Kriminaltango in Graben

Geführt von einer stimmgewaltigen Heike Michaelis war „Celina Python“ der wahre Star des Abends.
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  • Geführt von einer stimmgewaltigen Heike Michaelis war „Celina Python“ der wahre Star des Abends.
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Duo Ladybirds zieht alle Register mörderischer Unterhaltung

Das Böse ist immer und überall – auch auf dem Lechfeld. Dies bewies der kriminalistische Auftritt des „Duo Ladybirds“ im Kulturzentrum Graben. Trotz des harmlos klingenden Namens zogen Heike Michaelis (Piano, Gesang, Vibraphon, Percussion) und Regina Fischer (Saxophon, Gesang, E-Gitarre, Piano) mit ihrem aktuellen Programm „Kriminaltango“ alle musikalischen Register verbrecherischer Bühnenkunst.

Die beiden aus Frankfurt angereisten Musikerinnen wurden bei ihrem außergewöhnlichen Programm tatkräftig unterstützt, denn der wahre Star des Abends war „Celina Python“, die laszive, rothaarige Schlangendiva mit den großen Glubschaugen, die das Publikum augenblicklich in ihren Bann zog. Phonisch geführt von einer stimmgewaltigen Heike Michaelis fand Celinas Auftritt ihren Höhepunkt ohne Zweifel in der erstklassigen Interpretation einer Tosca-Kurzfassung, die Puccini sicherlich erfreut hätte.

Celinas männlicher Gegenpart, der kettenrauchenden Drache „Götz E.“, geführt von Regina Fischer, konnte der Dramaqueen Celina zwar die Show nicht stehlen, seine mit rauher Stimme vorgetragene Inszenierung des Franz Wedekind-Gedichtes „Der Tantenmörder“ riss das Publikum aber durchaus zu Begeisterungsstürmen hin. Dass die Tante geschlachtet wurde, spielte dabei keine große Rolle mehr.

Dass die beiden Vollblutmusikerinnen über ein breit gefächertes Repertoire an musikalischen Fähigkeiten verfügen, bewiesen sie bei den mit kriminalistischem Spürsinn ausgewählten Gedichten, Chansons, Balladen und Opern bis hin zu moderneren Stücken wie dem „Ba- Ba- Ba- Banküberfall“ der EAV. Auch wenn sie zum Schluss kleinlaut zugeben mussten, dass „alles nur geklaut“ ist.

Michaelis und Fischer wechselten bei ihrem Auftritt von einem Instrument zum anderen und bewiesen ihre Virtuosität an Flügel, Vibrafon und Percussions ebenso wie am Saxophon – oft gleichzeitig mit Gesang und Puppenspiel. Grabens Bürgermeister Andreas Scharf, der auch für den richtigen Ton bei der Veranstaltung sorgte, versuchte zwar, den Besuchern die Angst vor der ersten Reihe zu nehmen: „Das wird keine Mitmachshow, sie brauchen keine Angst zu haben, dass man Sie auf die Bühne holt“, trotzdem überraschte Heike Michaelis doch einen Herrn aus dem Publikum und forderte ihn – sehr zur Freude seiner Ehefrau – zum „Kriminaltango“ auf.

Es wurde geswingt, gerockt, gejazzt, ein Hit jagte den anderen und alles hatte einen verbrecherischen Hintergrund. Dass die Kriminalität in jedem Genre zuhause ist, bewiesen Klassiker wie „Mackie Messer“, „Killing me softly“ oder „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, ebenso wie „Das Räuberlied“ oder Geschichten über „Die Kleptomanin“ und die Gefahr „Italienischer Schuhe“.

Dem Publikum hat´s gefallen und manch einer ging mit einem der brillant interpretierten Titel im Ohr nach Hause, vielleicht jedoch etwas vorsichtiger als sonst, denn - das Böse ist immer und überall.

Weitere Veranstaltungen im Kulturzentrum Graben:
Sonntag, 25. Januar, 19 Uhr:
„Herz sticht“ (Kabarett mit den Wellküren)
Sonntag, 22. Februar, 19 Uhr:
„VielSaitig“ (Duo & Percussion)
Sonntag, 15. März, 19 Uhr:
„Ich bin anders“ (Musikkabarett mit Rose Neu
Sonntag, 19. April, 19 Uhr:
„Da Billi Jean is ned mei Bua“(Liederabend mit Stefan Leonhardsberger)

Kartenvorverkauf im Kulturbüro Graben, Tel. 08232/9621-32,
kulturbuero@graben.de

KulturPur Lechfeld

Bürgerreporter:in:

Susanne Raffler aus Klosterlechfeld

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