Schwerin : Stadtteil Großer Dreesch , oder Willkommen in Absurdistan

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Einführung: Es wird gesagt „Willkommen in Absurdistan!“, wenn jemand ausdrücken möchte, dass bestimmte Verhältnisse nicht nachvollziehbar sind. 

Bebauungsplan Nr. 99.17 "Neu Zippendorf - Cottbuser Straße"

Was ist los in dieser Stadt?

Auf der einen Seite des Stadtteils Großer Dreesch II jetzt Neu Zippendorf genannt, hatte man im Bereich der Cottbusser Straße, vor langer Zeit nichts Besseres zu tun, als gleich zu Anfang der 90jahre des vergangenen Jahrhunderts, die dortigen Hochhäuser platt zu machen. Lange Zeit lag das Gelände Brach. Jetzt hatte sich wieder einmal ein Investor gefunden und möchte dort bauen. Dabei kann es dem Investor natürlich nicht schnell genug gehen und da wird auch schon einmal zu radikalen Eigenmaßnahmen gegriffen und die Kettensäge schafft Tatsachen. Auf den einen oder den anderen Baum, Käfer , Lurch oder Vögelchen, kommt es nicht an. 
Dazu spielt der Naturschutz eine untergeordnete Rolle wie man dem Umweltbericht zum Bebauungsplan 99.17 „Neu Zippendorf Cottbuser Straße“ entnehmen kann.

Hier ein kurzer Auszug über das Baugebiet:

2.1.2 Schutzgut Pflanzen
Die Vegetation des Gebietes wurde durch eine im Sommer 2017 durchgeführte Biotoptypenkartierung untersucht. Hierbei wurde auch auf Vorkommen geschützter Pflanzenarten geachtet, die jedoch nicht festgestellt wurden.
Geschützte Einzelbäume wurden auf der Grundlage der Vermessung separat
aufgenommen und bewertet.

Anmerkung : Die Auflistung und Bewertung würde gerne mal sehen, denn die Bäume sind schon mal nach der letzten Aktion verschwunden. 

Nach Norden wird das geplante Allgemeine Wohngebiet durch eine
geschlossene Allee und einen angrenzenden Gehölzstreifen begrenzt. Während
die Allee aus Linden besteht, handelt es sich anschließenden Gehölzstreifen 
vorwiegend um Nadelgehölze, v.a. Kiefern und wenige Fichten. Zur Offenlandfläche weist
dieser Gehölzstreifen stellenweise zusätzlich Ziersträucher wie
Liguster (Ligustrum spec.) und Fingerstrauch (Potentilla spec.) auf.

Die Planung erfordert weiterhin die Fällung einer größeren Anzahl von Einzelbäumen, und zwar von 9 gesetzlich geschützten Bäumen, 15 gemäß Baumschutzsatzung geschützten Bäumen und 16 sonstigen Bäumen.

Reptilien:
Das Plangebiet weist im zentralen und nördlichen Teil, im Bereich der Offenlandvegetation, eine kompakte, ca. 6.000 m² große Habitatfläche der europäisch und streng geschützten Zauneidechse auf. Die Art findet im Bereich der ruderalen Kriechrasen und Staudenfluren mit randlichen Holzhaufen einen geeigneten Lebensraum vor. Im Rahmen der für den AFB durchgeführten Untersuchungen konnten dort acht sub-/adulte Tiere gesichtet werden. Hierdurch ergab sich aus artenschutzrechtlicher Sicht Handlungsbedarf, vgl. „Prognose der Auswirkungen“ S. 17. Weitere Reptilienarten wie die besonders geschützten Arten Waldeidechse und Blindschleiche finden im Bereich des Plangebietes ebenfalls Lebensräume vor.

Bebauungsplan Nr. 99.17 "Neu Zippendorf - Cottbuser Straße"Auslegungsbeschluss

Es wurde zwar auf einer Ortsbeitrassitzung am 10.10.2018 im Feuerwehrmuseum festgestellt das ein Herr Schwesig eigenmächtig tätig geworden ist, aber getan hat sich anscheinend wohl nichts. In den letzten Tagen fielen weitere Bäume. 

Es ist einfach unglaublich was in diesem Stadtteil los ist. Da wurde der Berliner Platz mit mehr als 600 000 € zu Tode saniert. Kaum ein Händler hat dort noch Interesse hier einen Marktstand zu betreiben. Der Tedimarkt wandert jetzt auch ab, die Postfiliale wurde nach mehr als 30 Jahren erfolgreich abgewickelt und bei den Hochhäusern wird bald die Abrissbirne geschwungen. Hauptsache Herr Riedel als Ortsbeiratsmitglied findet das gut! 
Wohnen am Berliner Platz dürfte in Zukunft unerträglich sein, die Baumaßnahmen werden einen Höllenlärm verursachen, die dort vorwiegend noch wohnenden Rentner werden sich freuen.
Derweil massenweise Plattenbauten mit Fördermittel abgerissen werden, werden neue möndäne Bauplatze geschaffen und gleichzeitig die Natur zerstört. 

Meine Frage an die Ortsbeiratsmitglieder.

Im Protokoll der Orstbeitratsitzung vom 10.10.2018 findet sich folgender Eintzrag zur Frage eines Bürgers! 

Bewohner: "Wer hat das Fällen der Bäume in der Cottbuser Str. erteilt? "

Herr Fuchs: "Niemand, Hr. Schwesig hat eigenmächtig gehandelt. Baumschutzsatzung MV besagt, dass bei einem Stammumfang von 80 cm in 1m Höhe eine Genehmigung eingeholt werden muss und bestimmte Arten in der Artenschutzverordnung geschützt sind. Hier ist in jedem Fall die untere Naturschutzbehörde zu kontaktieren.Der Ortsbeirat nimmt den Antrag zur Kenntnis"

Was hat man unternommen um Herrn Schwesig für die illegale Fällung zur Rechenschaft zu ziehen?   
Wurde Anzeige erstattet? Wurde die untere Naturschutzbehörde kontaktiert? Wenn ja mit welchem Ergebnis? Wenn nicht , warum nicht? 

Anmerkung Herr Fuchs wird im Protokoll zur Anwesenheit unter :

Weitere Teilnehmer: Herr Huß Stadtverwaltung,

Fachdienst Stadtentwicklung und Wirtschaft

Frau Tondl Stadtteilmanagement

Herr Fuchs Untere Naturschutzbehörde, Fachgruppe Naturschutz und Landschaftspflege   aufgeführt !

Warum man jetzt ins Protokoll aufnimmt das die untere Naturschutzbehörde zu informieren ist , erschließt sich mir jetzt nicht wirklich, weil diese ja in Form von Herrn Fuchs schon da ist. Absurdistan halt eben... 

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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