Wohnungsmarktstabilisierung....... in Schwerin Lankow

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Der Schweriner Stadtteil Lankow war nach der Weststadt auch ein Vorzeigestadtteil aus den DDR Tagen, der mit der Schaffung von Hochhäusern begann. Zentrales Hochhaus war ein Hochhaus das am Eingang zum Stadtteil Lankow stand, wenn man aus Richtung Friedrichsthal/Gadebusch nach Schwerin kam. Dieses Hochhaus viel schon früher dem Abriss zum Opfer. Dieses war das 1. Hochhaus in Lankow. Deswegen waren die anderen Hochhäuser die Nummern 2-5, warum wussten viele aber nicht.
Wenn auch nicht alles in der DDR in Ordnung und rosig war, hatte man sich beim Bau der Stadtteile und der Wohnungen viel Mühe gegeben, nicht nur was die Qualität der Wohnungen betraf, sondern auch des Wohnumfeldes. Denn so schlecht können ja die Wohnungen nicht gewesen sein, wenn man diese den Bürgern der ehemaligen DDR noch 27 Jahren noch vermieten konnte. Es ist eigentlich ein Witz auf die Plattenbauten und die Errungenschaften des sozialistischen Wohnungsbau zu schimpfen und geradezu anzuprangern, aber gleichzeitig den ehemaligen DDR Bürgern, sein (Volks)Eigentum immer weiter lustig zu vermieten. Frech kommt weiter!
Jetzt wo es bei dem einen oder anderen Plattenbau nach mehr als 50 Jahren tatsächlich an die Substanz geht, wird man nicht Müde, die Platten schlecht zu machen und findet Mittel und Wege für den Abriss. Hätte man vor Jahren den Plattenbauten die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, wären die heutigen teilweise schlechten Zustände gar nicht erst akut geworden. Man prangert hier also ein hausgemachtes Problem an und schiebt es der DDR in die Schuhe. Denn wo Made in DDR drauf steht, das muss doch schlecht gewesen sein.

Denn nichts in der Stadt der Seen und Wälder ist in diesen Tagen so kostbar, wie Bauland. Alles war ging wurde zugebaut und aufgebraucht. Neumühle, die Lankower Berge in der Weststadt, die Waisengärten, das Gelände der Molkerei in Schwerin, die alte Hafenanlage am Ziegelsee und und und. Jetzt liebäugelt die Stadt schon mit den Gartenanlagen und gibt scheinheilig ein Gartenentwicklungskonzept heraus, das in den Ortsbeiräten vorgestellt wird. Dabei ist es nichts anderes als schon einmal vorzufühlen, auf wieviel Widerstand man bei den Kleingärtnern stoßen wird. Denn laut Einigungsvertrag haben alle Kleingärten aus DDR Tagen Bestandschutz, was sicher nicht unbedingt vor den „Plattmachen“ schützt, aber die Stadt Schwerin will sich noch dazu vor den nötigen und im Einigungsvertrag festgelegten Entschädigungen drücken.
Der andere Weg um Bauland zu schaffen, ist der Abriss von Wohnungen um Freiflächen zu schaffen.
Warum der eine Block oder das andere Hochhaus stehen bleiben darf, darüber entscheidet möglichweise nicht nur der bauliche Zustand, sondern vermutlich auch die Lage als verwertbares Bauland. Was keiner zur Kenntnis nimmt, ist die Tatsache, dass die Bundesregierung die systematische Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum den Wohnungsgesellschaften auch versüßt, indem teilweise üppige Fördergelder gezahlt werden. Für die Maßnahme Lankow wurden für 239 Wohnungen, Bundesfinanzhilfen in Höhe 352.509 EUR gezahlt. Das macht dann für jede Wohnung ca. 1500.-€
Auch andere Projekte der SWG im Stadtteil auf der anderen Seite der Stadt im Mueßer Holz, wie in der Nils-Bohr Str. und in der Hamburger Allee wurden mit Bundesfinanzhilfen abgerissen. Eigentlich ist es absurd auf dem einen Ende der Stadt Wohnungen zu vernichten und gleichzeitig auf der anderen Seite der Stadt in Wassernähe wieder Wohnhäuser zu errichten.
Ob die Lösung die Lankower Hochhäuser abzureißen und so auch den Einklang der Bauten im Stadtteil zu vernichten, wird sich bald zeigen, denn wer hier auf Bauland spekuliert, könnte möglichweise ein Desaster erleben. Dies hat schon auf dem Dreesch im Mueßer Holz nicht geklappt, als man neben der Halle am Kaufhalle am Petershof, völlig intakte komplette Wohnblöcke der Abrissbirne geopfert hat, um dort in der Waldrandlage Eigenheime anzusiedeln. Da man für die „Plattenbauten“ schon frühzeitig den Totenschein ausstellte, war auch niemand bereit, dorthin zuziehen, so lange da noch die angeblichen DDR Plattenbauleichen vorhanden sind. Jetzt gibt es noch ein zusätzlichen Problem, denn in Lankow, in Neu Zippendorf und im Mueßer Holz, wurde der größte Teil der Flüchtlinge untergebracht. Praktisch wird selbst bei lohnenswerten und geförderten Abrissbirnen, der so gewonnene Baugrund nicht zu vermarkten sein. Man könnte ja wie vermutlich vorgesehen, das Mueßer Holz völlig befrieden, um Plattenbaufreies „sauberes“ Bauland zu gewinnen, aber jetzt werden die Mieter zum Problem, die selbst bei guten Willen, nicht in die verbliebenen Stadtteile gepresst werden könnten, ohne sich neue Probleme zu schaffen.
Die Schweriner Volksszeitung titelt mit EAbriss-Gegner geben nicht auf" und  

WGS-Geschäftsführer Köchig kontert: „Wir brauchen keine neuen Wohnungen
Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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