Seelenstorm Nr.101

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Lange hat es gedauert bis der Seelenstorm über die 100ter Klippe genommen und überwunden hat. Nur mit Mühe und mit viel Zuspruch, doch den Seelenstorm weiter herauszugeben, ist es gelungen, den umtriebigen Verleger des Wieden-Verlages aus Crivitz dazu zu bewegen, weiter die Schaufenster-Zeitung,- jetzt als Schaufensterblatt im Internet- am Leben zu erhalten und fastt nach einjähriger Unterbrechung widerzubeleben.Danke, jetzt merken wir auch das uns etwas gefehlt hat, nicht nur der Seelenstorm, sondern auch eine Freundschaft !

Ehemals in seinem kleinen Büro im Großen Moor in Schwerin von innen an die Scheibe geklebt, war es uns immer eine Freude dort den Text des Seelenstorm zu lesen, der so manche uns verborgene Wahrheiten offenbarte. Aufmerksamkeit zur erregen und zum Nachdenken anzuregen , war das Ziel. dieses Schaufensterblattes, in einer Zeit wo uns Zeitungen, wie die Schweriner Volkszeitung, keine Wahrheiten mehr mitteilen möchten und eher dazu neigen uns Halbwahrheiten zu suggerieren und schmackhaft zu machen.

Wiedenverlag Rainer Stankiewitz

Hier der Seelenstorm 100

Die Ausgabe 101 als Text finden Sie hier unter der Einleitung. 

Seelenstorm Nr. 101 Das Weihnachtsgerücht     

Das Wort eigentlich weist darauf hin, dass man einst eine Absicht hatte, die man später aufgab – also halbherziges Tun. Ja, eigentlich wollte ich keinen Seelenstorm mehr schreiben (wenn man im 70. Lebensjahr steht, darf man manches seinlassen). Aber eigentlich kann und darf einer wie ich gar nicht damit aufhören, seinen Zeitgenossen den Laternenpfahl so vor den Schädel zu rücken, dass sie dagegen laufen müssen: Aua! Schmerzen sind immer Beweis dafür, es ist irgendwo etwas faul. Nun hat ihnen der Laternenpfahl die Nase eingeritzt und sie riechen wieder (oder das erste Mal). – Deswegen schreibe ich den 101. Seelenstorm!

Dass die Welt aus den Fugen gerät oder schon geraten sein soll, kriegt kaum einer mit, der ein warmes Haus hat und ein Fläschchen Rum für den Tee, den wundert’s auch nicht, wie ein Land von Politikern, Politologen, Wirtschaftsweisen, Beratern, Rechtsanwälten, Finanzbeamten, Handelskammerpräsidenten und Hundertschaften von Abgeordneten so gut versorgt wird, dass uns die Weihnachtsvorfreude nicht noch zur Sorge wird: Hoffentlich bricht sich das liebe Enkelkind kein Bein, wenn es Heiligabend auf dem Weg in die Heia durch das Spiel zeug halsbrecherisch watet... Und hoffentlich trägt dem braven Mann im neuen Jahr keiner eine Zwangshypothek ins Grundbuch ein. Ja, mein Gott, warum sollte er denn?
Nun, es gehen Gerüchte um – gewissermaßen Verschwörungstheorien en gros – stimmen natürlich alle nicht, großer Quatsch und so weiter – aber sie sind da! Wo kommen sie her? Vom Feind, natürlich. Aber wer ist der Feind? Die Rechten! Wer sind denn die Rechten? (Neulich schenkte mir Linkem ein Rechter eine neu herausgebrachte Biografie Lenins, verfasst von einem Professor aus der Ex-DDR – also, da kommt man ja ganz durch einander). Vor allem: was geistert denn an Gerüchten durchs Land? Durch welches Land denn? Das ist es ja eben. Das Land Mecklenburg-Vorpommern soll es ja gar nicht geben – ich lebe in Mecklenburg-Schwerin, jedenfalls an - geblich, und Sie? Und in Deutschland lebt kein Mensch, weil es Deutschland nicht gibt; ein Staat ist es jedenfalls nicht. Eher eine Agentur oder eine GmbH. Und das jetzt, wo uns die AfD zwingt nachzudenken über Heroien wie Heimat und Abstammung und Stammwälder und einzelne solcher Bäume. Wo kommt die überhaupt her?

Oben mein Weihnachtsrätsel: Was sagte der Artikel 23 aus, warum wurde er aufgehoben und wer hob ihn wann auf? Und wo hat‛s gestanden? Wer es herausfindet, hat Erkenntnis gewonnen; übrigens viel mehr wert als Geld. Dieses Spiel ist ähnlich dem, was Schröder 2003 verbrach, als er klamm und hinterhältig meiner Direktversicherung Krankenkassenbeiträge aufschlug. Keiner wusste was, als ich energisch nachfragte, war es bereits zu spät. Soll uns das immer und immer wieder passieren?

Wer sind die AfD? Eine Freundin, eine pensionierte Studienrätin aus dem Brandenburgischen schickte mir ein Video vom Potsdamer Landtag: Ein AfD-Abgeordneter monierte, wie und dass unsere Krankenkassen die Heilung der Kranken der Welt bezahlen und das eigene Volk vergessen. – Aber wenn wir gar kein Staat sind, dann haben wir doch auch kein Volk. Ja, wer sind wir denn? Anscheinend gibt es immer mehr Leute, die sich diese Frage stellen Befördert und befeuert werden solche völlig absurden Gedankenentgleisungen von Putin und Russia TV. Von wem denn sonst? Und von dort kommt auch, dass die alte BRD keinen Frieden hat mit den USA, aber wir alten kernigen Ostler dafür mit den Russen, ätsch! Deswegen sind wir noch die DDR, oder so ähnlich. Wir haben die BRD sogar gekauft. Haben Sie das verstanden? Ich jedenfalls nicht. Aber diese weisen Thesen kreisen wie hungrige Pleitegeier über unserer Heimat. Und da diese uns gar nicht gehört, taugen angeblich unsere Grundbücher nicht mehr viel, wenn wir nicht nachweisen können, wer wir sind. Nein, nein, eine stink normale Geburtsurkunde reicht da nicht; wer keinen Stammbaum hat, sitzt in der Tinte – und sein Ofen hat kein Holz. Wenn dann eine Zwangshypothek kommt, dann fröhliche Weihnacht! Also, was mich betrifft: Viel Genaues weiß ich nicht. Ich kann mir aber schlecht vorstellen, dass diese Gerüchteküche den Eliten, die in ihrer grenzenlosen Weisheit beliebig austauschbar sind, verborgen bleibt. Sicher halten sie das Maul, weil sie das Volk, das es ja gar nicht zu geben scheint, nicht beunruhigen wollen. Es könnte auch sein, sie merken tatsächlich von allem nichts, weil sie mit sich beschäftigt sind. Es soll ja ein Datum geben, noch in diesem Jahr, welches sich nun zusehends seinem Ende nähert, wo internationale Fristen ablaufen und es gar keiner Regierung mehr bedarf, weil es wirklich keinen Staat mehr gibt. Dann dürfte es ja bei einer Geschäftsführung bleiben, so wie jetzt. Funktioniert alles bestens, nie ging’s uns so gut wie heute. Morgen sehen wir dann weiter. Vielleicht sind wir die betrogenen Habenichtse, vielleicht sogar noch viel mehr, aber wenn wir nicht nachgucken, finden wir auch nicht den Weg zum Recht der Wehrhaftigkeit.

Rainer Stankiewitz neuer Roman " Der Fluch der Beraubten" 

Der Fluch der Beraubten

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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