Festschrift zum Jubiläum

Vor einhundert Jahren gab Pfarrer Ludwig Göhrs von der evangelischen Kirche in Bickenbach eine Festschrift heraus. Im Jahre 1909 veröffentlichte der damalige Bickenbacher Pfarrer: Aus Bickenbachs und dessen Umgebung vergangenen Tagen. In alten Papieren erforscht und der Gemeinde zur Jahrhundertfeier der Kirche dargeboten im Verlag von Max Teichmann zu Zwingenberg. Diese beschäftigte sich mit dem Jubiläum der Kirche sowie dem fast gleichzeitig stattfindenden Jubiläum der Kirchenorgel. Die einhundert Jahre alte Festschrift besteht nur noch in wenigen, meist etwas angegriffenen bis beschädigten Exemplaren. Ludwig Göhrs reiht sich in das Spektrum der geschichtsschreibenden Pfarrer ein.
Mit seiner Schrift schuf er den ersten Versuch einer Gesamtschau auf die Bickenbacher Geschichte.
Die bis dahin vorliegende schriftliche Überlieferung war eher punktuell und nicht systematisch. Sie stammt vorwiegend aus dem Schrifttum gräflich-erbachischer Herkunft als Bickenbacher Landesherrn. Göhrs war ein äußerst sorgfältiger arbeitender Historiker. Zudem hatte er das Glück über „alte Papiere“ zu verfügen, die heute in Verlust geraten sind. Er konnte die Kirchenchroniken verwenden, auf kirchliche Personenverzeichnisse und auf das im Pfarramt aufbewahrte Schrifttum zurückgreifen. Außerdem nutzte er Materialien aus dem Darmstädter Staatsarchiv. Dementsprechend sind seine Ausführungen unbestechlich und faktographisch geprägt.
Der Bickenbacher Museums- und Geschichtsverein, der sich auf seine Fahne schrieb, das Brauchtum und die Geschichte lebendig zu halten, veröffentlichte aus Anlass des Jubiläums die Festschrift neu. Damit gelang es dem Verein, ein Stück der Bickenbacher Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren.
Am Dienstag den 07. Oktober, im Beisein von Bickenbachern, Museumsmitarbeitern und Vereinsmitgliedern konnte um 18 Uhr die Festschrift in kleinem, festlichen Rahmen vorgestellt werden. Der bekannte Bickenbacher Historiker Klaus Böhme sprach einige Worte zur Geschichte.
Das kleine Heft kann im Museum, während der Öffnungszeiten Sonntags von 15 bis 17 Uhr, für drei Euro erworben werden.