Eine Stadt versetzt Berge.....

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Stellen Sie sich vor, Sie sind Beamter in der Landeshauptstadt in Schwerin und stehen jeden Tag zweimal im Stau. Morgens auf dem Weg zur Arbeit und zum Feierabend. Wie in den Amtstuben die Arbeitsuhren ticken ist am Montag von 9:00 – 11:00 Uhr und Dienstag bis Freitag von 8:30 – 9:00 Uhr zu sehen. Da wollen alle möglichst schnell zur Arbeit, und da der Weg zur Arbeit keine Arbeitszeit ist, möchte man auch so wenig Zeit wie möglich, für den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause vergeuden. Geht der anstrengende Arbeitstag zu Ende, ist es noch wichtiger, diese Stadt wieder in Richtung der zahlreichen Speckgürtel rund um Schwerin zu verlassen. In der Woche setzt sich wieder eine endlose Auto Karawane gegen 16:00 Uhr stadtauswärts in Bewegung, ausgenommen der Freitag, denn Freitags ab EINS 1 mach jeder seins….
In Richtung Stadt aus Parchim kommend befindet sich die B321, die kurz hinter Raben Steinfeld sogar einen Autobahnanschluss hat. Dahinter beginnen die Speckgürtel die teilweise bis nach Parchim reichen. Pinnow, Godern, Crivitz, Suckow, Leezen boten ausreichend Raum für preiswerte Eigenheime in guter Lage und mit der notwendigen Nähe zum Arbeitsplatz.

Leider bringt es die „Arbeit“ in den Amtsstuben so mit sich, dass alle gleichzeitig im Büro sein müssen, da die Bürgerbegehren an bestimmte Zeiten gebunden sind.
So kommt es jeden Tag zu einem Stau, weil alle gleichzeitig in die Stadt wollen und abends wieder nach Hause. Um welche Dimensionen es sich handelt kann man nur erahnen, wenn man bedenkt, dass dem Land bald 17 000 Beamte fehlen werden, die in den Ruhestand gehen.
Das diese Beamten nun jeden Tag ihre wertvolle Lebenszeit damit vergeuden im Stau zu stehen, dazu noch unbezahlt, geht gar nicht! Die Lösung so meint man, man baut den Engpass zweispurig aus, man meint dann doch tatsächlich schneller zur und wieder von der Arbeit, zu kommen bzw. zu entkommen.
Leider wird sich dieses als Trugschluss erweisen, denn ganz sicher, wird man nicht schneller sein, sondern lediglich zweispurig im Stau stehen. Wer Glück hat, trifft dann im immer noch vorhandenen Stau seinen Bürokollegen und kann sich über die geöffneten Seitenfenster unterhalten.
Das man aber für die Vermeidung von Stoßzeiten auf dem Weg zur Arbeit, ganze Berge versetzt und dafür mehr als 20 Millionen aufbringt, ist völlig unverständlich.
Der kurze Abschnitt von der Plater Straße bis zur Kreuzung nach Mueß ist eine einzige Umweltzerstörung. Hier werden im wahrsten Sinne des Wortes ganze Berge abgetragen und Sümpfe, mit hunderten Tonnen von Kies, zugeschüttet. Da fragt man sich wo sind unsere Umweltverbände, wo ist der BABU? Gerade in diesem Gebiet reicht der Schweriner See bis hinter die Straße der B321, hier versucht man nun, das Gebiet trockenzulegen und zerstört hier die Umwelt.

Da der Schweriner See durch die ständigen Witterungseinflüsse wie Regen und Wind sowie durch Zuflüsse ständigen Wasserschwankungen ausgesetzt ist, verändert sich auch der Wasserstand ständig. Dazu kommt eine Menge Wasser vom Dreesch runter, das sonst über die Verbindung zum Schweriner See abfließen konnte. Jetzt wird das Wasser von der Seeseite auch weiter ins Land drücken, auch wenn den Zugang bzw. die Verbindung zum See vermutlich gekappt wurde, um die zu Verhindern. Aber als Schweriner weiß man das Wasser findet immer einen Weg und man muss abwarten, ob die Planer an alles gedacht haben. Die zentrale Frage wird sein, wo bleibt das Wasser vom Großen Dreesch? Der Bereich liegt fast 10 Meter höher als die Straße unten im Tal, wenn dieses Wasser nicht mehr ablaufen kann, wird es ganz sich die neue zweispurige Fahrbahn über-oder unterspülen. Wer sich die Bilder genauer anschaut, wird erkennen, was für ein Aufwand hier betrieben wird, da werden massive Veränderungen an der Natur vorgenommen. Gleichzeitig geht der Oberbürgermeister gegen die Kleingärten vor, die angeblich die Natur zerstören….
Alternativen wie Fahrgemeinschaften, Pendlerparkplätze mit Busanbindung wurden nicht in Betracht gezogen. Und dies ist er erst der Anfang, denn danach kommt das Stück von Mueß nach Rabensteinfeld, was mit Sicherheit im Chaos enden wird. Denn im Zuge des Ausbaus wird noch eine Brücke erneuert, die den größten Teil von Mueß trennt. Die Bürger werden über Wochen über Consrade ausweichen müssen, wo noch nicht einmal eine intakte ausgebaute einspurige Fahrbahn vorhanden ist.

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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