker dem Besitzer und Schmuckträger die Bedeutung seines Unikats.
Zusammengetragen wurden diese Objekte von der Familie Stöhr aus Diedorf auf ihren vielen Reisen durch die Kulturen fremder Länder. Besichtigt können die Ausstellungen des Maskenmuseums, der Dorfschmiede( Schmuck) und des Hauses der Kulturen (Kunst der Südsee) nach Voranmeldung (oder auch auf gut Glück) bei Anruf: Michael Stöhr 08238/60245 oder Herr May, Gemeinde Diedorf : /300426. Kurse zur eigenen Schmuckherstellung können gebucht werden über die VHS Diedorf- Bildungszentrum oder Michael Hinterleitner, Kunstlehrer am Schmuttertalgymnasium. Viele weitere Informationen zum Maskenmuseum und Haus der Kulturen unter: www.maskenmuseum.de

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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