Heute Nacht hat es wieder gefroren......

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Noch immer bin ich an meinem See, obwohl die Saison schon zu Ende ist. Keine Sanitäranlagen erleichtern das Leben. Aber ich habe mir einen Wasservorrat angelegt, und mein Camping-WC im Kabuff ist noch „aktiv“. Alles reduziert sich. Noch ein paar stille Tage, und dann ist das Campingjahr auch für mich vorläufig beendet. Ich spüre wie es ist, alleine übrig geblieben zu sein.

Ein weißer, dichter Nebel vermittelt das Gefühl, die Zeit stehe still. Es war auf Helgoland, meiner Insel, wo ich täglich morgens dieses Gefühl hatte, wenn ich hinaus aufs Meer schaute, und vereinzelt eine Möwe an meinem Fenster vorbeiflog. Sie schaute im Fluge zu mir hinein, so als wollte sie einen Morgengruß hinterlassen. Dort fielen mir diese Verse ein, die ich selbst immer noch gerne lese, auch wenn sie bereits in mir festgeschrieben sind.

Zeitlos in der Zeit

Im süßen Schlummer liegt der Morgen
Und schüchtern ist das Licht
Nichts will mich da besorgen
Bis dass der Tag anbricht

Für diese Stunde will ich leben
In der befriedet ist die Zeit
Wo gute Geister stille weben
Hinein in eine Ewigkeit

© Gerhard Falk

Schon im ersten Morgenlicht kommen die Meisen zur Futterampel geflogen. Vorher ist im Halbdunkel ein leises Piepen zu hören, was mich auffordert, das Futter bereitzustellen. In der Nacht hat der Waschbär auf der kleinen Wiese hinter der Hecke die Weintrauben geholt. Sie waren überreif. Aber gerade das macht sie für ihn attraktiv. Vielleicht war es „mein“ Eddi, vielleicht aber auch einer seiner Kumpels.

Alles reduziert sich auf diese Beobachtungen. Doch wenn sich die Sonne zeigt, dann glüht der Wald, und doch ist es nur das Zeichen dafür, dass sich nun alles zurückzieht, um dem Winter das Feld zu überlassen. Ganz sicher werden die Wildschafe (Mufflon) wieder einziehen. Die Wiesen und die Wege zwischen den Wohnwagen sind dann ihr Revier. Unten am See liegen die Kastanien bereit und der Waldrand ist voll von Eicheln. Ich denke, dass sie auch die Bucheckern nicht verschmähen.

Raureif liegt auf den Dächern von Fürstental. Der Tag kommt stille……

Nachdem ich einige technische Probleme überwunden habe, kann ich euch nun grüßen und eine gute Zeit wünschen. Die Meisen sind neugierig, halten sich an allem fest, um kurz interessiert in die Runde zu schauen. Manche flattern vor meinen Fenstern wie kleine Senkrechtstarter. Für kurz stille stehend, schauen sie herein und sind schon wieder unterwegs.

Bürgerreporter:in:

Gerhard Falk aus Dautphetal

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