Retter warnen: Eis trägt derzeit noch nicht

Gefährlicher Leichtsinn: Spaziergänger haben das Eis des Langenhagener Wietzesees betreten, erkennbar an den Spuren.
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  • hochgeladen von Sven Warnecke

Die Feuerwehren, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und Behörden warnen derzeit vor dem Betreten von Eisflächen. Diese seien trotz der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage mit vier Zentimetern Dicke noch viel zu dünn und nicht tragfähig. Beim Einbrechen besteht Lebensgefahr.
Schreckliche Szenen spielten sich am vergangenen Sonntag auf dem Waldsee in Krähenwinkel ab: Eine Frau ist in das noch viel zu dünne Eis in das Gewässer eingebrochen. Die Verunglückte schreit verzweifelt um Hilfe. Es besteht Lebensgefahr.
Diese Szenerie war zum Glück eine Übung, die die Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft aus Langenhagen und Krähenwinkel am Sonntag auf dem Waldsee organisiert hatten. „Im Sommer ertrinken Menschen, im Winter auch – allen voran leichtsinnige Eltern“, sagte gestern Dietmar Schmökel, Vorsitzender der DLRG Krähenwinkel. Deshalb müssten besonders die Taucher üben, üben und nochmals üben – auch im Winter, sagte Schmökel. „Taucher müssen die Angst verlieren, unter dem Eis zu sein.“
Mit Blick auf das aktuelle Wetter hatte sich die DLRG spontan zu der gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Krähenwinkel angesetzten Übung entschlossen. Das Eis auf dem Waldsee war am Sonntag erst vier Zentimeter dick. „Das ist bei Weitem noch nicht tragfähig“, sagte Schmökel. Es fehlten noch mindestens neun Zentimeter. Das könne noch dauern. Die Eisschicht auf den verschiedenen Seen werden derzeit regelmäßig von den Ordnungsämtern vermessen und erst ab einer Dicke von 13 Zentimetern freigegeben.
Bei der Übung am Sonntag retteten die Feuerwehrleute aus Krähenwinkel die eingebrochene Frau mithilfe von Leitern, sagte Zugführer Kai Jüttner. Die Taucher hatten einen noch frostigeren Job: Sie mussten unter dem Eis treibende Puppen aus dem Wasser holen.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) warnt unterdessen dringend vor dem Betreten von Eisflächen, nicht nur auf landeseigenen Gewässern. Es gilt der Grundsatz: Gewässer dürfen erst betreten werden, wenn das Eis mindestens 13 Zentimeter dick ist. „Und dazu muss es mindestens eine Woche richtig knackig gefroren haben“, heißt es in einer Mitteilung, die am Montag erschien. Unter Brücken und an Randzonen ist das Eis oft besonders dünn und brüchig. Bei einem verdächtigen Knistern oder Knacken sollte das Eis sofort verlassen werden. Droht ein Einbrechen, soll man sich flach auf die Eisdecke legen und vorsichtig in Bauchlage zum nächsten Ufer robben, lautet der Tipp der Behörde.

Bürgerreporter:in:

Sven Warnecke aus Burgwedel

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