Von der Insel der Drachen zur Insel der Blumen: Komodo und Flores

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Die fliegenden Hunde sind pünktlich aus Ihren Schlafbäumen gestartet, die Mantarochen haben Ihre Schuldigkeit getan. Das Meer ist überfüllt mit schaukelnden kleineren Motorbooten, auf denen zahlungskräftige Urlauber wie abenteuerhungrige Rucksacktouristen die Nacht verbringen werden, um morgen in aller Frühe den Komodo-waranen bei der Beutejagd zusehen zu können. Zugefüttert und gelockt mit einer jämmerlich schreienden Ziege wird zum Glück schon seit Jahren nicht mehr. Ein dem Staat Indonesien viele Touristen-dollar, -Yen und-Euro einbringendes Geschäft ist es all die mal.

Fahrt und Übernachtung auf dem Boot kosten zwar im Double doch nur verlockende 100,-- Euro, allerdings schon ohne Tax. Dann den Führer mit 10,-- Dollar pro Person fairer Preis plus Steuer, Tourismusentgelt für den Inselraum, Anlandegebühr für 2 Inseln, Naturschutzmaut das Snorkeling inbegriffen, auch wenn gar nicht gewünscht, Infrastrukturabgabe an die Dörfer im Umkreis, Wegeausbaugebühr, Unterstützung des Fortpflanzungsprogramms: Wie man da so schnell auf weitere 160,-- für 2 Personen kommt, ist dann nicht mehr ganz so fraglich. Drachen bewachen und ebenso die vielen Touristen hat halt seinen Preis.

Die langen Wanderungen über Stock und Stein bringen keine nennenswerten Fotos. Die schlaffen Biester mit Fähigkeit zu Kurzzeitsprint mit 20 km/h liegen fast geschlossen hinter der Mannschaftsküche, weil es da so lecker nach Speisen riecht und das Abwasser kleine Tümpelchen bildet. Nach Tauchangebot zwischen wirklich bunten Korallenfischen lange Fahrt und hervorragende „Seemannsküche“ zurück nach Labuhanbajo: ein Guesthouse neben dem anderen und dazwischen nur noch all die Hundert Touringveranstalter Richtung Lombok und Rinca. Kaum einer macht sich Gedanken über die Volksstämme und Kulturhighlights der hier beginnenden großen Insel der Blumen (Flores). Programm Dracheninsel abgehackt.

Alter Ahnenglaube mit Megallithbauten für die Verstorbenen, grasgedeckte Bambushäuser für die Lebenden lässt uns bei netten, hilfsbereit aufgeschlossenen Menschen ganz andere Eindrücke gewinnen. Hier ist fast jeder Christ katholischer Richtung, das hat man den Missionaren aus Portugal zu danken, aber wen stört es, dass das Leben nach einen Stunde im absolut prall gefüllten Gotteshaus für die restlichen Stunden der Woche wieder seinen alten vertrauten Gang geht, wie seit Tausenden von Jahren auch schon.

Ob die Funde vom kleinwüchsigen Homo flores und seinen tierischen Zeitgenossen, einem Mini-Dinotherium-Elefanten usw. der einzige absolut sichere Beweis sind, dass sich hier afrikanische Pygmäen auf den Weg gen Osten gemacht haben sollen, wie uns unserer Führer durch die Höhle weiß machen will, oder der Beweis für Kleinwuchs auf Grund von Mangel an Raubtieren bei gleichzeitig geschmälertem Nahrungsangebot gelten soll, mag man so nicht so einfach entscheiden.

Viele unserer liebenswürdigen Gastgeber haben mit Sicherheit fast so sehr wie die Leute auf Timor, aufgrund ihrer Physiognomie wohl deutliche Verwandtschafts-beziehungen zu den Menschen im nicht gar so weit entfernten Papua-Neuguinea. Auch dort hat man uns in Freundschaftsbezeigung immer gleich sehr schnell herzlich umarmt.

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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