Weit entfernt von Toleranz?! Die Heuchelei einer homophoben Gesellschaft

Immer wieder wird heutzutage von Toleranz gesprochen.
„Wir sind tolerant.”
Drei Wörter, die die meisten Menschen über sich selbst sagen, ohne viel nachzudenken.
Einen Slogan, mit dem sich fälschlicherweise eine ganze Gesellschaft beschreibt.

Toleranz wird nicht in Worten ausgedrückt, sondern in Taten.

Sich lediglich als tolerant zu bezeichnen, bedeutet, weder für individuelle Menschen, noch für eine ganze Gesellschaft, dass automatisch eine signifikante Stufe an Toleranz erreicht ist. Diesen (oftmals leeren) Worten müssen auch Taten folgen! Toleranz und die dadurch entstehende Akzeptanz von Personen, die aufgrund ihrer Sexualität immer noch marginalisiert werden, kann nur erreicht werden, wenn jeder Einzelne sein (möglicherweise homophobes) Handeln stets hinterfragt. Denn wir sind noch weit davon entfernt, von bestimmten stereotypischen Rollenbilder loszulassen.

Wie kann eine Gesellschaft sich als tolerant bezeichnen, wenn Heteronormativität als Ideal vorherrscht?

In dem Gedicht „Der schwule Oberbürgermeister“ wundert Dantse Dantse sich über Folgendes: „Ich weiß nicht, warum die anständigen Menschen wollen, dass ich bin wie sie.“ Selbst im Jahre 2022 existieren immer noch Ideale, denen die Menschheit schon seit Jahrhunderten gefolgt ist. Dabei ist Heteronormativität eines solcher Ideale. Aber was ist Heteronormativität genau? Unter der Bezeichnung „Heteronormativität“ fällt nicht nur die Vorstellung von binären Geschlechtsidentitäten, sondern auch die, in der Gesellschaft weit verbreitete, Ansicht, dass man, wenn man heterosexuell lebt, normal ist. Soll das etwa eine tolerante Gesellschaft sein?

Sei du selbst! (Aber bitte nicht schwul).

Sich selbst frei entfalten zu können, ist ein weiteres Ideal, nach dem sich viele Gesellschaften richten. Allerdings kann dieser Intention nur unter bestimmten Gegebenheiten gefolgt werden. Denn solange Heteronormativität als Norm vorherrscht, kann Homophobie nicht verschwinden. Und wie ist es möglich kompromisslos seine Wahrheit zu leben, solange Homophobie immer noch überall, mal mehr, mal weniger offensichtlich, aber dennoch in allen Ecken der Gesellschaft vorzufinden ist, solange diese Gesellschaft von fehlender Toleranz geprägt ist?

Queer zu sein sollte nur eine Identität sein, kein Skandal

Das zuvor angesprochene Gedicht von Dantse Dantse thematisiert außerdem die Neigung unserer doch angeblich toleranten Gesellschaft, Homosexualität als Skandal anzusehen. Denn wenn sich herausstellt, dass eine in der Öffentlichkeit bekannte Person queer ist, hier zum Beispiel der Oberbürgermeister, wird die Sexualität der Person oftmals zu einem Skandal. Ein weiterer Beweis dafür, dass wir wahrhaftig immer noch weit entfernt von Toleranz sind. Idealerweise sollte in der Zukunft eine neue Norm entstehen, nämlich, dass die Sexualität einer Person lediglich deren Identität darstellt und somit niemals Grund für einen Skandal gibt. Nur weil Heteronormativität in der Vergangenheit als Ideal angesehen wurde, sollte die Menschheit dieser Norm auch nicht in Zukunft blindlings folgen!

Mehr zu fehlender Akzeptanz in unserer Gesellschaft und andere sozialkritische Themen

Du bist auf der Suche nach Literatur, die dich zum Nachdenken anregt? Du sehnst dich nach Gedichten, die außerhalb des Mainstreams liegen und Gesellschaft und Politik kritisch beleuchten? Die nähere Auseinandersetzung mit den Themen Homophobie und in der Gesellschaft fehlende Toleranz wurde inspiriert von dem bereits angesprochenen Gedicht „Der schwule Oberbürgermeister“, geschrieben von unserem Autor und Verleger Dantse Dantse. Dieses und ähnliche sozialkritische Gedichte gibt es ab jetzt zu lesen in seinem neuesten Gedichtband „Ich bin mir sicher, sie ist eine deutsche Frau“.

JETZT erhältlich auf amazon, Thalia , Hugendubel und auf indayi!

Bürgerreporter:in:

Dantse Dantse aus Darmstadt

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