Niederländischer Maler: Inzest theatralisch dargestellt

Bombastisches Gemälde „Lot und Töchter“ von Frans Pietersz de Grebber im Staatlichen Museum Schwerin. Foto: Helmut Kuzina
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Herzog Christian Ludwig II. (1683 – 1756) begann 1704 im Herzogtum Mecklenburg eine Gemäldesammlung aufzubauen, und im Laufe der Jahre wurden in Schwerin zahlreiche Werke holländischer und flämischer Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts zusammengetragen.

Zu diesen zählt auch „Lot und Töchter“ von Frans Pietersz de Grebber (1573 – ca.1649), ein großformatiges Gemälde, das das Staatliche Museum Schwerin seinen Besuchern zeigt.

Thema der Darstellung ist eine Erzählung aus dem Alten Testament, in der es um die Vernichtung der Stadt Sodom ging. Nur Lot und seine Töchter konnten sich aus der untergegangenen Stadt in die Berge retten.

In der Höhle standen die drei Überlebenden vor der Entscheidung, unterzugehen oder durch Inzest fortzubestehen. Den Moment der Verführung des Vaters durch seine Töchter stellt Frans Pietersz de Grebber in einer theatralisch wirkenden Szene dar.

Durch die Darstellung unterstreicht Frans Pietersz de Grebber die sexuelle Beziehung außerhalb der sozialen Norm und stellt die biologisch-soziale Funktion der Sexualität in den Vordergrund, was sicherlich zu erheblichen Auseinandersetzungen um die Moral der dargestellten Handlung führte.

September 2016, Helmut Kuzina

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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