Viel Wind um die Windkraft oder: Machen Windräder krank?

Leben unter dem Windrad? Die Interessengemeinschaft Bürger für Transparenz & Gesundheit (BTG) lud zur Vortragsreihe in den Landgasthof Asum in Laimering
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Wenn das - unbestritten notwendige - Umdenken über Einsatz und Verbrauch von Energie in Form von riesigen Windkraftwerken in unmittelbare Nähe der eigenen Haustür zu rücken droht, sind die Bürgerinnen und Bürger besorgt. Beim Info-Abend der Interessengemeinschaft "Bürger für Transparenz und Gesundheit" (BTG) Laimering-Rieden-Gallenbach waren die beabsichtigte Stationierung von Windkraftwerken im Gebiet des Blumenthaler Forsts und die möglichen Auswirkungen des Betriebs von Windrädern auf Gesundheit und Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Gemeinden ein viel beachtetes Thema.

Im voll besetzten Saal des Landgasthofs Asum in Laimering informierte Dr. med. Johannes Mayer über die Auswirkungen von Windrädern auf die Gesundheit. In seinem lebendigen Vortrag zeigte der Präsident des Berufsverbands Deutscher Osteopathischer Ärzteverbände (BDOÄ) die Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen auf, der beim Betrieb der Windkraftanlagen entsteht. Es sei in mehreren langjährigen Studien nachgewiesen, so Mayer, dass der in den Schwingungsbereichen von 1-20 Hertz erzeugte Infraschall neben Schlafstörungen und Schwindel auch das Risiko für Herzinfarkte steigere. Mit zahlreichen internationalen Studien belegte Dr. Mayer in seinem Vortrag die angesprochenen Themenpunkte. Auswirkungen auf die Gesundheit seien unbedenklich, wenn Windkraftanlagen im Mindestabstand von 2000 Metern von Wohngebieten errichtet würden. In Gallenbach etwa würde dieser Mindestabstand erheblich unterschritten.

In einem zweiten Teil seiner Präsentation ging Dr. Mayer auf die zu erwartende Wirtschaftlichkeit der Windkraftanlagen am geplanten Standort ein und stellte nach Aufzeigen neuester Werte aus dem bayerischen Windatlas einen Mehrwert durch die Windräder in Frage. Es seien 1200 Stunden Vollauslastung im Jahr zu erwarten. Nach Dr. Mayer wäre eine Investition in das Projekt "verschenktes Geld". Der Leistungsertrag aus den Anlagen wäre im eher windschwachen Wittelsbacher Land nicht einmal kostendeckend.

"Wind und Sonne sind unzuverlässige Gesellen", so Dipl.-Ing. Johann Schruff, der in seiner Präsentation die Energiewende als unbedingt erforderlich attestierte. Worauf es aber ankäme sei, "den Energieverbrauch dem Angebot anzupassen und nicht umgekehrt", so Schruff. Im Haushalt sollten Waschmaschinen dann laufen, wenn der Wind bläst, oder sinnlos laufende Stromfresser wie etwa Klimaanlagen abgeschaltet werden.

Der Interessengemeinschaft gehe es auch um die Erhaltung des heimatlichen Landschaftsbildes. In einigen Fotomontagen der Präsentationen war abgebildet, wie die 200 Meter hohen Windkraftanlagen die Topografie markant verändern würden. Ziel der Initiative sei es, gegen die Errichtung der geplanten Windräder am vorgesehenen Standpunkt Blumenthaler Forst zu klagen. Für diesen Fall seien jedoch enorme Geldmittel nötig. Die Sprecher der Interessengemeinschaft BTG, Bernd Huhnt und Hans Rieder baten die anwesenden Zuhörer um Spenden. Alleine die erste Instanz dieses Verfahrens könnte 90.000 Euro kosten.

Text und Bilder: Franz Scherer - alle Rechte vorbehalten
Redaktion: Sabina Scherer

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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