Ideen Adolph Kolpings sind heute noch aktuell

23. Mai 2010
10:00 - 19:30 Uhr
Kirche St. Michael , 35274 Kirchhain
Ehrungen - auf dem Foto sind zu sehen v. links nach rechts: Diözesanvorsitzender Steffen Flicker, 1. Vors. Kolpingfamilie Anzefahr Alfons Kissling, 50 Jahre Mitglied Manfred Meister, 60 Jahre Mitglied Alois Wachtel, Präses Pater Jozue Wojciak
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  • Ehrungen - auf dem Foto sind zu sehen v. links nach rechts: Diözesanvorsitzender Steffen Flicker, 1. Vors. Kolpingfamilie Anzefahr Alfons Kissling, 50 Jahre Mitglied Manfred Meister, 60 Jahre Mitglied Alois Wachtel, Präses Pater Jozue Wojciak
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Kolpingfamilie Anzefahr feiert am Pfingstsonntag ihr 60-jähriges Bestehen.

Die feierliche Messe am Pfingstsonntag in der Pfarrkirche St. Michael zu Anzefahr, war auch gleichzeitig der Anlass der Kolpingfamilie, für ihr 60-jähriges Bestehen zu danken. Pater Jozue Wojciak zelebrierte die Messe gemeinsam mit seinen Konzelebranten Pfarrer Dieter Hummel und dem Präses der slowenischen Partnerkolpingfamilie "Elia" aus Sentilj.

In der Predigt stellte Pater Jozue Wojciak die Verbindung vom heutigen Pfingstfest zur Gründung der Kolpingfamilie in Anzefahr vor 60 Jahren her. Er verglich dabei die "Flammen des heiligen Geistes", die über die Jünger kamen, mit den "Flammen der Begeisterung", die im November 1949 die jungen Männer in Anzefahr bei einem Vortrag über das Werk Adolph Kolpings erfassten. Diese Begeisterung veranlasste die jungen Männer, sich in eine Mitgliederliste einzutragen, und so fand am 14.05.1950 die feierliche Gründungsmesse in der Kirche von Anzefahr statt. In einer Fürbitte erbat damals der erste Präses, Pater Harald Leibold, den besonderen Schutz der Mutter Gottes für die neugegründete Kolpingfamilie.

Zu ihrem Jubiläum stiftete die Kolpingfamilie einen neuen Meßkelch und eine Hostienschale, die in der heutigen Messe vor der Gabenbereitung geweiht wurden.

Die musikalische Gestaltung der feierlichen Liturgie übernahmen der Kirchenchor der Pfarrei Anzefahr unter der Leitung von Reinhold Mößer und der Posaunenchor aus Rauschenberg-Ernsthausen. Bannerabordnungen befreundeter Kolpingfamilien des Bezirks Oberhessen nahmen ebenfalls an der Messe teil. Zum Abschluss der Messfeier sangen die Gläubigen gemeinsam das "Kolping Grablied". Zum Gedenken an die Verstorbenen der Kolpingfamilie Anzefahr legte der 1. Vorsitzende, Alfons Kissling, am Ehrenmal auf dem alten Friedhof im Anschluss an die feierliche Messe einen Kranz nieder.

Die Feierlichkeiten waren mit dieser Messe jedoch noch nicht abgeschlossen.

Für 17.00 Uhr hatte die Kolpingfamilie zur Einweihung einer Mariengrotte auf dem Platz vor der Kirche eingeladen. Diese kleine Feierstunde umrahmte die Musikkapelle der Kolpingfamilie Amöneburg. In seiner kurzen Ansprache wies der Vorsitzende der Kolpingfamilie Anzefahr, Alfons Kissling, darauf hin, dass diese Grotte mit Hilfe von Spendengeldern erbaut wurde und die Marienstatue aus Kevelaer stammt. Der jetzige Standort der Mariengrotte ist als Sinnbild dafür zu sehen, dass die Mutter Gottes uns Menschen den Weg zu Jesus zeigt. Nach der Weihe der Grotte sang die Kolpingfamilie aus Sentilj abschließend noch ein Marienlied, bevor alle Anwesenden sich zum Festkommers in der Mehrzweckhalle einfanden.

In den Grußworten des Ortsvorstehers Peter Thiel, des Stadtverordnetenvorstehers Willibald Preis, des Diözesanvorsitzenden Steffen Flicker, des Präses Pater Jozue Wojciak, des Bezirksvorsitzenden Heinrich Nau und der Vorsitzenden der Anzefahrer Vereine wurde die Arbeit der Kolpingfamilie gewürdigt und man wünschte eine erfolgreiche Fortführung der Vereinstätigkeit im Sinne Adolph Kolpings.

Der Hessische Minister für Familie, Arbeit und Gesundheit, Jürgen Banzer, hatte die Schirmherrschaft für das 60-jährige Jubiläum der Kolpingfamilie Anzefahr übernommen und war auch zum Festkommers in die Mehrzweckhalle nach Anzefahr gekommen. In seiner Festrede stellte er zunächst die Frage: "Ist das Werk Adolph Kolpings auch heute noch aktuell und hat es uns heute noch etwas zu sagen ?" Herr Minister Banzer zeigte die Parallelen zwischen der Zeit Adolph Kolpings und der heutigen auf und sagte: "...Adolph Kolping wurde in einer Zeit des Umbruchs geboren und auch wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Für ihn und auch für uns verschwinden die bisher überschaubaren Strukturen und es sind dramatische Veränderungen im Gange, die wir nicht überblicken können...." Seine Rede setzte er fort mit: "...als einzelner Mensch ist man einer solch globalen Welt gegenüber immer hilfloser und was da draußen vorgeht ist beängstigend." Zum Abschluss vertrat Herr Banzer die Auffassung, dass die Ideen Adolph Kolpings heute ebenso aktuell sind wie zur Zeit des Gesellenvaters und gerade er der Beweis dafür sei, dass die Aufgabenstellung des lebenslangen Lernens die große Herausforderung für unsere Zukunft sei und wir die Stärke und Solidarität einer Gemeinschaft, wie z. Bsp. der Kolpingfamilie, mehr denn je benötigen.

Auf dem Programm eines Kommersabends stehen auch Ehrungen und so war es auch heute. Von den Gründungsmitgliedern leben noch zwei, und zwar Rudi Bauerbach und Alois Wachtel. Rudi Bauerbach konnte aus gesundheitlichen Gründen an diesem Kommersabend nicht teilnehmen. Alois Wachtel wurde für seine 60-jährige Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt, für seine 50-jährige Mitgliedschaft erhielt Manfred Meister ebenfalls eine Urkunde.

Die musikalische Gestaltung des offiziellen Teils des Kommersabends hatten die Kolpingkapelle aus Amöneburg und der MGV 1903 Cäcilia Anzefahr übernommen. Im Verlauf des Abends trug der Männerchor die Lieder "Marching in the Light of Love", "Ave Maria", "Ein Bier" und abschliessend die Humoreske "Zottelmarsch" unter der Leitung von Ludwig Lauer vor.

Während des ganzen Abends wurden Lose für eine große Tombola mit vielen wertvollen Preisen verkauft ! Der Erlös aus dieser Aktion geht an die Stiftung "Brot für alle Menschen", die Erzbischof Prof. Ludwig Schick aus Bamberg ins Leben gerufen hat.

Durch das Programm des Festkommers führte Bertram Schmitt.

Während des gemütlichen Beisammenseins sorgten "Oberkrainer Musikanten" aus Slowenien, das "Ansambel Rotovnik", für gute Stimmung und auch die Theatergruppe der Kolpingfamilie Anzefahr trug mit einem kleinen Zwischenspiel dazu bei, dass dieser Kommersabend kurzweilig ausklang.

Erlauben Sie mir noch zwei Anmerkungen:
1. Die slowenischen Gäste kommen aus der Umgebung "Marburgs an der Drau (Maribor)". Zu der Partnerkolpingfamilie besteht seit ca. 2 Jahren eine freundschaftliche Verbindung und eine Mehrtagesfahrt der Kolpingfamilie Anzefahr führte im Mai 2009 auch nach Slowenien.
Nach der Ankunft der slowenischen Gäste in Anzefahr, fand am Samstag, d. 22.05.2010, auch ein Empfang im Rathaus in Kirchhain statt.

2. Die Kolpingfamilie Anzefahr hat zu ihrem Jubiläum auch eine Festschrift heraus gebracht, die auf 106 Seiten über die Geschichte und die Aktivitäten der Kolpingfamilie ausführlich informiert. Zu den Aktivitäten gehören u. a. Referate und Diavorträge, Martinsumzüge, Heringsessen, Quizabende, Nachtorientierungsmärsche zwischen Weihnachten und Neujahr, sowie Mehrtagesfahrten und Sammelaktionen. Zur Kolpingfamilie gehört auch eine Jungkolping- und eine Theatergruppe. Letztere führt seit April 1992 jährlich an drei Abenden ein Theaterstück in der Mehrzweckhalle auf und hat sich damit in der Region schnell einen guten Ruf erworben, der stets für gut besuchte Vorstellungen sorgt. Den Erlös der Theatervorstellungen stellt die Kolpingfamilie stets für einen gemeinnützigen Zweck innerhalb des Dorfes zur Verfügung. So wurde in den letzten Jahren u. a. eine Glocke für die Friedhofskapelle angeschafft, die Bildstöcke restauriert und auch einheitliche Gewänder für die Erstkommunionkinder gekauft.

Meinen heutigen Bericht möchte ich mit einem Zitat des Gesellenvaters Adolph Kolping beschliessen:

"Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen, ist das Beste, was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann."

Die Mitglieder der Kolpingfamilie Anzefahr haben heute dieses Zitat Adolph Kolpings in die Tat umgesetzt. Ich wünsche der Kolpingfamilie weiterhin viel Erfolg und hoffe, dass sich recht viele Leserinnen und Leser mit ihrem Kommentar meinem Wunsch anschliessen.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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