Geschichten aus dem Alltag

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Die Mitglieder des Heimat- und Verschönerungsvereins Oberrosphe präsentieren in ihrem Museum "Alter Forsthof" den dörflichen Alltag des letzten Jahrhunderts. Die Themenwelten rund um Geburt, Kindheit, Schule und Arbeit - also dem Alltag - sollen "begreifbar" sein.

Oberrosphe liegt am Rande des Burgwalds und blickt auf eine 1.250-jährige Geschichte zurück. Auch die Geschichte des "Alten Forsthofs" reicht zurück bis in das Jahr 1604. Im Jahre 1988 erwarb der Heimat- und Verschönerungsverein e.V. den alten Forsthof und errichtete 1990 in den fünf Gebäuden ein Dorfmuseum. Ende Februar 2017 zerstörte ein Schwelbrand zahlreiche Ausstellungsstücke - aber aufgeben kam für die Mitglieder des Heimat- und Verschönerungsvereins nicht in Frage. Die neu gestalteten Räume und neue Exponate waren im Dezember 2018 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Ausstellung im Forsthof beeindruckt durch eine umfassende Sammlung historischer Alltagsgegenstände. Anfang Dezember 2019 wurde unter reger Anteilnahme der Bevölkerung im Museum eine Dauerausstellung mit dem Thema "Als die Nazis im Dorf die Macht hatten" eröffnet.

Seit einigen Jahren werden in der dem Haupthaus gegenüberliegenden Scheune Krippen aus Privatbesitz vom 1. bis 3. Adventswochenende präsentiert. Die Form der Krippe, wie wir sie heute kennen, geht auf den heiligen Franz von Assisi zurück. Er stellte am 24. Dezember 1223 in Greccio eine Krippe mit einem lebendigen Ochsen und einem Esel auf und legte Heu hinein. Ab dem 16. Jahrhundert fand die Weihnachtskrippe durch die Jesuiten dann eine europaweite Verbreitung. Die Auswahl der hier präsentierten Krippen besticht durch die unterschiedliche Darstellungen der Weihnachtszene und der verwandten Materialien. Das Besondere der diesjährigen Ausstellung sind die beiden "Fatschenkinder". Im Internetlexikon "Wikipedia" lesen wir hierzu:
"Ein Fatschenkind ist ein Andachtsbild oder auch ein Gebildvotiv des Jesuskindes, das vor allem in Süddeutschland und Österreich verbreitet war. Die mit Bändern gewickelten („gefatschten“) Bildnisse bestehen zumeist aus Wachs, ... Im Mittelalter war es üblich, Novizinnen Figuren des Jesuskindes zu schenken, auch fertigten Nonnen solche Votivbilder an. Kostbar gekleidet und zuweilen in Glaskästchen geschützt, sollten Fatschenkinder der persönlichen Frömmigkeit dienen. ..."

Da das Museum nun bis Ostern 2020 geschlossen ist, kann ich ihnen nur mit meinen Fotos einen kleinen Vorgeschmack von den Ausstellungsgegenständen bieten. Im nächsten Jahr können sie sich selbst von der Vielfalt der historischen Gegenstände überzeugen und auch eine Tasse Kaffee und selbstgebackenen Kuchen im Museumscafe genießen. 

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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