Tag 1
München ist im Prinzip an einem Tag zu erreichen, doch Eile mit Weile, denn Deutschland hat viele schöne Ecken. Außerdem kann es jederzeit zu "Überraschungen" auf der Autobahn kommen. Die Fahrt führte uns auch gut voran, bis wir dann bei Göttingen plötzlich standen und sich nichts mehr bewegte. Etwa einen Kilometer weiter war die Autobahn gesperrt. Dieser Zustand dauerte etwa 70 Minuten. Diese Sperrung stellte erst einmal ein Rätsel da, weil keine Ursache erkennbar gewesen ist. Später in den Nachrichten erfuhr ich dann, daß eine geistig verwirrte Person mit der Polizei in einem an der angrenzenden Autobahn Weizenfeld "Katz und Maus" gespielt hat. Nun ja, auch mal eine ganz neue Ursache, um einen Stau zu erzeugen. Im Lauf des Nachmittages erreichten wir dann unser Tagesziel "Rothenburg ob der Tauber." Eingescheckt auf dem Campingplatz, dann unseren Faltwohnwagen aufgebaut und ne heiße Suppe gekocht. So endete mit hochgelegten Beinen der erste Urlaubstag.Tag 2
Nach dem Frühstück ( inklusive frischen Brötchen ) stand heute eine Besichtigung von Rothenburg ob der Tauber an. Per Fahrrad fuhren wir von unserem Campingplatz in die Stadtmitte. Allerdings liegt der Campingplatz malerisch gelegen im Taubertal und Rothenburg malerisch gelegen auf einer Anhöhe. Ich denke Positiv: nichts geht über vernünftigen Frühsport mit Klapprädern und 3-Gang Schaltung ! Rothenburg ob der Tauber ist ein schönes mittelalterliche Stadt mit interessanten Läden und einer Stadtmauer. Ein Teil dieser Stadtmauer ist begehbar und bot interessante Perspektiven .Nach der Umrundung von der Innenstadt Rothenburgs besuchten wir den Weihnachtsmarkt von Käthe Wohlfahrt. Dabei handelt es sich um ein Kaufhaus, in denen ganzjährig auf mehreren Etagen Weihnachtsartikel verkauft werden. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch erinern, der schon einige Jahre her ist. Da schlenderte ich durch ein hochsommerliches Rothenburg und stehe dann in diesem Weihnachtsmarkt. Der Tannenbaum war festlich geschmückt, es rieselte leise der Schnee und als Krönung wurde "Stille Nacht heilige Nacht" gespielt. An diesen damaligen "Schock" gehe ich mich heute noch gerne erinnern. In diesem Weihnachtsmarkt wird alles, aber auch wirklich alles angeboten, um ein besinnliches Weihnachtsfest auszustaffieren. Besonders auffällig ist auch die internationale Ausrichtung. So gibt es Lichterketten auch für das Amerikanische Stromsystem mit 115 Volt. Ein internationaler Versand inklusive Zollformalitäten ist ebenso problemlos möglich. Und aufgrund der internationalen Kundschaft, besonders aus dem asiatischen Raum, ist auch das Verkaufspersonal international, um Sprachprobleme gleich von vornherein zu lösen.
Eine weitere positive Erinnerung aus vergangenen Besuchen waren "Schneebälle". Dabei handelt es sich um Mürbeteiggebäck, was in Streifen geschnitten und dann in Kugelform gebracht wird. Schneebälle gibt es in verschiedenen Varianten und besonders in Rothenburg an allen Ecken. Schneebälle durften auch bei dem heutigen Besuch nicht fehlen. Anschließend deckten wir uns noch in einem Markt mit notwendigen Lebensmitteln ein, bevor die Fahrt mit ( heißgelaufenen ) Bremsen zurück zum Campingplatz führte. Wir erkundeten noch einen Teil des Taubertals und ließen so den Tag ausklingen.
Tag 3
Heute hieß es weiterfahren. Doch bevor es wieder "on the road" geht. Ist doch ein wenig Vorarbeit nötig. Unser Wohnwagen besitzt klappbare Wände. Nachteilig ist die erhöhte Auf- und Abrüstzeit. Im Wohnwagen müssen Möbel umgeklappt und Regale von den Wänden genommen werden. Jedoch ist die Windanfälligkeit ein vielfaches geringer als bei herkömlichen Gespannen, da der Wohnwagen im eingeklappten Zustand nur 1,2 Meter hoch ist. Vom geringeren Spritverbrauch ganz zu schweigen. Noch schnell Sprit gefasst, dann hatte die A 7 uns wieder. Unser Weg führte uns weiter Richtung Süden an Ulm vorbei zum Kreuz Memmingen. Dort bogen wir auf die A 96 Richtung Ost. München war zwar unser Ziel, doch übernachten wollten wir auf dem Campingplatz Pilsensee in Seefeld. München bietet zwar mehrere Innenstadtcampingplätze, doch zur Wiesnzeit sind diese gut frequentiert. Nach einer kleinen Radfahrt, um mal die Gegend zu erkunden ließen wir bei besten Wetter und Blick auf den Pilsensee den Tag entspannt ausklingen.Tag 4
Ab heute sind wir jeden Tag nach München gefahren. Um nach Münchens Innenstadt zu kommen, radelten wir jeden Tag erst zwei Kilometer zur S-Bahnstation, um dann mit der Bahn innerhalb von vierzig Minuten am Hauptbahnhof anzukommen. Zuerst ging es zur Wiesn. Wochentags hält sich das Geschiebe und Geschubse in Grenzen. Ein Blick vom Riesenrad bestätigte diesen Umstand. Wir schauten uns in Ruhe das Festgelände an, bevor wir Richtung Innenstadt aufbrachen. Nach einem Bummel über den Marienplatz und weiter in Richtung Stachus brachte die S-Bahn uns wieder zurück nach Seefeld. So ließen wir den Tag bei erneut schönsten Sonnenschein mal wieder ausklingen.Tag 5
Wie auch die Tage davor war München unser Ziel. Diesmal jedoch steuerten wir das Deutsche Museum an. Das Deutsche Museum ist für mich ein Museum der Superlative. In zahlreichen Abteilungen warten tausende Exponate nur darauf entdeckt zu werden. Der Weg ins Museum führte erst einmal an Schiffen in Original und Modell vorbei. Interessant sind besonders die Modelle der Spezialschiffe, die in Europa nur sehr selten zu finden sind. Oder hat schon mal jemand einen Schiff speziell für den Schafstransport in Hamburg gesehen ? Als nächstes war die Automobilabteilung mein Ziel. Hier waren etliche Getriebe, Motoren, Katalysatoren usw. ausgestellt, die anschaulich die Entwicklung der Technik im Lauf der Zeit dokumentieren. Nebenan war gleich die Elektroabteilung, wo ich aber nur kurz reinschaute, da es hier immer wieder knallte. Wenn man als Elektriker bloß simple Stromkabel verlegt, ist es doch sehr imposant, wie mittlerweile moderne Seekabel aufgebaut sind. Weiter ging es zur Luftfahrt. Neben einem kompletten Tragflächensegment eines Airbus 300, kreiste unter der Decke ein alter Doppeldecker. Einträchtig standen hier ein Hubschrauber und ein Starfighter. Auch eine mehrere Stockwerke hohe Rakete fand hier Platz. Der Telekomunikation war ebenso eine Abteilung gewidmet. Ich kann es immer wieder nur betonen; zahlreiche Telefone ob alt mit Kurbel, oder etwas neuer mit Wählscheibe, oder ganz neu mit Display warten auf Entdeckung.Mein Besuch im Deutschen Museum führte noch durch viele weitere Bereiche. Man muß dieses hervorragende Museum einfach mal selber besuchen. Nach dem Besuch wurde noch ein Bummel durch München gemacht, bevor wir wieder zurück zum Wonwagen ( mit der S-Bahn ) fuhren.